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23.07.2006 | 57 Kilometer zwischen Le Creusot und Montceau-les-Mines haben Carlos Sastre einen Patz auf dem Podium in Paris gekostet. Beim Zeitfahren auf der vorletzten Tour-Etappe verlor der CSC-Kapitän auf seine schärfsten Rivalen um den Toursieg zwischen zwei (Pereiro) und vier Minuten (Klöden). Sastre erwischte dabei keinen besonders schlechten Tag, blieb innerhalb seiner Möglichkeiten. Aber um seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung zu halten, wäre eine wesentlich stärkere Vorstellung nötig gewesen.
Vielleicht war für den eher stillen 31-jährigen Spanier die mentale Umstellung von der Helferrolle in die des Kapitäns zu groß. Wie Klöden und Pereiro war Sastre als Edelhelfer nach Frankreich gereist und war erst nach dem Ausschluss von Ivan Basso ebenso unverhofft wie seine beiden Kontrahenten zur Nummer eines im Team geworden.
In den Bergen zeigte sich Sastre in sehr guter Verfassung und wurde auf der letzten Alpenetappe Zweiter hinter Floyd Landis. Vor dem entscheidenden Zeitfahren erwies sich aber sein Vorsprung auf die beiden sehr guten Rouleure Landis und Klöden als zu gering. Sastre selber schien damit gerechnet zu haben, noch abgefangen zu werden und trug seine Niederlage mit Fassung.
“Ich habe alles gegeben, weshalb ich auch nicht enttäuscht sein kann“, so der Vuelta-Dritte des letzten Jahres. „Ich bin in dieses Zeitfahren mit der Hoffnung auf eine Podiumsplatz gegangen. Aber ich muss akzeptieren, dass andere Fahrer besser waren als ich. Es war eine lange und schwere Tour und generell bin ich sehr zufrieden mit den Ergebnissen, die wir als Team eingefahren haben.“
„Carlos hat sein Bestes gegeben und mehr können wir von ihm nicht verlangen“, ergänzte Sastres Teamchef Bjarne Riis. „Zeitfahren ist eine schwierige Disziplin. Wenn man da keine guten Beine hat, verliert man eine Menge Zeit, besonders in einem Zeitfahren der Tour de France. Natürlich wäre ein Podiumsplatz schön gewesen. Aber wir müssen realistisch sein und sehr zufrieden mit dem sein, was wir in der letzten Woche gezeigt haben.“