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02.11.2006 | Obwohl Ivan Basso nach dem Einstellung des Dopingverfahrens gegen ihn wieder startberechtigt ist, hat der Girosieger bis jetzt noch kein neues Team gefunden. Ganz oben auf der Wunschliste des 28-jährigen Italieners sollen nach wie vor das US-amerikanische ProTour-Team Discovery Channel und der britisch-südafrikanische Zweitdivisionär Barloworld stehen.
Aber jetzt hat die Vereinigung der Profiteams AIGCP in der vergangenen Woche beschlossen, dass jedes ProTour-Team von jedem der in die Operation Puerto verwickelten Fahrer einen DNA-Test verlangen muss, bevor es ihn verpflichtet. Da aber weder Basso noch Ullrich bereit sind, ihren genetischen Fingerabdruck abzugeben, ist es wahrscheinlich, dass sie versuchen werden, bei einem ProContinental-Team unterzukommen.
Sollte der frühere CSC-Kapitän nicht zu einem ProTour-Team wechseln, wären er und sein Rennstall auf Wildcards der Veranstalter angewiesen, um bei den großen Rennen wie Tour de France oder Giro d’Italia starten zu können. Dabei könnte Basso der nicht enden wollende Zwist zwischen den Veranstaltern der großen Rundfahrten und dem Weltradsportverband UCI zugute kommen. Die Veranstalter ASO (Tour), RSC(Giro) und Unipublic (Vuelta) haben in letzter Zeit wieder auffallend oft betont, dass ihre Rennen nicht Teil der ProTour seien. Basso und die an ihm interessierten Teams hoffen augenscheinlich auf Starts quasi an der UCI vorbei.
„Ich muss nicht unbedingt zu einem ProTour-Team wechseln“, sagte Basso der Gazzetta dello Sport. „Wahrscheinlich werde ich zu einem ProContinental-Team gehen. Ich habe schon einige Angebote vorliegen. Die großen Rennen kann ich auch so fahren, denn sie gehören ja nicht zur ProTour.“
Wer aber die Haltung zumindest der Tour-Veranstalter in Dopingfragen kennt, wird bezweifeln dürfen, ob Bassos Rechnung wirklich aufgeht. Vielleicht sind UCI und die großen Veranstalter in einer wichtigen Frage ausnahmsweise einmal einer Meinung: Ob es wünschenswert ist, dass unter begründetem Dopingverdacht stehende Fahrer, die sich weigern, zu ihrer Entlastung einen DNA-Test vornehmen zu lassen, an den prestigeträchtigsten Rennen des Radsportkalenders teilnehmen sollen?