Deutsche Meisterschaft mit Zwei-Minuten-Regel

Sachsenring: Ist das Chaos vorprogrammiert?

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Sachsenring: Ist das Chaos vorprogrammiert?"
Deutsche Meisterschaften Einhausen 2018 | Foto: Cor Vos

30.06.2019  |  (rsn) – Zumindest hat der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) eine Lösung für das monatelange Dilemma in der Suche nach einem Veranstalter für die Straßenmeisterschaften 2019 gefunden.

Schon nach dem Besichtigen der Runde wurde allerdings erste Kritik von den Fahrern laut. Ganze acht Kilometer der 12,9 Kilometer langen Schleife werden auf einer geteilten Straße abgespult. És wird also jede Menge Stress auf das Feld zukommen, das bei der Elite Männer über 211 Starter umfasst.

Ein Massensturz auf den ersten Runden würde wohl zu einer Totalblockade führen, selbst schon ein Radwechsel auf der geteilten Fahrbahn kann einen passablen Stau bei den Betreuerautos auslösen. Für Aktion wird auf alle Fälle genug gesorgt sein bei dieser Deutschen Meisterschaften, bei der zudem eine besondere Regelauslegung zurückgegriffen werden muss. Fahrer oder Fahrerinnen, die mehr als zwei Minuten hinter der Spitze zurückliegen, werden aus dem Rennen genommen.

Dieses Format wurde im vergangenen Jahr auch in Österreich angewendet. Damals wurde am Wiener Kahlenberg auf der Höhenstraße auf einer 20 Kilometer langen Rundschleife das Rennen der Elite Männer, Frauen und der U-23-Klasse ausgetragen. Da die Straße nicht komplett gesperrt werden konnte, entschied die Jury, dass abgehängte Fahrer nach jeder Runde aus dem Rennen genommen werden um das Feld kompakt zu halten.

Was sicherheitstechnisch simpel klingt, sorgte natürlich für großen Unmut eben bei jenen Teilnehmern, an denen diese Regel angewendet wurde. So löste sich bei den Damen, die 100 Kilometer zu absolvieren hatten, auf dem selektiven Kurs früh eine Gruppe mit den Topfavoritinnen. Dahinter begann ein Kampf ums Überleben, den lediglich elf Fahrerinnen schafften, die in die Schlussrunde gehen durften. Dabei bewiesen die Kommissäre schon viel Fingerspitzengefühl, da abseits des Quartetts an der Spitze der Abstand zur Verfolgergruppe schon über sechs Minuten war. Schon in der zweiten Runde wurde eine Gruppe vorzeitig abgewunken, die 2:45 Minuten hinter dem Verfolgerfeld waren.

Gnädig zeigte sich die Jury wohl auch wegen des Umstands, dass die U-23-Meisterschaften der Männer und Frauen im gleichen Rennen ausgetragen werden. Ansonsten hätte der Österreichische Verband wohl auf eine Vergabe des Meistertrikots in der Nachwuchsklasse verzichten müssen. Aber auch bei den Männern konnte das Podium der Nachwuchswertung gerade so besetzt werden. Mit Felix Gall, Florian Kierner und Marcel Neuhauser schaffte es ein Trio, das "Elimination Race" auf der Wiener Höhenstraße zu überleben.

Denn auch bei den Männerb wurde heftig ausgesiebt. Von den 80 Startern kamen 23 Fahrer in die Schlussrunde. Trotz nur geringer Abstände zur Gruppe der Favoriten wurden etliche Athleten früh aus dem Rennen genommen. Am Ende waren es 23 Fahrer, die alle zehn Runden abspulten. Gewonnen wurde die Meisterschaft vor einem Jahr von Lukas Pöstlberger - nach einer 130 Kilometer langen Soloflucht. Sein Vorsprung auf die Verfolger betrug über die längste Zeit im Rennen über zwei Minuten. Nach deutschen Verhältnissen also wäre er als Einziger in die Wertung gekommen.

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