RSNplusRSN-Rangliste, Platz 54: Juri Hollmann

Am Saisonende zwei Hände voll Enttäuschungen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Am Saisonende zwei Hände voll Enttäuschungen"
Juri Hollmann (Movistar) | Foto: Cor Vos

15.11.2022  |  (rsn) – Nach einer mehr als nur ansprechenden Saison 2021 blieb bei Juri Hollmann (Movistar) ein weiterer Entwicklungsschritt aus. Der Kölner wurde immer wieder durch Krankheiten und Verletzungen zurückgeworfen, so dass er kein positives Fazit seines dritten Profijahres ziehen konnte.

"Meine Bilanz fällt durchwachsen bis schlecht aus, es war ein Jahr mit hauptsächlich negativen Ereignissen. Um meine Enttäuschungen aufzulisten, bräuchte ich fast zwei Hände und die Highlights hielten sich entsprechend auch in Grenzen“, meinte Hollmann gegenüber radsport-news.com.

___STEADY_PAYWALL___

Den ersten Rückschlag musste er schon früh in der Saison verkraften, als er an Corona erkrankte. "Da bin ich eigentlich wieder ganz gut zurückgekommen, bin dann aber gestürzt und konnte aufgrund von Knieproblemen nicht die Klassiker fahren“, berichtete der 23-Jährige.

Bei den Deutschen Meisterschaften im Sauerland belegte Juri Hollmann (Movistar) Siebter des Straßenrennens. | Foto: Cor Vos

Positiv beurteilte Hollmann vor allem seine Leistung bei der Ungarn-Rundfahrt (2.1), wo er als Helfer seines Teamkollegen Oscar Rodriguez zum zweiten Gesamtrang des Spaniers beitragen konnte. Bei seinem einzigen persönlichen Highlight wurde er bei den Deutschen Meisterschaften im Sauerland Sechster des Zeitfahrens Sechster und Siebter im Straßenrennen. "Dort konnte ich jeweils eine gute Leistung abrufen“, befand er.

Mit nur 41 Renntagen in die Winterpause

Da er mit relativ geringem Körpergewicht aus der Verletzungspause zurückkehrt war, erwies sich Hollmanns Körper dadurch anfälliger für Erkältungen. So erwischte es ihn auch während der Deutschland Tour, bei der Hollmann zur Schlussetappe nicht mehr antreten konnte. "Das hat mich super geärgert“, sagte der Movistar-Profi, der danach "ohne sonderlich viel Vorbereitung“ nach Kanada zu den beiden WorldTour-Eintagesrennen in Quebec und Montreal reiste, wo er ebenfalls unauffällig blieb.

Da nur wenige Tage später eine geplante Operation anstand, war Hollmanns Saison nach nur 41 Renntagen beendet. Dass er auch in seinem dritten Jahr bei Movistar noch keine Grand Tour bestreiten konnte, bedauerte Hollmann zwar. "Aber wahrscheinlich wäre es auch nicht gut gewesen. Wer weiß, wie weit ich da gekommen wäre“, zeigte er Verständnis für die Entscheidung der Teamleitung.

Hollmann hofft nun, in der kommenden Saison erstmals am Start einer dreiwöchigen Rundfahrt zu stehen. "Movistar will seine jungen Fahrer nicht zu früh zu den Grand Tours schicken, sie sind da eher vorsichtig im Aufbau. Dazu sind wir eine Rundfahrermannschaft, aber natürlich ist es mein Ziel, im nächsten Jahr eine große Landesrundfahrt zu bestreiten“, so Hollmann, der auch insgesamt mehr Etappenrennen absolvieren will. "Ich werde keinen direkten Fokus auf die Klassiker legen“, betonte er.

Auch im Jahr 2023 wird Hollmann (li.) gemeinsam mit Sprinter Max Kanter bei Movistar ein deutsches Duo bilden.| Foto: Cor Vos

Auch 2023 mit Kanter ein deutsches Movistar-Duo

Zunächst möchte Hollmann aber gut durch den Winter kommen und gut in die neue Saison starten. Seine Devise lautet auch hier: "Ein Schritt nach dem anderen.“ Mit Sprinter Max Kanter wird er auch 2023 bei Movistar ein deutsches Duo bilden. In ihrer ersten gemeinsamen Saison brachte Hollmann seinem Landsmann die Besonderheiten der spanischen Mentalität näher und half Kanter auch, wenn es ums Übersetzen ging. "Es hat mich super gefreut, dass er ins Team kam. Wir haben auch ein paar Rennen gemeinsam bestritten und ich hoffe, dass ich ihm ein wenig helfen konnte“, sagte Hollmann.

Dagegen wird er künftig nicht mehr gemeinsam mit Alejandro Valverde Rennen bestreiten. Der Spanier beendete im Herbst im Alter von 42 Jahren seine lange und äußerst erfolgreiche Karriere. "Er ist einfach eine Legende, ein super Idol und dazu absolut auf dem Boden geblieben“, meinte Hollmann, der allerdings auch in Zukunft nicht ohne Valverde auskommen muss. Denn der Spanier wird in beratender und unterstützender Funktion dem Rennstall weiter angehören. "Er war auch beim letzten Teamtreffen dabei, er ist also nicht ganz weg“, sagte Hollmann.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2022Fahrer des Jahres 2022: Küng freut sich über Strassacker-Trophäe

(rsn) – Eine Woche hatte Stefan Küng zuhause, bevor sich der Schweizer von Frauenfeld wieder verabschieden musste, um am heutigen Dienstag die nächste Trainingslager-Reise in Angriff zu nehmen.

19.12.2022Die Radsport-News-Jahresrangliste 2022 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2022 fi

19.12.2022Ein Super-Jahr trotz zwei schmerzhafter Niederlagen

(rsn) – 2022 war das Jahr des Stefan Küng (Groupama - FDJ). Im Juni feierte der Schweizer die Geburt seines ersten Sohnes Noé und sportlich lief es über die gesamte Saison hinweg glänzend. Küng

18.12.2022Eine Hüft-OP ebnete den Weg zurück auf die Siegerstraße

(rsn) – Ein ganz großer Sieg wie beim Flèche Wallonne oder der Tour-Etappe in Sarran im Jahr 2020 sprang in dieser Saison zwar nicht für ihn heraus, doch mit insgesamt vier ersten Plätzen bei kl

17.12.2022Vom ersten bis zum letzten Rennen Leistung abgerufen

(rsn) – In seinem zweiten Profijahr gelang Mauro Schmid zwar kein Coup wie 2021, als er eine Etappe des Giro d‘Italia gewann. Doch bei seinem neuen Team Quick-Step Alpha Vinyl machte der Schweizer

16.12.2022Bester Deutscher trotz zwei Mal Corona und Nahtoderlebnis

(rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresranglist

15.12.2022In der Romandie geglänzt, bei der Tour tragischer Held

(rsn) – Er war der tragische Held der Tour de France – nicht nur aus deutscher Sicht, sondern auch für die internationalen Fans: Simon Geschke (Cofidis) kämpfte bis zur letzten Bergetappe wacker

14.12.2022Zunächst konstant stark, dann von Corona ausgeknockt

(rsn) - Auch wenn ihm in der Saison 2022 deutlich weniger Siege gelangen als noch im vergangenen Jahr, so wusste Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) mit einer deutlichen Leistungssteigerung zu beeindru

13.12.2022Nach den Klassikern aus dem Loch herausgearbeitet

(rsn) – Auch wenn er im Frühjahr wegen Krankheiten nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnte und im Sommer bei der Tour de France leer ausging, fällt Nils Politts Saisonbilanz positiv aus

12.12.2022Nach langem Leidensweg Befreiungsschlag in der Schweiz

(rsn) – Es war eine der beeindruckendsten Triumphfahrten der gesamten Saison 2022: Als Bob Jungels (AG2R Citroën) am 10. Juli durch die Schweiz rauschte und in Chatel am Rande des Skigebiets Les Po

11.12.2022Immer wenn er fit war, kam etwas dazwischen

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe und der großen Enttäuschung über die verpasste Tour de France 2021 entschied sich Pascal Ackermann für einen Tapetenwechsel und heuerte bei UAE

10.12.2022Die Beständigkeit in Person

(rsn) – Der Wechsel von DSM zu Movistar hat sich für Max Kanter gelohnt. Der 25-Jährige muss zwar weiter auf seinen ersten Sieg warten, doch mit 29 Top-Ten-Resultaten war er der beständigste Erge

Weitere Radsportnachrichten

10.05.2024Fällt der Stelvio beim Giro dem Schnee zum Opfer?

(rsn) – Die Überfahrt über das Stilfser Joch zu Beginn der 16. Etappe des Giro d´Italia am 21. Mai wackelt gewaltig. Das legt die italienische Nachrichtenagentur ANSA nahe, derzufolge es die aktu

10.05.2024Kette bremste O´Connor im Kampf gegen die Uhr aus

(rsn) – Platz elf im ersten Einzelzeitfahren des 107. Giro d´Italia: Auf dem Papier sah das für Kletterspezialist Ben O´Connor (Decathlon – AG2R) am Freitag zwischen Foligno und Perugia gar nic

10.05.2024Richtungsweisende Bergankunft im Apennin

(rsn / ProCycling) – In den vergangenen sieben Tagen blieb das Klettern, abgesehen von der 2. Etappe nach Oropa, bei jeder Etappe auf weniger als 2.000 Höhenmeter beschränkt. Am zweiten Samstag wi

10.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

10.05.2024Schachmann im “Schongang“ zum Spitzenergebnis

(rsn) - Schneller als Mikkel Bjerg, schneller als Antonio Tiberi oder Luke Plapp und auch schneller als Geraint Thomas – am Ende stand der fünfte Platz. Maximilian Schachmann (Bora – hangrohe) er

10.05.2024Fleche du Sud: Vorarlberg und Hrinkow bergauf bärenstark

(rsn) - Auch wenn auf der Königsetappe des Fleche du Sud (2.2) mit der 3,4 Kilometer langen und im Schnitt 7,2 Prozent steilen Bergankunft in Bourscheid kein Kraut gegen den Solosieger Pim Ronhaar (

10.05.2024Thomas: “Ich konnte es heute nicht ganz bringen“

(rsn) – Tadej Pogacar demonstrierte im ersten Zeitfahren seine herausragende Stellung bei diesem Giro d’Italia. Der Slowene holte am Schlussanstieg des Zeitfahrens zwischen Foligno und Perugia ein

10.05.2024Highlight-Video der 7. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat mit einem weiteren grandiosen Auftritt das erste der beiden Einzelzeitfahren des 107. Giro d’Italia (2.UWT) für sich entschieden. Der Träger des Ros

10.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 7. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

10.05.2024Pogacar gewöhnt sich ans Rad und zündet am Berg die Rakete

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat auf der 7. Etappe des 107. Giro d’Italia seinen zweiten Tagessieg bei der diesjährigen Italien-Rundfahrt gefeiert. Im 40,6 Kilometer langen Einzelzei

10.05.2024Nys schnappt Buchmann ersten Saisonsieg vor der Nase weg

(rsn) – Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) hat auf der Königsetappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro) denkbar knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der Deutsche Meister kam nach 182,7 Kilometer

10.05.2024Bredewold baut makellose Itzulia-Serie von SD Worx aus

(rsn) – Mischa Bredewold hat ihrem Team SD Worx – Protime einen grandiosen Auftakt zur 3. Itzulia Women (2.WWT) beschert. Die Europameisterin aus den Niederländerin entschied die 1. Etappe über

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour de Hongrie (2.Pro, HUN)