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16.10.2025 | (rsn) – Ein Puzzleteil hatte noch gefehlt, doch jetzt ist das Bild komplett. Roland Thalmann hat seinen Vertrag bei Tudor um ein Jahr verlängert. Der 32 Jahre Schweizer Allrounder gehört seit 2023 zum Team und wird auch in der kommenden Saison als Allround-Helfer an den Start gehen. Mit Thalmanns Vertragsverlängerung ist aber auch klar, dass das auf zwei deutsche Profis nicht zutreffen wird, denn der Eidgenosse nimmt den letzten Platz im 30-köpfigen Kader ein, der noch vakant war.
Während Marco Brenner, Marius Mayrhofer, Florian Stork und Hannes Wilksch weiterhin im schwarzen Trikot des Rennstalls unterwegs sein werden, endet die Reise bei Tudor dagegen für Alexander Krieger und Mika Heming. Und vielleicht nicht nur die im Team, sondern auch die im Profi-Radsport. Krieger ist mittlerweile 33 Jahre alt und hat mit Abschluss dieser Saison sechs Profisaisons auf dem Buckel. Der Spätberufene ist Leadout-Spezialist und war in seinen zwei Tudor-Jahren, die auch immer wieder von Verletzungen geprägt waren, überwiegend an der Seite von Maikel Zijlaard unterwegs. Im aber zunehmend rundfahrt- und klassikerlastigen Kader der Schweizer ist kaum Platz für einen Anfahrer eines Sprinters, der in dieser Disziplin noch kein Rennen gewonnen hat. Vor allem nicht, da Tudor den eigenen WorldTour-Plänen etwas hinterherhinkt, wie Teamchef Fabian Cancellara jüngst sagte.
Da in Alberto Dainese zudem einer der wenigen schnellen Männer, zu denen ansonsten nur noch Arvid de Kleijn zu zählen ist, zu Soudal – Quick-Step wechselt und in Luca Mozzato allenfalls ein Teilzeit-Sprinter neu dazustößt, sind Kriegers Fähigkeiten in der Schweiz nicht mehr gefragt. Ob das anderswo der Fall sein wird, muss sich erst noch zeigen. Die Gerüchteküche hat jedenfalls noch nichts unter dem Namen Krieger hervorgebracht. Gegenüber RSN hatte der Stuttgarter während des Giro d’Italia allerdings noch gesagt, noch kein Ende seiner aktiven Karriere zu sehen. Allerdings sind da aber auch immer mindestens zwei Seiten gefragt.
Würde Krieger zum Jahresende aufhören, wäre er unter Umständen nicht der einzige deutsche Top-Anfahrer, der künftig nicht mehr zum Peloton gehört. Denn am Rande des Münsterland Giro verbreitete auch Michael Schwarzmann, der noch bei Israel – Premier Tech unter Vertrag steht, durch aus Abschiedsstimmung. Offiziell ist aber auch das noch nicht.
Stichwort Abschiedsstimmung: Die hat Mika Heming bereits vor drei Tagen auf Instagram durchklingen lassen. “Das waren drei Jahre … Ich habe mir meinen Kindheitstraum erfüllt, bin die größten Rennen der Welt gefahren, habe viel gelernt und dabei viele tolle Menschen kennengelernt“, schrieb er dort und nahm sein Ende bei Tudor damit bereits vorweg. Allerdings könnten die weiteren Sätze auch mehr bedeuten als nur einen Teamwechsel.
“Vielen Dank an alle, die daran beteiligt waren und dies möglich gemacht haben. Jetzt starten wir etwas Neues, das sehr spannend sein wird.“ Ob Heming seine Karriere als Profi fortsetzen wird, ließ er offen. Der 25-Jährige, der in Prag lebt und nebenbei Psychologie studiert, hätte rein vom Alter her noch ein paar gute Jahre vor sich. Ob sich das aber auch mit anderen Ambitionen deckt, wird sich in den nächsten Wochen herausstellen.
Auch ohne Heming und Krieger bleibt Tudor eine deutsche Hochburg. Vier Profis aus der Bundesrepublik kann ansonsten nur noch Red Bull – BORA – hansgrohe vorweisen. Ansonsten bleibt die schweizerische Mannschaft weiterhin stark national geprägt. Neun Schweizer zählen 2026 zum Team. Nur zwölf Fahrer kommen nicht aus der Schweiz oder einem ihrer direkten Nachbarländer.
Julian Alaphilippe (FRA), Will Barta (USA), Marco Brenner (GER), Arvid de Kleijn (NED), Robin Donzé (SUI), Jacob Eriksson (SWE), Robin Froidevaux (SUI), Marco Haller (AUT), Marc Hirschi (SUI), Petr Kelemen (CZE), Arthur Kluckers (LUX), Sebastian Kolze Changizi (DEN), Stefan Küng (SUI), Fabian Lienhard (SUI), Marius Mayrhofer (GER), Aivaras Mikutis (LTU), Luca Mozzato (ITA), Rick Pluimers (NED), Mathys Rondel (FRA), Michael Storer (AUS), Florian Stork (GER), Joel Suter (SUI), Roland Thalmann (SUI), Matteo Trentin (ITA), Yannis Voisard (SUI), Larry Warbasse (USA), Fabian Weiss (SUI), Hannes Wilksch (GER), Luc Wirtgen (LUX), Maikel Zijlaard (NED)