48. Tirreno-Adriatico: Kwiatkowski neuer Gesamtführender

Sky serviert Froome den Sieg in Prati di Tivo

Foto zu dem Text "Sky serviert Froome den Sieg in Prati di Tivo"
Chris Froome (Sky) gewinnt die 4. Etappe von Tirreno-Adriatico. | Foto: ROTH

09.03.2013  |  (rsn) – Christopher Froome (Sky) hat bei Tirreno-Adriatico den ersten Schlagabtausch der Favoriten für sich entschieden. Der 27 Jahre alte Brite gewann am Samstag die 4. Etappe von Tirreno-Adriatico über 173 Kilometer von Narni zur Bergankunft in Prati di Tivo (1.450 Meter) nach einer Attacke auf dem Schlusskilometer mit sechs Sekunden Vorsprung auf den Italiener Mauro Santambrogio (Vini Fantini).

Dritter wurde elf Sekunden hinter Froome Titelverteidiger Vincenzo Nibali (Astana), der im vergangenen Jahr mit seinem Sieg in Prati di Tivo den Grundstein zum Gesamterfolg legte. „Ich hatte erwartet, dass Contador zum Schluss auch mitführen würde, aber so sind wir nicht mehr an Froome rangekommen", sagte der Sizilainer im Ziel leicht enttäuscht zu Radsport News.

„Mein Team hat großartig gearbeitet. Es hat mir geholfen, frischer als alle anderen im Finale zu sein”, wusste Froome, bei wem er sich im Ziel zu bedanken hatte. „Ich habe großes Vertrauen in Uran, Henao und Dario Cataldo. Sie alle haben hier eine tolle Arbeit abgeliefert und wenn sie so zur Stelle sind, macht das meinen Job viel leichter.“

Rang vier ging an den überraschend starken Polen Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick-Step / +0:13), der seinen Teamkollegen Mark Cavendish an der Spitze der Gesamtwertung ablöste. Kwiatkowskis Teamkollege Tony Martin musste schon früh am letzten Berg des Tages reißen lassen und spielte keine Rolle im Kampf um den Etappensieg.

Der US-Amerikaner Chris Horner (RadioShack-Leopard) und der Spanier Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) büßten auf den Plätzen fünf und sechs jeweils 15 Sekunden auf Froome ein, der im Gesamtklassement nun vier Sekunden hinter Kwiatkowski auf Rang zwei liegt und damit Favorit auf den Gesamtsieg ist. Nibali ist 16 Sekunden hinter dem 22-Jährigen Kwiatkowski Dritter, Contador hat auf Rang vier 30 Sekunden Rückstand, der Kolumbianer Rigoberto Uran aus Froomes Sky-Team rundet die Top Fünf mit 33 Sekunden Rückstand ab.

Der Silbermedaillengewinner von den Olympischen Spielen in London wurde Tagessiebter (+0:20) vor dem starken Belgier Wouter Poels (Vacansoleil-DCM) und dem Spanier Joaquim (Rodriguez / beide +0:43), der im Finale Schwächen zeigte. Der Tscheche Roman Kreuziger (Saxo-Tinkoff / +0:58) komplettierte die Top Ten.

Das britische Sky-Team lieferte im 15 Kilometer langen und im Schnitt sieben Prozent steilen Schlussanstieg wieder einmal eine Demonstration seiner Stärke ab, die den 41-Jährigen Horner an das vergangene Jahr erinnerte: „Das sah ja aus wie bei der Tour de France", sagte der Routinier.

Zunächst sorgten Peter Kennaugh und Dario Cataldo dafür, dass die Ausreißer des Tages eingeholt wurden und das Hauptfeld schrumpfte. Unter dem Tempo-Diktat von Cataldo bekamen unter anderem auch Cadel Evans, dessen BMC-Team das Feld zuvor in den Anstieg hineingeführt hatte, Joaquim Rodriguez (Katusha) sowie Samuel Sanchez (Euskaltel) und Andy Schleck (RadioShack-Leopard) Schwierigkeiten, den Kontakt zu halten.

Als dann rund sechs Kilometer vor dem Ziel Alberto Contador den ersten Angriff eines Favoriten startete, übernahmen Uran sowie Sergio Henao für Sky die Verfolgung. Sie führten Kapitän Froome wieder an Contador heran. Dasselbe gelang den Kolumbianern auch rund drei Kilometer später, als Contador zum zweiten Mal versuchte, sich abzusetzen.

So servierten sie Froome die Möglichkeit, auf dem Schluss-Kilometer zu vollstrecken. Der "weiße Kenianer" beschleunigte, zog seinen Angriff bis zum Ziel durch und holte sich so souverän seinen ersten Tagessieg bei der Fernfahrt „zwischen den zwei Meeren".

Bevor Sky das Zepter übernahm hatte zunächst eine vierköpfige Spitzengruppe das Bild bestimmt, der neben Fredrik Kessiakoff (Astana), Anthony Roux (FDJ) und Tomasz Marczynski (Vacansoleil-DCM) wie am Vortag auch Francesco Failli (Vini Fantini) angehörte. Doch das Interesse der Kletter-Asse am Tagessieg und den damit verbundenen Zeitgutschriften war zu groß, als dass die vier Ausreißer eine ernsthafte Chance hatten, durchzukommen. Marczynski wurde rund acht Kilometer vor dem Ziel als letzter gestellt.

Früher als die Flucht von Marczynski endete für John Degenkolb das gesamte Rennen. Der deutsche Sprinter vom Team Argos-Shimano hatte schon nach der 3. Etappe über muskuläre Probleme im rechten Oberschenkel geklagt und stieg im Verlauf des vierten Teilstücks schließlich aus.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.03.2013Knees: „Eine der brutalsten Etappen, die ich je gefahren bin"

(rsn) – Auch Christian Knees (Sky) wird die 6. Etappe von Tirreno-Adriatico in Erinnerung bleiben. „Die Etappe am Montag war eine der brutalsten, die ich je gefahren bin: ständiges Rauf und Runte

13.03.2013Bei Martins Team blüht „Kwiatek“ auf

(rsn) – Zwar ist Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step) kein unbeschriebenes Blatt mehr. Aber der junge Pole war als Vierter bei Rundfahrt Tirreno-Adriatico doch die große Überraschung der i

13.03.2013Rodriguez: Frust trotz Etappensieg

(rsn) – Freude und Leid lagen für die spanischen Profis bei der diesjährigen Ausgabe von Tirreno-Adriatico eng beieinander. Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) schaffte es auf´s Podium, Joaquím Rodr

13.03.2013Nur Martin war stärker als Malori

(rsn) – Auch ohne Tagessieg konnte das Team Lampre-Merida mit dem Ausgang des 48. Tirreno-Adriatico zufrieden sein. Der Italiener Damiano Cunego eroberte das Bergtrikot, sein Landsmann Adriano Malor

12.03.2013Martin: In neuer Position schneller unterwegs

(rsn) – Von seiner ersten Teilnahme am Tirreno-Adriatico kehrt Tony Martin mit zwei Siegen im Gepäck zurück. Zum Auftakt der italienischen Fernfahrt gewann der Zeitfahrweltmeister mit Omega Pharma

12.03.2013Martin gewinnt Zeitfahren, Nibali verteidigt seinen Titel

(rsn) – Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) hat bei der 48. Auflage von Tirreno-Adriatico das abschließende Einzelzeitfahren souverän gewonnen. Der Italiener Vincenzo Nibali (Astana) verteidigte

12.03.2013Froome: Falsche Übersetzung, falsche Kleidung

(rsn) – Noch am Sonntag sah es für das Team Sky nach einem Double aus. Der Australier Richie Porte gewann die 71. Austragung von Paris-Nizza, der Brite Christopher Froome lag bei der 48. Auflage de

12.03.2013Acquarone entschuldigt sich für die zu schwere Strecke

(rsn) – Viel Kritik mussten sich die Organisatoren von Tirreno-Adriatico nach der gestrigen Etappe anhören. Auf den spektakulären und mit Anstiegen gespickten 209 Kilometern rund um Porto Sant´E

12.03.2013Phinney kämpft 120 Kilometer umsonst

(rsn) –120 Kilometer fuhr Taylor Phinney (BMC) auf der denkwürdigen 6. Etappe von Tirreno-Adriatico allein hinter dem Feld. Das Ziel in Porto Sant´Elpidio erreichte der 22 Jahre alte US-Amerikaner

12.03.2013Tony Martin will noch einen raushauen

(rsn) – Im Gesamtklassement von Tirreno-Adriatico spielt Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) schon seit der Königsetappe am Samstag keine Rolle mehr. Zum Abschluss der Fernfahrt will der Weltmeis

11.03.2013Andy Schleck mental noch nicht vom Sturz erholt?

(rsn) – Nach knapp 50 Kilometern auf der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico war für Andy Schleck (RadioShack-Leopard-Trek) das Rennen gelaufen. Der 27 Jahre alte Luxemburger stieg vom Rad und gab auf

11.03.2013Cunego macht sein Versprechen wahr

(rsn) – Nach der gestrigen Etappe hatte Daminao Cunego nicht zuviel versprochen. Er wolle sich noch einiges für den Montag aufheben und habe deshalb im Finale zurückgesteckt, sagte der kleine Ital

Weitere Radsportnachrichten

02.05.2024Offiziell bestätigt: Red Bull wird zur Tour als Titelsponsor sichtbar

(rsn) – Das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe wird ab der kommenden Tour de France (29. Juni - 21. Juli) als Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs sein. Das gab Manager Ralph Denk am Donners

02.05.2024Vollering hängt an erster Bergankunft die Konkurrenz ab

(rsn) – An der ersten Bergankunft der 10. Vuelta Femenina hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) ihre Konkurrentinnen in Grund und Boden gefahren und mit ihrem ersten Saisonsieg auch das Rote Trik

02.05.2024Im dritten Anlauf klappt es für Bike Aid mit dem Gelben Trikot

(rsn) – Im dritten Anlauf hat es für Yoel Habteab (Bike Aid) mit dem Gelben Trikot bei der Tour du Bénin geklappt. Nachdem ihm die Jury an den ersten beiden Tagen das Führungstrikot jeweils nach

02.05.2024Buchmann zur Giro-Ausbootung: “Komische Begründung“

(rsn) - Bis Ende des Jahres steht Emanuel Buchmann noch bei Bora – hansgrohe unter Vertrag. Ob er verlängert wird, scheint zumindest in diesem Moment nicht sicher. Mit großer Verärgerung tritt de

02.05.2024Arkéa - B&B Hotels verlängert vorzeitig mit Costiou

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder R

02.05.2024Pogacar thront bei seiner Premiere über allen

(rsn) – Auf dem Papier scheint der 107. Giro d’Italia schon entschieden, noch bevor am Samstag in Venaria Reale nördlich von Turin der Startschuss fällt. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) ist de

02.05.2024Zu Ehren des Sponsors: Intermarché in speziellem Giro-Trikot

(rsn) – Im dritten Jahr in Folge wird Intermarché - Wanty nicht in seinem Standard-Outfit zum Giro d´Italia antreten. Bei der am 4. Mai beginnenden 107. Ausgabe der Italien-Rundfahrt will das belg

02.05.2024Krieger und Mayrhofer sollen Dainese zum Hattrick pilotieren

(rsn) – Das Team Tudor startet am Samstag in seine erste Grand Tour. Zum 107. Giro d’Italia (4. – 26. Mai) tritt der Schweizer Zweitdivisionär aber mit einem relativ erfahrenen Aufgebot an. Nu

02.05.2024“Underdogs“ Bauhaus und Kanter hoffen auf Giro-Etappensiege

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Fabian Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL), Jonathan Milan (Lidl – Trek), Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck),

02.05.2024Giro d`Italia: Die letzten zehn Jahre im Überblick

(rsn) - Der Giro d`Italia ist traditionell die erste dreiwöchige Landesrundfahrt im Rennkalender, bei der sich immer wieder auch die Deutschen als Etappenjäger hervortaten. Im Jahr 2022 konnte das

02.05.2024Bénin: Jury nimmt Bike Aid das Gelbe Trikot wieder weg

(rsn) – Erneuter Tiefschlag für das Team Bike Aid bei der Tour du Bénin (2.2). Nachdem Yoel Habteab zum Auftakt seinen Etappensieg aberkannt bekommen hatte, weil er und seine Gruppe den Motorräd

02.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine