RSN-Rangliste, Platz 29: Marcus Burghardt

Polen-Sturz verhagelte gute Saison mit Supertag in Flandern

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Polen-Sturz verhagelte gute Saison mit Supertag in Flandern"
Marcus Burghardt (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

27.11.2021  |  (rsn) – Auch wenn seine 18. Profisaison früher endete als erhofft und Marcus Burghardt Ende November noch immer an seinen Sturzverletzungen von der Polen-Rundfahrt im August laboriert, ohne endgültig zu wissen, ob und wie es mit seiner Karriere im kommenden Jahr weitergeht, so ist der 38-Jährige mit 2021 aus sportlicher Perspektive "eigentlich schon zufrieden". Das erklärte Burghardt gegenüber radsport-news.com.

"Gerade im Frühjahr bin ich gut gefahren, auch wenn hinten raus etwas der Saft ausgegangen ist zur Romandie hin", blickte 'Burgi', wie der Wahl-Bayer gerufen wird, zurück. "Aber vor allem mit Flandern war ich zufrieden."

Bei der großen "Ronde" fuhr Burghardt mit Rang 14 immerhin das beste Bora – hansgrohe-Ergebnis in diesem Jahr ein und auch sein persönlich bestes Resultat bei diesem Monument des Radsports seit Rang zwölf 2014 und Platz sieben 2009.

"Ich hatte an dem Tag sehr gute Beine, und vielleicht hätte man im Rennen dann etwas anders machen sollen, mit dem Wissen von nach dem Rennen", blickte Burghardt nun auf ein Rennen zurück, in das er als Helfer für Nils Politt und Peter Sagan gestartet war, die aber beide nicht mit den Besten mithalten konnten.

In Flandern "sehr gute Beine" erwischt

Am Ende erreichte Burghardt mit Sagan das Ziel und fuhr direkt vor seinem Kapitän über den Zielstrich. Offensichtlich war er in Flandern am 4. April 2021 stärker als die Beiden, aber Burghardt weiß: "Es ist nunmal so, dass man nicht immer auf den Tag perfekt in Form sein kann. Und für die Top 5 hätte es für mich wahrscheinlich auch nicht gereicht."

Trotzdem zog der Routinier gerade aus diesem Rennen und auch den anderen flämischen Klassikern noch einmal die Erkenntnis, dass er auch mit 38 noch nicht ausgedient hat. "Es hat mir gezeigt, dass mir das Rennen immer noch liegt und ich in der Vorbereitung vieles richtig gemacht habe", meinte er und spielte dabei auch auf die Zwangspause ein, die Bora – hansgrohe wegen positiver Corona-Tests im Betreuerstab am Wevelgem-Wochenende einlegen musste. "Vielleicht war ich in Flandern auch dadurch etwas frischer. Aber das ist im Nachhinein schwer zu sagen", so Burghardt.

Bei der DM "durch kleinen Fehler" am Podium vorbei

Nach dem starken Frühjahr – Burghardt war nach Rang 14 bei der Ronde auch noch ein extrem wichtiger Helfer im Windkantenrennen beim Scheldepreis für Pascal Ackermann und fuhr eine Woche danach als 19. auch noch einen starken Pfeil von Brabant – ging es nochmal ins Höhentrainingslager. "Dadurch war ich zur Tour de Suisse wieder richtig fit und hatte dann bei der Deutschen Meisterschaft ziemlich gute Beine", erinnerte er sich nun. "Leider habe ich dort dann kleine Fehler gemacht, ohne die ich sicher aufs Podium gefahren wäre."

Burghardt wurde in einem taktisch sehr tückischen Rennen – das doppelte 2-gegen-1-Spiel des Bora-Quartetts Burghardt, Schachmann, Buchmann und Politt gegen das Intermarché-Duo Koch und Zimmermann – am Ende Fünfter. Danach ging es nicht zur Tour de France, sondern über die Sibiu Tour, die Settimana Italiana und die Burgos-Rundfahrt nach Polen, wo dann ein Sturz auf der 1. Etappe die Saison des gebürtigen Sachsen vorzeitig beendete.

Zukunft nach schwerem Sturz in Polen weiter unklar

"Ich bin dort über einen UAE-Fahrer drübergestürzt und habe mich dann beim Aufprall anscheinend mit dem Handgelenk abgestützt", erinnert sich Burghardt an den folgenschweren Unfall, bei dem er sich mehrere Brüche in Hand und Unterarm zuzog. Viermal wurde er seither am Arm operiert und noch immer kann der 38-Jährige nicht auf der Straße trainieren. Mit Bergwandern und Rollentraining hielt er sich zuletzt fit, Ende November ging es auch erstmals auf die Tourenski. Eine fünfte Operation in Hamburg stehe noch aus, erzählte Burghardt radsport-news.com. Deshalb denke er über eine konkrete Saisonplanung für 2022 auch noch nicht nach.

"Für mich ist erstmal wichtig, dass ich meine Hand wieder hinbekomme. Es wird wieder werden, aber es dauert noch ein paar Wochen – und dann wird über die neue Saison nachgedacht", sagte er. In welchem Team Burghardt dann unterwegs sein wird, ist noch nicht bekannt – und dementsprechend wollte er sich dazu auch noch nicht äußern. Klar ist nur: Sein Vertrag bei Bora – hansgrohe endet am 31. Dezember.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.12.2021Die radsport-news-Trophäe für den “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Zum zweiten Mal in Folge zeichnet radsport-news.com in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Strassacker Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als besten Fahrer des Jahres aus. Schon 2020

16.12.2021Vor den Olympischen Spielen lief es deutlich besser als danach

(rsn) – Dank einer herausragenden ersten Saisonhälfte ist es Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gelungen, sich wie schon 2020 den ersten Platz in der Jahresrangliste von radsport-news.com z

16.12.2021Die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit eigenem Punkteschlüssel den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2021 finden Sie die Platzierungen all

16.12.2021Das Punkteschema der Jahresrangliste 2021

(rsn) - Damit Sie nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 erstellt wurde, stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser Punkteschema vor:Das Punkteschema der R

15.12.2021Nicht nur in den Zeitfahren Top-Leistungen abgerufen

(rsn) - Mit sechs Siegen - fünf davon in seiner Paradedisziplin Zeitfahren - sowie seinem ersten Rundfahrtsieg der Karriere  - blickt Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf die bisher erfolgreichste Sais

14.12.2021Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn er im Jahr 2021 sechs Rennen gewann, so sprach Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com von einer “ein bisschen verlorenen Saison.“ Das lag vor allem

13.12.2021Erfolgserlebnisse auch in einer Saison mit vielen Problemen

(rsn) – Triumphale Siege wie im Vorjahr, als er eine Etappe der Tour de France und den Flèche Wallonne gewann, gelangen Marc Hirschi nach seinem Wechsel von DSM zum UAE Team Emirates nicht. Dennoch

12.12.2021Schachmann wieder “mit Ambitionen“ zu Paris-Nizza

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wird Ende Januar bei der Mallorca Challenge in die Saison 2022 einsteigen. Das kündigte der Deutsche Meister gegenüber radsport-news.com an. Scha

12.12.2021In einer superstarken Saison einen Kindheitstraum erfüllt

(rsn) - Nils Politt (Bora - hansgrohe) kann in sportlicher Hinsicht auf einen Sommer zurückblicken, wie er im Buche steht. Der Hürther fuhr sich in überragender Manier seinen ersten Etappensieg be

11.12.2021Trotz überragender Ergebnisse nicht ganz zufrieden

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu der fünfte Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana, wo er auch die Nachwuchswertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte:

10.12.2021In Saint-Gaudens gelang der große Befreiungsschlag

(rsn) – Ein Tag im Jahr 2021 sticht besonders heraus, wenn die Saison von Patrick Konrad bilanziert wird. Am 13. Juli schrieb der Österreicher Radsportgeschichte, gewann als erst dritter Sportler a

09.12.2021Auch ohne Sieg alles andere als eine schlechte Saison

(rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 3

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Uijtdebroeks: Jetzt muss er sich beweisen, oder doch nicht?

(rsn) – Selten dürfte der Auftritt eines jungen Belgiers bei seinem Giro-Debüt von den deutschen Fans so interessiert verfolgt werden, wie in diesem Jahr der  von Cian Uijtdebroeks. Klar, als Rem

04.05.2024Rund 260.000 Euro fehlen: Tour of Scandinavia abgesagt

(rsn) – Die Women´s WorldTour-Rundfahrt Tour of Scandinavia wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das gaben die Veranstalter des für 27. August bis 1. September geplanten Rennens am Freitag via P

04.05.2024Alfonsina Strada: Die erste Frau beim Giro

(rsn) – Wenn am Samstag in Venaria Reale der 107. Giro d´Italia der Männer beginnt, ist das auch für den Frauen-Radsport ein wichtiger Termin. Denn noch bevor im Juli der nächste Giro der Frauen

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

03.05.2024Giro-Favorit Pogacar hält Fixierung auf seine Person für “Bullshit“

(rsn) – Am Samstag beginnt der 107. Giro d’Italia – mit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als haushohem Favoriten, der in der öffentlichen Wahrnehmung alle seine Konkurrenten in den Schatten st

03.05.2024Merlier und Kooij führen die Riege der schnellen Männer an

(rsn) – Beim 107. Giro d’Italia wird es für die Sprinter kein gemütliches Einrollen geben. Am Samstag beginnt die erste Grand Tour des Jahres in Venaria Reale nördlich von Turin mit einer schwe

03.05.2024Zeeman glaubt weiter an Tour-Start von Vingegaard

(rsn) – Nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt am 4. April ist Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) weiter auf dem Weg der Besserung. Sein Sportdirektor Merijn Zeeman glaubt so

03.05.2024Anspruchsvoller Auftakt im Piemont

(rsn / ProCycling) – 13 Jahre nach ihrer Premiere ist die Stadt Venaria Reale erneut Schauplatz des Grande Partenza. Als Ouvertüre gibt es eine anspruchsvolle Etappe, die nördlich von Turin starte

03.05.2024Lipowitz wäre schon glücklich, wenn er Rom erreichen würde

(rsn) - Der dritte Gesamtrang bei der Romandie-Rundfahrt vor einer Woche hat Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) viel Aufmerksamkeit eingebracht. Nun startet der 23-Jährige beim Giro d´Italia in d

03.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

03.05.2024Highlight-Video der 6. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Auch auf der 6. Etappe der 10. Vuelta Femenina hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) das Geschehen im Schlussanstieg dominiert. Doch nach 132,1 Kilometern von Tarazona zur Bergankunft an

03.05.2024Muzic schlägt Vollering! Erst festgebissen, dann abgesprintet

(rsn) – Évita Muzic (FDJ – Suez) hat an der Laguna Negra in 1.715 Metern Höhe die 6. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die 24-jährige Französin setzte sich am Ende der 6,5 Kilometer

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)