Vor Kettenproblem von zwei Seiten angerempelt

Pechvogel Matthews beklagt fehlenden Respekt im Peloton

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Pechvogel Matthews beklagt fehlenden Respekt im Peloton"
Michael Matthews (Jayco - AlUla) | Foto: Cor Vos

19.01.2023  |  (rsn) – Michael Matthews (Jayco – AlUla) galt als einer der großen Favoriten auf den Gesamtsieg bei der Tour Down Under (2.WT). Doch noch bevor die für ihn wohl härteste Prüfung mit dem schweren Corkscrew-Anstieg am Freitag erreicht wird, musste sich der Australier bereits am Donnerstag auf der 2. Etappe von allen Träumen vom Ockerfarbenen Trikot verabschieden. Ein Problem mit seiner Kette am Fuß des letzten Anstiegs des Tages warf Matthews weit zurück und kostete ihn schließlich zweieinhalb Minuten.

"Ich war immer gut positioniert, das Team hat wirklich gut gearbeitet den ganzen Tag. Und ich bin zwei gute Zwischensprints gefahren, habe dort etwas Zeit auf die Klassementfahrer zurückgeholt", sagte der frustrierte 32-Jährige schließlich im Ziel in Victor Harbor. Nach 33 Kilometern hatte er am ersten Zwischensprint eine Bonussekunde ergattert und nach 71 Kilometern am zweiten deren zwei, so dass Matthews virtuell bis auf vier Sekunden an den Gesamtführenden Alberto Bettiol (EF Education – EasyPost) herangerückt war.

22 Kilometer vor Schluss aber fiel die Kette herunter und der Traum von der Gesamtführung platzte. "Ich weiß nicht, was im Radsport heutzutage los ist. Es gibt keinen Respekt mehr im Feld. Ich war in einer großartigen Position, wurde dann von einer Seite angerempelt, dann von der anderen und dann ist meine Kette runtergefallen", klagte Matthews.

Jaycos Plan B heißt Simon Yates

"Die Kette hat sich dann zwischen Rahmen und Kettenblatt verklemmt", so der Australier, der anhalten und absteigen musste, um - letztlich vergeblich - zu versuchen, das Problem mit der Hand zu lösen. Das gelang nicht und so stieg Matthews, als der Teamwagen da war, auf ein Ersatzrad um und jagte dem Feld hinterher, das am Nettle Hill nun aber bereits Vollgas fuhr, weil an der Spitze Jay Vine (UAE Team Emirates) attackiert hatte.

"Das war nicht mehr aufzuholen. Glücklicherweise hatte ich noch einige Jungs bei mir, die mir helfen konnten, etwas Zeit gut zu machen. Aber eigentlich war es zu dem Zeitpunkt schon so ziemlich vorbei", sagte er.

Während Matthews hinten litt, fuhr in der fünfköpfigen Spitzengruppe nach dem Nettle-Hill-Anstieg sein Teamkollege Simon Yates mit um den Tagessieg. Der Brite verweigerte dort lange die Führungsarbeit, um nicht gegen Matthews zu arbeiten. Doch als klar war, dass der nicht mehr in Schlagdistanz zum ersten Verfolgerfeld kommen würde, beteiligte sich Yates auf den letzten Kilometern doch noch an der Führung.

Er hatte zwar nichts entgegenzusetzen, als Rohan Dennis (Jumbo – Visma) in den letzten Kurven auf dem Schlusskilometer die entscheidende Attacke zum Tagessieg setzte, kam zwei Sekunden hinter ihm aber als Tagesvierter ins Ziel und liegt in der Gesamtwertung nun 21 Sekunden hinter Dennis nun auf Rang zwölf. "Glücklicherweise haben wir mit ihm jetzt noch einen Plan B", sagte auch Matthews. Ein wirklicher Trost dürfte das aber kaum gewesen sein.

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