Wagner-Martens Tour-Tagebuch

Ein guter Tag, um einen guten Tag zu haben

Von Robert Wagner

Foto zu dem Text "Ein guter Tag, um einen guten Tag zu haben"
Robert Wagner (LottoNL-Jumbo) | Foto: Cor Vos

09.07.2016  |  (rsn) – Die heutige Etappe war erwartet brutal, vor allem die erste Rennstunde war richtig schlimm – mit einem Schnitt von mehr als 50 km/h sind wir dem Tourmalet entgegengejagt, weil das halbe Feld in die Gruppe des Tages wollte. Und am Fuß des Berges waren noch alle beisammen. Als ich das Schild mit der Angabe "19 Kilometer bis zum Bergpreis" sah, dachte ich mir "Schmerz lass nach“ – zumal wir regelrecht in den Tourmalet hineingesprintet sind.

Aber dann hatte ich doch richtig gute Beine und für einen Sprinter wie mich war es heute "ein guter Tag, um einen guten Tag zu haben", wie es so schön heißt. Ich habe meinen Rhythmus gefunden und dann formierte sich auch recht schnell ein rund 50 Fahrer starkes Gruppetto, das dann bis ins Ziel zusammengeblieben ist. Auch mit der Karenzzeit hatten wir keine Probleme: 44 Minuten waren erlaubt, wir brauchten fünf Minuten weniger.

Einen großen Anteil daran hatte Iljo Keisse von Etixx, der nach GPS fuhr und uns so mit Irrsinnstempo die Abfahrten hinunterlotsen konnte. Wir sind mit über 100km/h die Berge heruntergebrettert und haben dabei keine Sekunde auf die Favoriten liegen gelassen!

So konnten wir den Peyresoude, den letzten Berg des Tages, sogar in vergleichsweise angenehmen Tempo hochfahren und kamen relativ stressfrei in Bagnères-de-Luchon an. Jetzt heißt es erholen und dann morgen auf der letzten Pyrenäenetappe auf einen weiteren guten Tag hoffen – Copy & Paste sozusagen.

Keinen guten Tag hatte leider unser Kapitän Wilco Kelderman - aber nicht etwa, weil er in schlechter Form war, sondern in einer Abfahrt stürzte und so erst mit der Gruppe von Alberto Contador ins Ziel kam. Ohne diesen Sturz hätte er sicherlich mit den Besten mithalten und vielleicht sogar um das Weiße Trikot fahren können. Zum Glück hat er sich nur Hautabschürfungen zugezogen. Wir hoffen, dass es morgen besser für ihn läuft.

Euer Wagi

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.07.2016Ich wäre 2017 zum Start in Düsseldorf gerne wieder dabei

(rsn) – Bisher habe ich die Schlussetappe der Tour de France ja immer nur im Fernsehen erlebt. Gestern live dabei gewesen zu sein, das war definitiv ein Erlebnis. Die Fahrer, ob in unserem Team od

23.07.2016Eine Etappe zum Abgewöhnen

(rsn) - Heute war eine Etappe zum Abgewöhnen. Die letzten 50 Kilometer war mit so kalt, dass ich nur noch die Kilometer gezählt habe. Nach dem Rennen lag ich eine halbe Stunde im Bad, bis endlich ma

22.07.2016Dank Sibi den ersten Berg des Tages "geschenkt" bekommen

(rsn) – Das heute war wieder eine Etappe, vor der die meisten kaum ansprechbar waren. Der Respekt war sehr groß. Entsprechend muss ich heute Sibi (Marcel Sieberg), den ich schon seit der U13, kenne

21.07.2016Es hat sogar ein bisschen Spaß gemacht

(rsn) - Da wir gestern einen ätzend langen Transfer zum Hotel hatten und dort erst spät ankamen, wollte ich unseren Mechanikern nicht noch Extra-Arbeit machen und habe ihnen deshalb gesagt, dass ich

20.07.2016Im Grupetto wurde wieder viel deutsch gesprochen

(rsn) – Nach dem Ruhetag, den ich nach deren Überraschungsbesuch auch mit meinen Eltern verbracht hatte, ging es heute wieder los wie die Feuerwehr. Man hatte das Gefühl, dass manche hier noch kei

18.07.2016Ein ganz starkes Ding von Tony!

(rsn) - Für viele Fahrer war es heute die letzte Chance, ihr Glück zu versuchen. Dementsprechend lange hat es gedauert, bis eine klare Rennsituation entstand. Tony wollte sich nach dem Zeitfahren wo

17.07.2016Am Grand Colombier war ich "safe"!

(rsn) – Für uns Sprinter war das heute wohl die schlimmste Etappe der ganzen Tour. Das Zeitlimit lag bei ungefähr 35 Minuten und alle schnellen Leute haben sich irgendwie einen Kopf gemacht: Komme

16.07.2016Es hätte ein richtig guter Lead-Out werden können

(rsn) - Das war heute wieder ein extrem anstrengender Tag mit dem Gegenwind. Das Problem ist vor allem, dass es hier regelrechte Windstöße gibt - man kann kaum relaxt am Hinterrad des Vordermannes f

15.07.2016Der Wind blies wie die Hölle

(rsn) - Aufgrund meiner schlechten Platzierung in der Gesamtwertung durfte ich heute schon sehr früh, um 10:29 Uhr nämlich, zum Einzelzeitfahren antreten. Und ich kann euch sagen, der Wind blies ord

14.07.2016Das komplette Chaos!

(rsn) - Wir hatten heute Besuch von ein paar wichtigen Leuten unseres Hauptsponsors, auch deswegen war die Motivation extrem groß, in die Gruppe des Tages zu kommen. Wir hatten mit Sep Vanmarcke und

13.07.2016Messerwerfen wäre die sichere Variante gewesen

(rsn) - Heute merkte man schon vor dem Start, dass es eine windige und deshalb nervöse Angelegenheit werden würde. Während sonst alle doch sehr entspannt sind, standen diesmal viele Fahrer schon 15

12.07.2016Solche Fahrer holt man nicht mehr zurück!

(rsn) - Der gestrige Ruhetag war sehr willkommen, aber aufgrund des heutigen Starts (23km bis auf 2400m hinauf) musste man doch etwas "schwitzen" und die Beine auf Spannung halten. Der Start war natü

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)