22. Tour Down Under

Deceuninck lotst Bennett zum frühen ersten Saisonsieg

Foto zu dem Text "Deceuninck lotst Bennett zum frühen ersten Saisonsieg"
Sam Bennett (Deceuninck - Quick-Step) feiert in Tanunda seinen ersten Saisonsieg. | Foto: Cor Vos

21.01.2020  |  (rsn) - Nachdem er am Sonntag beim Kriterium in Adelaide keine Rolle gespielt hatte, konnte sich Sam Bennett auf der 1. Etappe der 22. Tour Down Under schadlos halten. Dank einer perfekten Vorstellung seines Deceuninck-Quick-Step-Teams sicherte sich der Irische Meister über 150 Kilometer mit Start und Ziel in Tanunda im Sprint knapp vor dem Belgier Jasper Philipsen (UAE Team Emirates) seinen ersten Saisonsieg und feierte damit einen perfekten Einstand im Trikot seiner neuen Mannschaft.

Bennett war im Finale früh angetreten und fast auf einer Linie mit Philipsen und dem überraschend starken Slowaken Erik Baska (Bora - hansgrohe) der Zielgeraden entgegengestürmt. Mit einem Tigersprung setzte sich der 29-jährige Ire schließlich hauchdünn gegenüber seinem acht Jahre jüngeren Konkurrenten durch, der 2019 die 5. Etappe der Tour Down Under gewonnen hatte.

Hinter dem Tagesdritten Baska klaffte bereits eine kleine Lücke zu Europameister Elia Viviani (Cofidis), der Vierter wurde vor dem Hürther André Greipel (Israel Cycling Academy) und dem Norweger Kristoffer Halvorsen (EF). Caleb Ewan (Lotto Soudal), der am Sonntag in Adelaide überlegen das Kriterium für sich entschieden hatte und in Tanunda als Favorit des ersten UCI-Rennens der Saison galt, musste sich mit dem siebten Platz begnügen.

“Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht den Druck gespürt hätte, diesen ersten Sieg zu holen. Ich bin sehr glücklich, dass es heute im ersten Rennen der Saison geklappt hat, und ich kann meinen unglaublichen Teamkollegen nicht genug danken, weil dieses Resultat nur wegen ihrer herausragenden Leistung möglich war“, sagte Bennett im Ziel. “Der Leadout war perfekt. Wir haben es ziemlich früh von der Spitze weg kontrolliert. Den einzigen kleinen Fehler habe ich gemacht, weil ich etwas zu spät reagierte, als die Jungs antraten. Ich glaube, das Team hatte heute mehr Vertrauen in mich als ich selber“, so der Irische Meister mit einem Lächeln.

Auch der 26-jährige Baska, der beim WorldTour-Auftakt in Australien seinen Landsmann Peter Sagan in den Sprints vertritt, war mit seiner Vorstellung und dem Ergebnis zufrieden. “Dank guter Teamarbeit war ich am Ende in einer optimalen Ausgangslage, um meinen Sprint anzuziehen. Unser Plan ist gut aufgegangen und so können wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein“, sagte Baska, dessen Team auf dem Rundkurs zunächst den Konkurrenten die Arbeit überlassen hatte und so Kräfte für die entscheidende Phase sparen konnte.

Bennett trägt nach seinem erfolgreichen Debüt für Deceuninck - Quick-Step nicht nur das orangefarbene Trikot des Gesamtführenden, sondern führt auch die Punktewertung der Tour Down Under an. Philipsen steht an der Spitze der Nachwuchswertung, der australische Nationalfahrer Jarrad Drizners ist im Besitz des ersten Bergtrikots der Rundfahrt.

So lief das Rennen:

Zum Auftakt der Tour Down Under waren fünf Runden zu je 30 Kilometer um Tanunda herum zu bewältigen inklusive je zwei Sprint- und Bergwertungen.

Hellwach zeigten sich dabei Titelverteidiger Impey und sein Mitchelton-Scott-Team, die es bereits auf den ersten Zwischensprint bei Kilometer 46,5 abgesehen hatten. Nachdem sich der Südafrikanische Meister den und die damit verbundenen drei Bonussekunden gesichert hatte, nutzten Joey Rosskopf (CCC), Michael Storer (Sunweb), Dylan Sunderland (NTT) sowie Jarrad Drizners vom australischen Nationalteam den Moment, in dem das Tempo abfiel, um sich aus dem Feld zu lösen.

Das Quartett fuhr sich einen Vorsprung von rund vier Minuten heraus, ehe die Sprinterteams die Zügel anzogen. Als der Rückstand auf die Ausreißer nur noch rund eine Minute betrug, attackierte Rosskopf seine Begleiter, erreichte als erster den zweiten Bergpreis des Tages, womit er in der Bergwertung mit Drizners gleichzog, der den ersten gewonnen hatte und am zweiten Zweiter wurde.

Kurz darauf war aber auch der Soloritt des US-Zeitfahrmeisters beendet: Schon 35 Kilometer vor dem Ziel wurde Rosskopf vom Feld geschluckt. An die Spitze des Feldes setzte sich nun Thomas De Gendt, der für seinen Kapitän Ewan das Tempo so hoch hielt, dass es zu kein weiterer Ausreißer mehr weg kam.

Nachdem es auf den letzten Kilometern keinem Team gelungen war, die Kontrolle zu übernehmen, stürmte Deceuninck - Quick-Step am Schlusskilometer an die Spitze und zeigte ein weiteres Mal, dass die Sprintmechanismen auch für den neuen Kapitän perfekt funktionierten. Zunächst schraubte Iljo Keisse das Tempo hoch, ehe der Belgier vom Neuseeländer Shane Archbold - der Bennett von Bora - hansgrohe zu Deceuninck begleitet hatte - abgelöst wurde.

Schließlich lieferte der Dänische Meister Michael Morkov seinen neuen Kapitän in optimaler Position ab und Bennett vollendete die Vorarbeit seiner Mannschaft in einem langgezogenen Sprint von der Spitze weg.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.01.2020Pernsteiner: “Es hat mich überrascht, wie gut es lief“

(rsn) - Mit dem zehnten Platz in der Gesamtwertung der 22. Tour Down Under schaffte Hermann Pernsteiner (Bahrain – McLaren) sein bisher bestes Ergebnis auf WorldTour-Niveau. "Ich bin sehr zufrieden,

26.01.2020Porte: “Es gab Phasen, da dachte ich, der Sieg sei aus und vorbei“

(rsn) - Nach den Frauen triumphierten auch die Männer des Teams Trek – Segafredo bei der Tour Down Under. "Das ist ein großartiger Start in das Jahr für uns. Für die Frauen und auch für mich",

26.01.2020Beeindruckender Geschke wird Dritter der Tour Down Under

(rsn) - Nach einer mit zwei schweren Stürzen katastrophal verlaufenen Auftaktphase der Saison 2019 ist Simon Geschke (CCC) ein Traumeinstand in das Jahr 2020 gelungen. Der Freiburger wurde zum Absch

26.01.2020Haller in Spitzengruppe, Pernsteiner im Gesamtklassement top

(örv) - Einen sehr aktiven letzten Tag hatten Hermann Pernsteiner und Marco Haller (beide Bahrain – McLaren) bei der Tour Down Under. Während sich Haller in die Gruppe des Tages begab, konnte sich

26.01.2020Highlight-Video der 6. Etappe der Tour Down Under

(rsn) - Richie Porte (Trek - Segafredo) hat nach 2017 zum zweiten Mal die Tour Down Under gewonnen. Dem Australier reichte zum Abschluss der sechstägigen WorldTour-Rundfahrt auf der Königsetappe mi

26.01.2020Impey hatte nicht die Beine, um Porte zu folgen

(rsn) - Wie erwartet spielte der zweimal zu bewältigende Willunga Hill am Ende der Schlussetappe der Tour Down Under den Scharfrichter im Kampf um den Gesamtsieg. Spitzenreiter Daryl Impey (Mitchelto

26.01.2020Porte feiert Gesamtsieg, Geschke Dritter

(rsn) - Richie Porte (Trek - Segafredo) hat nach 2017 zum zweiten Mal die Tour Down Under gewonnen. Dem Australier reichte zum Abschluss der sechstägigen WorldTour-Rundfahrt auf der Königsetappe mi

25.01.2020Highlight-Video der 5. Etappe der Tour Down Under

Die vorletzte Etappe der Tour Down Under 2020 war eine weitere für die Sprinter. Giacomo Nizzolo (NTT Pro Cycling)feierte seinen ersten WorldTour-Sieg seit 2012. Der Italiener gewann vor seinem L

25.01.2020Impey: “Wir sind in der besseren Ausgangslage“

(rsn) – Daryl Impey (Mitchelton – Scott, 2018 und 2019) und Richie Porte (Trek – Segafredo, 2017) haben in den letzten drei Jahren jeweils bei der Tour Down Under den Gesamtsieg gefeiert. Nach d

25.01.2020Tour Down Under: Gibbons lässt für Nizzolo die Lücke aufgehen

(rsn) - Mit all seiner Power wollte Roger Kluge (Lotto Soudal) auf der 5. Etappe der Tour Down Under seinem bereits zwei Mal siegreichen Teamkollegen Caleb Ewan in Victor Harbor den Sprint mustergü

25.01.2020Impey holt sich Gesamtführung, Nizzolo Etappensieger

(rsn) - Titelverteidiger Daryl Impey (Mitchelton - Scott) hat am Vorschlusstag der Tour Down Under die Gesamtführung übernommen. Der Südafrikaner sicherte sich während der 149 Kilometer langen 5.

24.01.2020Greipel Vierter bei Down Under: “Das ist nicht so schlecht“

(rsn) - Auch wenn André Greipel (Israel Start-Up Nation) von seinem ersten Sieg seit fast einem Jahr auch auf der 4. Etappe der Tour Down Under einige Meter entfernt war, so zeigte der 37-Jährige am

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Roglic: Pyrenäen-Besichtigung, Höhen-Camp und Dauphiné geplant

(rsn) – Während Jonas Vingegaard aufgrund seiner schweren Verletzungen aus dem Massensturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt im Mai nicht mit seinem Team Visma – Lease a Bike im Höhentr

06.05.2024Pogacar stellt historische Episoden von Pantani und Merckx nach

(rsn) - Tadej Pogacar kopiert bei diesem Giro große Szenen der Vergangenheit. Das qualifiziert ihn für den Radsport-Oscar. Das Rosa Trikot könnte er mit zu viel Spielerei aber auch riskieren. Am

06.05.2024Thomas: “Der späte Angriff war sicher nicht der Plan“

(rsn) - Letztlich gab es auf der 3. Etappe des Giro d´Italia (2.UWT) zwar den erwarteten Massensprint, doch bis es dazu kam, mussten erst noch Tadej Pogacar und Geraint Thomas nach einem späten Angr

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Die 3. Etappe des Giro d´Italia 2024 galt es erster Tag für die Sprinter der diesjährigen Rundfahrt. Doch bevor die schnellen Männer auf der Zielgeradem zum Sprint ansetzen konnten, musste

06.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

06.05.2024Ein Hauch von Mailand-Sanremo

(rsn / ProCycling) – Die Fahrt über die Po-Ebene, ein langer Anstieg in der Mitte der Strecke, das Erreichen der ligurischen Küste und Passagen durch malerische kleine Städtchen – es ist eine E

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf dem dritten Teilstück des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)