MPCC-Chef widerspricht dem Niederländer

Legeay: “Dumoulins Argumente sind nicht plausibel“

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Tom Dumoulin (Jumbo - Visma) | Foto: Cor Vos

27.05.2020  |  (rsn) – Tom Dumoulins Austritt aus der Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport (MPCC) sorgt für Diskussionen. Der Giro-Sieger von 2017 hatte erklärt, er könne sich nicht mehr mit allen Standpunkten und Vorgehensweisen der Team-Vereinigung identifizieren, auch wenn er die Arbeit des MPCC grundsätzlich weiter begrüße. Als konkrete Anlässe nannte Dumoulin Äußerungen der Vereinigung zum Einsatz von Ketonen und die ausbleibende Kritik zur Fortführung von Paris-Nizza, obwohl schon Mitte März die Corona-Krise begonnen habe.

Zunächst reagierte der MPCC-Vorsitzende Roger Legeay mit Unverständnis auf Dumoulins Argumentation. “Wir haben eine Erklärung nach Paris-Nizza zur Pandemie abgegeben. Unsere Position: Die Fahrer müssen die von den Behörden aufgestellten Regeln respektieren. In Frankreich gab es während Paris-Nizza noch keinen Lockdown. Die Regierung hat sportliche Wettbewerbe nicht verboten. So konnte das Rennen wie geplant weitergehen“, sagte der Franzose zu cyclingnews.

Auch beim Thema Ketone widersprach Legeay dem Niederländer. “Wir haben nicht gesagt, dass Ketone gefährlich sind. Und wir haben sie erst verboten, als - nach einer Studie der Universität Leuven - die in einer belgischen Zeitschrift stand -,  dass es die Leistung um 15 Prozent verbessern würde. Darüber hinaus gibt es zu viele langfristige Unsicherheiten hinsichtlich des Gebrauchs.“ Legeay erklärte auch, dass Dumoulin in seinem Brief an ihn, in dem er seinen Austritt erklärte, nur Paris-Nizza, nicht aber Ketone erwähnt habe.

“Er hätte anrufen können, um es mir zu erklären. Unser Sport muss glaubwürdiger werden. Die Top-Fahrer sind dafür verantwortlich, und das nicht nur durch den Sieg bei großen Rennen Der beste Weg, dies zu tun, besteht darin, an der MPCC-Philosophie festzuhalten und keine Argumente gegen uns vorzubringen, die nicht plausibel sind“, fügte Legeay an.

Darauf reagierte Patrick Lefevere in seiner gewohnt polternden Art. “Das MPCC ist scheinheilig und dient keinem. Es ist völlig aus der Zeit“, twitterte der Team-Manager von Deceuninck - Quick-Step, dessen Mannschaft ebenso wenig MPCC-Mitglied ist wie Jumbo-Visma, Dumoulins neues Team. Allerdings erklärte Lefevere nicht genauer, was er damit meint.

Und schließlich sprang auch noch Lance Armstrongs ehemaliger Teamchef Johan Bruyneel auf den Zug auf und ging den MPCC-Chef persönlich an: “Das MPCC ist das Spielzeug von Legeay, er war zu der Zeit selbst einer der größten Heuchler und Manipulatoren des Radsports. Habe vor Jahren zu viele seiner Treffen miterlebt, immer die gleiche Litanei“, twitterte der Belgier, der wegen seiner Machenschaften im Zusammenhang mit dem systematischen Doping beim damaligen Team US Postal ebenso wie Armstrong lebenslang gesperrt ist.

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