RSN Rangliste, Platz 13: André Greipel

Der Zeitpunkt zum Aufhören ist noch nicht gekommen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Der Zeitpunkt zum Aufhören ist noch nicht gekommen"
André Greipel (Arkéa - Samsic) | Foto: Cor Vos

22.12.2019  |  (rsn) – Nachdem sich nach acht erfolgreichen Jahren die Wege von André Greipel und Lotto Soudal Ende 2018 trennten, wollte der Hürther beim französischen Zweitdivisionär Arkéa Samsic unter dem Motto "Raus aus der Komfortzone" nochmals durchstarten. Doch aufgrund einer erst spät im Frühjahr diagnostizierten Erkrankung entsprachen die Resultate weder den Ambitionen Greipels noch den Erwartungen der Arkéa-Teamleitung.

"Meine Saisonbilanz fällt natürlich mager aus", gestand Greipel gegenüber radsport-news.com offen ein. "Aber generell möchte ich einfach wenig über 2019 sprechen und stattdessen nach vorne schauen", fügte er an. Dabei war der Auftakt in das Jahr noch vergleichsweise positiv ausgefallen. Bei der Tropicale Amissa Bongo (2.1) feierte der 37-Jährige seinen ersten Saisonsieg und ließ noch drei weitere Podiumsplatzierungen folgen, was in der Gesamtwertung Rang drei bedeutete.

Nach einem fünften Platz bei der Trofeo Palma (1.1) auf Mallorca lief in der Folgezeit nur noch wenig zusammen. Bis zur Tour de France waren ein achter Rang bei Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.HC) und ein sechster Platz zum Auftakt von Paris-Nizza die besten Ergebnisse. Als Grund für die enttäuschenden Leistungen wurde schließlich ein Bakterium im Darm ausgemacht, dass er sich wohl bei der Tropicale Amissa Bongo in Gabun eingefangen hatte. "Ich musste eine vierzehntägige Antibiotikakur machen, die mich völlig aus der Bahn geworfen hat. Deshalb war ich im Vorfeld gezwungen, vieles anders zu machen. Aber sicher nicht im positiven Sinne", erklärte Greipel vor dem Start der Frankreich-Rundfahrt.

Bei der Tour lief es zwar schon etwas besser als in den vorherigen Wochen, doch der elfmalige Tour-Etappensieger musste bis zum Schlusstag in Paris warten, ehe er als Sechster auf den Champs-Elysees erstmals in den Top Ten landen konnte. "Mit der Art und Weise, wie ich die Tour gefahren bin, bin ich sehr zufrieden, auch wenn es kein Maßstab für andere Tourteilnahmen war", meinte Greipel.

Seine beste Vorstellung in der zweiten Saisonhälfte lieferte er in Belgien beim GP Zottegem (1.1), wo er nach einem langen Tag in der Ausreißergruppe am Ende noch Zweiter wurde. Bei den Cyclassics in Hamburg reichte es für den Sieger von 2015 noch zu einem elften Platz.

Trotz leichter Aufwärtstendenzen entschlossen sich Greipel und das Arkéa-Management, den noch bis Ende 2020 gültigen Vertrag vorzeitig zu beenden. Das Team verpflichtete Nacer Bouhanni als neuen Sprinter, Greipel heuerte bei der 2020 in der WorldTour fahrenden Israel Start-up Nation an. "Ich bin über die gesammelten Erfahrungen in 2019 sehr froh und dankbar", so der Sprinter, für den ein Karriereende noch nicht in Frage kam. "Ich bin dem Radsport einfach noch zu sehr verbunden, der Zeitpunkt zum Aufhören ist noch nicht gekommen, die Einstellung und Leistung, den Sport noch zu 100 Prozent auszuüben, sind noch da", meinte er.

Konkrete Ziele für die kommende Saison wollte Greipel noch nicht formulieren. "Der Kader des Teams und das Vertrauen in mich selbst und das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird, reichen auf alle Fälle für eine erfolgreiche Saison aus", sagte Greipel der 2020 an der Seite seiner Trainingspartner Nils Politt und Rick Zabel unterwegs sein wird.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2019Ackermann: “Ich freue mich riesig über diese Ehrung!“

(rsn) - Pascal Ackermann fand zwischen den Jahren nicht viel Zeit zum Entspannen. "Ich muss heute Nachmittag noch nach München, meine Sachen packen. Morgen fliege ich nach Mallorca ins Trainingslager

31.12.2019Noch nicht am Limit angekommen

(rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was d

31.12.2019Die Radsport-News-Jahresrangliste 2019 im Ãœberblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2019 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

30.12.2019Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt

(rsn) - In den vergangenen Jahren galt Deutschland als Land der Sprinter, Zeitfahrer und Klassikerjäger. Doch spätestens seit 2019 ist klar, dass es hierzulande auch einen Rundfahrer von internatio

29.12.2019Ein halbes Dutzend Siege und viele weitere Highlights

rsn) – Die Liste derjenigen Fahrer, die nach ihrem Weggang von Deceuninck - Quick-Step nicht mehr an ihre beim belgischen Team gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, ist lang. Maximilian Schachma

28.12.2019Im Frühjahr so richtig aufgedreht

(rsn) – Während für den Großzahl der Fahrer von Katusha – Alpecin die Saison 2019 enttäuschend verlief, trifft für Nils Politt genau das Gegenteil zu. Der zwei Meter lange Hürther kann auf

27.12.2019Im Schneeregen in die Weltelite gefahren

(rsn) - 2019 war das Jahr des großen Durchbruchs in der Karriere von Felix Großschartner. Ab seinem ersten Saisonrennen an unterstrich er, dass der 26-Jährige sich mittlerweile zu den besten Rundfa

26.12.2019Nach dem Teamwechsel schnell in die Erfolgsspur gefunden

(rsn) – Nach sechs Jahren bei BMC wechselte Stefan Küng im vergangenen Winter nach Frankreich zu Groupama – FDJ und zeigte dort eine sehr ansprechende Saison, die von seiner Bronzemedaille im WM

25.12.2019Mit dem ersten Profisieg ins rot-weiß-rote Trikot

(rsn) - Wenn auch das Jahreshighlight aufgrund zweier Stürze bei der Tour de France nicht das Ergebnis brachte, das sich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) erhofft hatte, so konnte der 28-Jährige t

24.12.2019In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren

(rsn) – Nachdem er sich 2018 erfolgreich auf die Ardennenklassiker konzentriert und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte, nahm Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) in diesem Jahr einen Ku

24.12.2019Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall

(rsn) – Wie schon 2018 startete John Degenkolb (Trek – Segafredo) mit einem frühen Erfolgserlebnis verheißungsvoll in die Saison. Doch dem Etappensieg bei der Tour de la Provence (2.1) Mitte Fe

23.12.2019Die eigenen Erwartungen noch übertroffen

(rsn) – In einer über weite Strecken enttäuschend verlaufenen Saison des Subweb-Teams war Neoprofi Marc Hirschi eine der positiven Erscheinungen. Der erst 21-jährige Schweizer fuhr zwölf Top-Te

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

04.05.2024Giro d`Italia: Die letzten zehn Jahre im Ãœberblick

(rsn) - Der Giro d`Italia ist traditionell die erste dreiwöchige Landesrundfahrt im Rennkalender, bei der sich immer wieder auch die Deutschen als Etappenjäger hervortaten. Im Jahr 2022 konnte das

04.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

04.05.2024Uijtdebroeks: Jetzt muss er sich beweisen, oder doch nicht?

(rsn) – Selten dürfte der Auftritt eines jungen Belgiers bei seinem Giro-Debüt von den deutschen Fans so interessiert verfolgt werden, wie in diesem Jahr der  von Cian Uijtdebroeks. Klar, als Rem

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)