Ulissi gewinnt 8. Giro-Etappe

Evans holt sich von seinem Landsmann Matthews das Rosa Trikot

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Cadel Evans (BMC) | Foto: Cor Vos

17.05.2014  |  (rsn) – Nach sechs Tagen im Rosa Trikot musste Michael Matthews (Orica-GreenEdge) die Gesamtführung auf der ersten Bergetappe des 97. Giro d‘Italia erwartungsgemäß abgeben. Den Australier dürfte dabei allerdings trösten, dass nach schweren 179 Kilometern von Foligno nach Montecopiolo, wo die 8. Etappe nach einem 5,6 Kilometer langen und bis zu 13 Prozent steilen Schlussanstieg endete, sein Landsmann Cadel Evans (BMC) die Spitze der Gesamtwertung übernahm.

Dazu reichte dem 37-Jährigen nach einer erneut souveränen Vorstellung der fünfte Rang, acht Sekunden hinter dem Italiener Diego Ulissi (Lampre-Merida), der sich an der Bergankunft im Sprint vor dem zeitgleichen Robert Kiserlovski (Trek) durchsetzte. Jeweils zwei Sekunden vor Evans landeten der junge Niederländer Wilco Kelderman (Belkin) sowie der Kolumbianer Nairo Quintana (Movistar).

Evans, im vergangenen Jahr Giro-Dritter, führt nun mit 57 Sekunden Vorsprung auf den Kolumbianer Rigoberto Uran (Omega Pharama-Quick Step), der 2013 Zweiter der Italien-Rundfahrt war, und der am Samstag zeitgleich mit dem BMC-Kapitän Sechster wurde.

Der 24 Jahre alte Ulissi freute sich ganz besonders über seinen zweiten Coup, weil die Etappe seinem vor zehn Jahren verstorbenen Landsmann Marco Pantani gewidmet war – aber auch, weil er die Favoriten ein weiteres Mal abgehängt hatte. „Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, hier zu siegen“, gestand Ulissi im Ziel ein. „Es war ein schweres Rennen heute, eigentlich für mich zu schwer, deshalb bin ich total glücklich.“

Evans, der bei seinem wohl letzten Giro-Start den Gesamtsieg anpeilt, bedankte sich ganz speziell bei seinem Teamkollegen Steve Morabito, der ihn den größten Teil des Schlussanstiegs hochgezogen hatte und im Gesamtklassement hinter dem Polen Rafal Majka (+1:10) Vierter ist. „Steve war für mich der Mann des Tages. Er war bis zum Ziel dabei“, lobte der neue Gesamtführende den Schweizer, auf dessen Dienste er auch für die noch anstehenden Bergprüfungen hofft. „Es ist ein sehr schwerer Giro - nicht nur wegen der Berge und den Zeitfahren, sondern auch all den anderen Dingen, die ihn ausmachen."

Lange hatten elf Ausreißer das Rennen bestimmt. Unter ihnen war auch der Kolumbianer Julian Arredondo (Trek), der sich am Cippo di Carpegna (1. Kat.), einem von Pantanis Trainingsbergen, aus der zu diesem Zeitpunkt nur noch dreiköpfigen Spitzengruppe absetzte und sich bis in den Schlussanstieg hinein solo an der Spitze hielt. In der Favoritengruppe, aus der überraschend Michele Scarponi (Astana) herausgefallen war, sorgte vor allem das Ag2r-Team von Domenico Pozzovivo für das Tempo.

Knapp drei Kilometer vor dem Ziel schloss der Franzose Pierre Rolland (Europcar), der in der Abfahrt von Carpegna aus dem Feld heraus als Solist die Verfolgung des Spitzenreiters aufgenommen hatte, zu Arredondo auf und hängte ihn kurz darauf ab. Doch die Verfolgergruppe rückte dem Europcar-Profi immer näher, und nachdem Daniel Moreno (Katusha) attackierte, war es 300 Meter vor dem Ziel auch um den völlig entkräfteten Rolland geschehen.

Der Spanier hatte seine Attacke allerdings zu früh gesetzt und wurde noch abgefangen – und zwar von Kiserlovski und Ulissi, die sich ihre Kräfte besser eingeteilt hatten. Und auf den letzten Metern hängte dann der Lampre-Kapitän den Kletterspezialisten aus Kroatien noch ab und konnte den dritten Giro-Etappensieg seiner Karriere bejubeln.

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