USA Pro Challenge: Dennis nach Etappensieg in Gelb

BMC spielt erneut alle seine Karten perfekt aus

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Rohan dennis (BMC) bejubelte in Breckenridge seinen vierten Saisonsieg. | Foto: Cor Vos

21.08.2015  |  (rsn) – Mit Rohan Dennis ist bereits der dritte BMC-Fahrer bei der der 5. USA Pro Challenge (2.HC) mit einem Etappensieg ins Gelbe Trikot gestürmt. Nachdem zunächst Taylor Phinney den Auftakt und tags darauf Brent Bookwalter die 2. Etappe für sich entschieden und die Gesamtführung der Rundfahrt durch Colorado übernommen hatten, schlug am Donnerstag der Australier zu.

Auf der 203 Kilometer langen Etappe von Aspen nach Breckenridge setzte der 25-jährige Australier im letzten Anstieg des Tages seine entscheidende Attacke. Dennis fuhr zu dem Zeitpunkt mit einem geringen Abstand hinter Rob Squire (Optum) an zweiter Position und beschleunigte erst, als klar war, dass sein Teamkollege Bookwalter die Lücke vor der Bergwertung nicht mehr würde schließen können. Dagegen war Squire als Gesamtfünfter mit nur 13 Sekunden Rückstand auf das Gelbe Trikot eine echte Gefahr, die der ehemalige Stundenweltrekordler mit seiner Attacke bannte.

Dennis zog noch vor dem Bergpreis an dem US-Amerikaner vorbei, jagte in halsbrecherischer Fahrt die Abfahrt hinab und konnte sich in Breckenridge von einer frenetisch jubelnden Menge für seinen vierten Saisonsieg feiern lassen, der ihm auch das Gelbe Trikot einbrachte.

„Man könnte sagen, dass ich Robbie ein bisschen als Köder benutzt habe“, sagte Dennis zum Finale, in dem sein BMC-Team mit Michael Schär, Phinney, Bookwalter und ihm selber all seine Klasse und personelle Übermacht ausspielte. „Ich habe den ganzen Weg nach oben Gedankenspiele mit mir selbst getrieben und auf die 1-km-Marke gewartet. Dann sah ich das 200-Meter-Schild und das Publikum ist schier durchgedreht. Ich habe in einen größeren Gang geschaltet und bin losgezogen. Es hat weh getan, um ehrlich zu sein. Aber da war das Adrenalin, als ich wusste, ich würde als Erster über den Gipfel gehen und dann war da die Lücke. Das gab mir einen weiteren Schub."

Der 25-jährige Squire der, dem Moonstone-Anstieg eine das Feld sprengende Tempobeschleunigung von Phinney genutzt hatte, um seinerseits wenige Kilometer vor dem Ziel in die Offensive zu gehen, musste nicht nur Dennis ziehen lassen, sondern wurde im Schlusssprint auch noch von Bookwalter, der in der Abfahrt zu ihm aufschließen konnte, auf Rang drei verwiesen. „Als Brent zu mir vor kam, war ich in der ungünstigsten Position, weil er mir bei der Jagd auf seinen Teamkollegen ja nicht helfen konnte. Deshalb habe ich bis zur Ziellinie alles gegeben, was ich hatte“, sagte der US-Straßenmeister von 2011.

Immerhin konnte sich Squire vom fünften auf den dritten Platz der Gesamtwertung verbessern, in der er vor dem heute anstehenden 14 Kilometer langen Einzelzeitfahren in Breckenridge 26 Sekunden hinter Dennis und 13 hinter Bookwalter liegt. Beide haben als gute Zeitfahrer aber die Chance, ihren Vorsprung weiter auszubauen.

Auch mit diesen günstigen perspektiven im Blick konnte BMC-Sportdirektor Jackson Stewart erneut von einem für sein Team perfekten Tag sprechen. „Wir haben alles getan, um Brent zu unterstützen, mit Rohan im Hintergrund“, erklärte der US-Amerikaner. „Wir wussten, dass wir, sollte irgendwas passieren, die Karte mit Rohan würden spielen können. Es war fantastisch, wie die Jungs das alles gemacht haben. Wie Schär und Phinney Rohan und Brent in die Stadt gebracht haben, war fantastisch.“

Doch nicht nur in der rennentscheidenden Phase war das US-Team präsent, mit dem Italiener Damiano Caruso war einem Fahrer aus der starken BMC-Riege der Sprung in die Gruppe des Tages gelungen, die sich kurz nach dem Start in Aspen, als es fast unmittelbar den Independent Pass hinaufging, abgesetzt hatte. Der mehr als 30 Kilometer lange Anstieg hinauf auf 3.700 Metern Höhe stand bereits im Programm der 3. Etappe, diesmal wurde der Berg allerdings von der anderen Seite aus befahren.

Mit Caruso in der Spitzengruppe, die sich vier Minuten an Vorsprung herausfuhr, konnten sich Bookwalters Helfer zunächst zurückhalten. Stattdessen übernahm Cannondale-Garmin im Feld, das bei starkem Gegenwind frühzeitig zerfiel, die Verantwortung und reduzierte den Abstand auf unter eine Minute, als der Hoosier Pass anstand, das zweite große Hindernis des Tages. Hier übernahmen die kleinen US-Teams Jelly Belly und SmartStop die Tempoarbeit und stellten nacheinander alle Ausreißer – als letzten übrigens Caruso, der sich mit noch von seinen Begleitern abgesetzt hatte.

Es war dann aber wieder BMC, das in Gestalt von Schär das Heft in die Hand nahm und bei hohem Tempo weitere Attacken verhinderte. 3,5 Kilometer vor dem Ziel opferte sich dann Phinney am Fuß des Moonstone-Anstiegs mit einer letzten Kraftanstrengung auf, um seinen Kapitänen Bookwalter und Dennis das Terrain zu bereiten. Die Taktik ging voll auf, auch wenn Squire alles versuchte, um BMC einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Doch Dennis hatte keine Mühe, nach kurzem Zögern zum Spitzenreiter aufzuschließen und mit schließlich 19 Sekunden Vorsprung auf Bookwalter und Squire den Sieg einzufahren, der ihn nun zum Top-Favoriten auf die Nachfolge seines Teamkollegen Tejay van Garderen zu machen. Der US-Amerikaner hatte die Colorado-Rundfahrt in den beiden vergangenen Jahren gewonnen, verzichtete aber zugunsten der morgen beginnenden Vuelta auf einen Start in seiner Heimat.

Bravourös schlug sich erneut Ruben Zepunkte (Cannondale-Garmin). Der einzige Deutsche im Feld kam mit 47 Sekunden Rückstand auf Dennis ins Ziel und machte im Gesamtklassement, wo er nun auf Rang 19 geführt wird, weitere zwei Plätze gut.

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