Weltmeisterin gewinnt Strade Bianche

Von Rissotto gestärkt ist Armitstead nicht zu schlagen

Von Felix Mattis aus Siena

Foto zu dem Text "Von Rissotto gestärkt ist Armitstead nicht zu schlagen"
Lizzie Armitstead gewinnt überlegen die Strade Bianche vor der Polin Katarzyna Niewiadoma | Foto: Cor Vos

05.03.2016  |  (rsn) - Mit dem erwarteten Favoriten-Sieg ist die 2. Auflage der Strade Bianche für Frauen zu Ende gegangen. Lizzie Armitstead (Boels-Dolmans) setzte sich nach 121 Kilometern mit einem beherzten Antritt in der Schlusssteigung durch die Altstadt von Siena gegen Kasia Niewiadoma (Rabo-Liv) und Emma Johansson (Wiggle-High5) durch und sorgte so dafür, dass all ihre Kontrahentinnen verbal den Hut zogen.

"Lizzie ist die, die man momentan schlagen muss", lobte Johansson, die mit 13 Sekunden Rückstand Dritte wurde. "Sie verdient das Regenbogentrikot wirklich, ist in superguter Form." Armitstead hatte bereits vergangene Woche den Omloop Het Nieuwsblad in Belgien als Solistin für sich entschieden, danach aber noch an ihrer Bergform gezweifelt, weil es an den Hellingen nicht so flüssig gelaufen sei wie sonst.

"Meine Beine haben sich heute besser angefühlt", sagte sie nun in Siena und lachte: "Vielleicht wegen dem guten italienischen Essen gestern - wir hatten Rissotto." Wie gut Armitsteads Beine nun waren, das mussten Johansson und Niewiadoma in der bis zu 16 Prozent steilen Schlusssteigung in Siena spüren. "Ich habe alles versucht, aber als sie mir weggefahren ist, war es unmöglich zu folgen. Das war so dynamisch, sie ist die verdiente Siegerin", sagte die Polin Niewiadoma.

Das Trio hatte sich 22 Kilometer vor dem Ziel aus einer größeren Favoritengruppe abgesetzt und, obwohl Johansson sich nicht an der Führungsarbeit beteiligte, kontinuierlich seinen Vorsprung vergrößert. "Kasias Attacke war sehr stark und wir beide haben bis zum Schluss zusammengearbeitet", sagte Armitstead. "Emma hat nichts gemacht - das war etwas frustrierend."

Doch die Schwedische Meisterin hatte gute Gründe, sich an der Spitze zurückzuhalten, da ihre Teamkollegin, die Vorjahresdritte Elisa Longo Borghini in der Verfolgergruppe saß. "Ich habe mich so gut es geht geschont und versucht Kräfte zu sparen, um im schweren Finale noch was in mir zu haben und weil ich hoffte, dass die Gruppe mit Elisa zu uns zurückkommen würde", erklärte sie später.

Und Longo Borghini bewies in Siena, dass sie in der bis zu 16 Prozent steilen Schlusssteigung nicht die schlechteste Karte zum Ausspielen gewesen wäre. Immerhin bezwang die Italienerin dort Giro-Siegerin Anna Van der Breggen (Rabo-Liv) und Vorjahressiegerin Megan Guarnier (Boels-Dolmans), um 1:04 Minuten nach Armitstead Vierte zu werden. Als beste Deutsche erreichte Claudia Lichtenberg (Lotto-Soudal) mit 1:17 Minuten Rückstand auf Rang acht das Ziel. Die Schweizer Meisterin Jolanda Neff (Servetto-Footon) wurde sechs Sekunden später Zwölfte.

Armitsteads Sieg bedeutet gleichzeitig auch die Führung in der neu eingeführten Women's WorldTour, die in dieser Saison den Weltcup ablöst und anstatt über neun nun über 35 Renntage führt. Für die Britin ist der Gesamtsieg in der Serie aber kein Ziel - sie fokussiert sich in diesem Jahr voll auf die bergigen Olympischen Spiele in Rio, weshalb ihr die nun besseren Beine in den Anstiegen der Toskana besonders gute Laune bereitet haben dürften.

Ihre scheinbare Überlegenheit, die ihre Kontrahentinnen zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison bereits anerkannten, sah Armitstead selbst aber nicht. "Auch wenn es vielleicht einfach aussieht, ist es das nicht. Und am schwersten ist es immer, an der Spitze zu bleiben", sagte die Britin, die kommende Woche in der Niederlande bei der Ronde van Drenthe die WorldTour-Führung verteidigen muss.

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