Ö-Tour-Gesamtsieger mag Bergauffahren gar nicht

Hermans: “Ich musste der Beste sein“

Von Peter Maurer

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Ben Hermans, der beste Fahrer der 70. Österreich Rundfahrt | Foto: JFK/EXPA

15.07.2018  |  (rsn) - Nach dem Sieg von Ruben Plaza bei der Vuelta a Castilla y Leon (2.1) sorgte der Belgier Ben Hermans für den zweiten Erfolg für das Israel Cycling Team bei einem mehrtägigen Etappenrennen in dieser Saison. Als erst dritter Belgier nach Frank Vandenbroucke (1996) und Stijn Devolder (2007) gewann er die Österreich Rundfahrt und beendete damit die zweite elfjährige Pause für die Radsportnation aus Westeuropa.

"Eigentlich mag ich ja das Bergauffahren gar nicht so, aber es ist halt das was ich am besten kann", berichtete der neue Sieger der Österreich Rundfahrt. Nach 2015 stand er erneut am Podium in der Gesamtwertung. Unterlag er damals noch dem Spanier Victor De La Parte, so präsentierte er sich in Wels bei der 70. Austragung der Tour als Gesamtsieger. Kein einziger seiner Gegner zweifelte daran, dass der in Limburg lebende Radsportler nicht der beste Fahrer in den acht Tagen quer durch die Alpenrepublik war.

"Es war aber nicht leicht gegen Bahrain-Merida und Astana zu bestehen. Ich musste ja der Beste im Feld sein um ihre Attacken zu kontern. Sie haben starke Fahrer nach Österreich entsendet und es mir nicht leicht gemacht", berichtete der Belgier gegenüber radsport-news.at. Zwar hatte Hermans nicht die besten Helfer in Österreich an seiner Seite, aber in den entscheidenden Phasen konnte er die Attacken seiner Konkurrenten immer wieder neutralisieren, trotzdem er oft nur auf sich alleine gestellt war. In den letzten drei Tagen bekam er dann noch unerwartete Unterstützung von Seiten der russischen Gazprom-Rusvelo Mannschaft, die sich in die Tempoarbeit in Richtung der Etappenziele Wenigzell und Sonntagberg einspannte.

Den Grundstein zum Sieg legte er auf der ersten schweren Bergankunft hinauf zum Alpenhaus hoch über der Gamsstadt Kitzbühel. Vor Hermann Pernsteiner (Bahrain-Merida) gewann er den Tagesabschnitt und fuhr in das Rote Trikot des Gesamtführenden, welches er bis Wels nicht mehr hergab: "Ich wollte die schnellste Auffahrt am Kitzbüheler Horn machen, die mir möglich war. Das war meine Taktik. Aber du weißt da nicht ob du gewinnst oder nur Fünfter oder Sechster wirst. Nur wenn du dir sicher bist, dann kannst du um den Sieg mitfahren".

Von 2010 – 2013 fuhr der Belgier für die US-amerikanische Radioshack-Mannschaft, ehe er 2015 zu BMC wechselte. Seit diesem Jahr fährt er in den Farben der Israel Cycling Academy und bestritt mit dem Team schon den Giro d’Italia, welchen er auf Rang 45 beendete. Der Etappensieg am Horn war sein erster Saisonerfolg im Dress der Israelis. Die 1,86 Meter große Kletterer hat sich mit dem starken Auftritt in Österreich wohl auch auf die Liste der möglichen WM-Starter gefahren. Denn mit Greg Van Avermaet, Philippe Gilbert, Tim Wellens, Thomas de Gendt oder Thijs Benoot hat die Radnation viele Hoffnungsträger auf das Regenbogentrikot, welches in diesem Jahr rund um Innsbruck ausgefahren wird. Hermans könnte im Kampf um die Medaillen ein wertvoller Unterstützer sein.

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