Interview mit dem Teamchef von P&S Metalltechnik

Wackernagel: “Wir bleiben bei dem, was sich bewährt hat“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Wackernagel: “Wir bleiben bei dem, was sich bewährt hat“"
Das Team P&S Metalltechnik im Jahr 2020 | Foto: Team P&S Metalltechnik

11.01.2021  |  (rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Verantwortlichen der heimischen Drittdivisionäre.

Teil 4: Lars Wackernagel (P&S Metalltechnik)

Wie ist Ihr Team durch das Corona-Jahr gekommen?
Wackernagel: Wir hatten eine lange Ruhephase, die sich bis August hingezogen hat. Wir mussten auch etwas kompensieren, um wieder in den Rennbetrieb rein zu kommen. Training ist das eine, aber wenn du so lange keine Nummer auf dem Rücken hattest, muss man erstmal schauen, wo die Reise hin geht. Das ist uns bei dem ersten anstehenden, sehr abenteuerlichen "Gravelrennen" in Polen gelungen und es folgten einige schöne Erfolge. Finanziell hieß es durchhalten und auch mal umdenken. 

Was waren die Highlights der Saison 2020?
Wackernagel: Ganz klar der Etappensieg bei der Solidarnosz von Michel Aschenbrenner. Er hatte dem Team und vor allen Dingen sich selber endlich das zeigen können, was schon im Training immer sichtbar war und diesmal hatte er den richtigen Riecher. Für mich persönlich war es die Entwicklung der Jungs in der Krise und der Umgang damit. Es war für uns alle eine neue Situation und jeder konnte sich dabei beobachten, wer man ist. Aus der mentalen Sicht war es sehr interessant zu sehen, wie die Leute sich in der Krise verhalten. Wenn die Sonne scheint und alles bestens scheint, ist es etwas einfacher, als wenn die Schlinge sich etwas zusammen zieht. Sie haben das gut gemeistert. Intern wissen wir jetzt noch mehr, wer wir in Krisen sind oder nicht sind. Wir sind da gut durchgekommen. 

Welche personellen Veränderungen haben Sie für die Saison 2021 vorgenommen?
Wackernagel: Im Grunde nicht so viele. Unser Holländer Rene Hooghiemster wird die Nummer abgeben nach seinem schweren Sturz und sich ganz seiner weiteren Genesung und dem Beruf widmen. Das ist für uns alle sehr schade, aber durch die Schwere der Verletzung nicht anders möglich. Er kann wieder radfahren, aber nicht auf so hohem Level. Wir wünschen ihm alles Gute und sind immer im Kontakt. 

Was erhoffen Sie sich von den Neuzugängen? 
Wackernagel: Es kommt ein U19-Fahrer aus den eigenen Reihen nach oben, Yannik Niebergall. Er konnte 2020 sein Talent in seiner Altersklasse schon unter Beweis stellen und das lässt uns alle sehr hoffen. Yannik findet sich hier auf Anhieb zurecht und passt gut rein. Der Stamm bleibt und es kann sein, dass noch ein Fahrer dazu kommt . Das hängt auch etwas von der Entwicklung der Pandemie ab. 

Welche Fahrer sollen 2021 für die Ergebnisse sorgen?
Wackernagel: John Mandrysch hat noch einiges Unerfülltes aus 2020 auf der Agenda. Er war fit und konnte dies nicht so recht in Ergebnisse umsetzen. Das wollen wir besser gestalten. Das Gleiche gilt für Dominik Röber. Er ist in seinem letzten U23-Jahr und möchte sich auch dementsprechend präsentieren. Michel Aschenbrenner hat klar gezeigt, dass er ein Siegfahrer sein kann. Unsere jungen Fahrer Tim Oelke und dem immer noch amtierenden U23-Crossmeister Tom Lindner trauen wir sicher auch den ein oder anderen Erfolg zu. Sie haben im ersten Jahr viel gelernt und werden jetzt auch ihre Chancen bekommen.

Auch die Saison 2021 könnte ja noch unter der Pandemie leiden. Was hat Ihr Team aus 2020 mitgenommen, um nun besser mit der Situation umgehen zu können?
Wackernagel: Ruhe bewahren und nicht mit Dingen hadern, die wir nicht ändern können. Wir fahren Rennen, wenn es soweit ist und bis dahin wird gut trainiert und die Moral, so gut es geht, oben gehalten. Da haben wir natürlich jetzt einiges an Erfahrung gesammelt und sind gut vorbereitet, sollte es länger auf die Wartebank gehen. 

Welche sportlichen Ziele hat das Team?
Wackernagel: Schwierige Frage. Generell wollen wir Rennen gewinnen. Welche dies sein werden, hängt von der Corona-Entwicklung auf der ganzen Welt ab. 

Wann und wo wird das Team P&S Metalltechnik die Saison beginnen?
Wackernagel: Normalerweise in Kroatien Ende Februar. Dahinter steht natürlich ein großes Fragezeichen. Vielleicht auch erst zum Bundeligastart im April in Düren. Es kommt, wie es kommt. Wichtig ist nur, dass wir dann bereit sind.

Was hat sich im Team im Vergleich zur Vorsaison noch geändert?
Wackernagel: Wir bleiben bei dem, was sich bewährt hat und bei den Sponsoren, die mit uns zusammen durchgehalten haben. Das sind nach aktuellem Stand alle aus 2020.

Das Aufgebot des Teams P&S Metalltechnik: Michel Aschenbrenner, Robert Jägeler, Tom Lindner, John Mandrysch, Yannick Niebergall, Tobias Nolde, Tim Oelke, Robert Retschke, Dominik Röber, Immanuel Stark, Luke Wilk  

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.03.2021Mamos: “Den Bundesliga-Gesamtsieg in Angriff nehmen“

(rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Veran

29.01.2021Grasmann: “Die Leistungsträger werden sich noch zeigen“

(rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Vera

20.01.2021Curvers: “Wir können in jedem Rennen mehrere Karten spielen“

(rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Vera

08.01.2021Grabsch: “In der Bundesliga wieder Ergebnisse abliefern“

(rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Veran

06.01.2021Scherf: “Wir wollen unser Pulver nicht zu früh verschießen“

(rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Vera

04.01.2021Monreal: “Wir wollen den Development-Teams Paroli bieten“

(rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Veran

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicken Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

04.05.2024Giro d`Italia: Die letzten zehn Jahre im Ãœberblick

(rsn) - Der Giro d`Italia ist traditionell die erste dreiwöchige Landesrundfahrt im Rennkalender, bei der sich immer wieder auch die Deutschen als Etappenjäger hervortaten. Im Jahr 2022 konnte das

04.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

04.05.2024Uijtdebroeks: Jetzt muss er sich beweisen, oder doch nicht?

(rsn) – Selten dürfte der Auftritt eines jungen Belgiers bei seinem Giro-Debüt von den deutschen Fans so interessiert verfolgt werden, wie in diesem Jahr der  von Cian Uijtdebroeks. Klar, als Rem

04.05.2024Rund 260.000 Euro fehlen: Tour of Scandinavia abgesagt

(rsn) – Die Women´s WorldTour-Rundfahrt Tour of Scandinavia wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das gaben die Veranstalter des für 27. August bis 1. September geplanten Rennens am Freitag via P

04.05.2024Alfonsina Strada: Die erste Frau beim Giro

(rsn) – Wenn am Samstag in Venaria Reale der 107. Giro d´Italia der Männer beginnt, ist das auch für den Frauen-Radsport ein wichtiger Termin. Denn noch bevor im Juli der nächste Giro der Frauen

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)