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24.01.2015 | (rsn) – 2014 gewann Adriano Malori (Movistar) das Einzelzeitfahren der Tour de San Luis - und es folgte die beste Saison seiner Karriere. Auch bei der diesjährigen Austragung der Rundfahrt durch Argentinien war der italienische Zeitfahrmeister in seiner Paradedisziplin erfolgreich und ließ am Freitag den Polen Michal Kwiatkowski (Etixx -QuickStep) um vier Sekunden hinter sich.
„Besser kann man nicht in die Saison starten, ich bin sehr glücklich“, strahlte Malori über seinen ersten Saisonsieg, den er bei Temperaturen von mehr als 36 Grad errungen hatte. „Im letzten Jahr hat mir dieser Sieg viel Glück für das weitere Jahr gebracht, deshalb wollte ich an diese Leistung unbedingt anknüpfen“, so der Movistar-Profi, der für den 17,1 Kilometer langen Pacours 20:07 Minuten benötigt hatte.
Rundum zufrieden war Malori trotzdem nicht. „Ich bin zu schnell angegangen“, übte er Selbstkritik. „Die letzten sieben Kilometer waren für mich die Hölle". Allerdings hatte er sich auf dem ersten Teil der Strecke einen letztlich entscheidenden Vorsprung von 17 Sekunden herausgefahren, die der gleichmäßig fahrende Kwiatkowski nicht mehr wettmachen konnte. „Malori ist etwas größer und schwerer als ich, da konnte er am Anfang auch mehr vom Rückenwind und der Abfahrt profitieren“, sagte der Straßenweltmeister, der eine Sekunde schneller war als der drittplatzierte Kanadier Hugo Houle (Ag2R).
„Ein zweiter Platz hinter Malori ist wirklich gut“, bilanzierte Kwiatkowski nach dem Rennen gegenüber cyclingnews.com. „Wichtiger ist für mich aber meine Leistung, die hat gepasst.“
Neben dem Etappensieger war der Argentinier Daniel Diaz (Funvic) der große Gewinner des Tages. Der Gesamtführende- wahrlich nicht als Zeitfahrspezialist bekannt – zog sich mehr als nur achtbar aus der Affäre und schloss den Kampf gegen die Uhr auf Platz neun ab, nur 42 Sekunden hinter Malori. „Damit hätte ich ehrlich nicht gerechnet. Bei meiner Zieldurchfahrt hatte ich schon Sorge, das Trikot verloren zu haben“, sagte der Argentinische Meister, der mit nunmehr sogar 1:09 Minuten Vorsprung auf den Kolumbianer Rodolfo Torres (Colombia) und dessen Landsmann, Titelverteidiger Nairo Quintana (Movistar/+1:26) in die Königsetappe am Samstag geht.
Die endet mit einem 16 Kilometer langen und im Schnitt 7,8 Prozentsteilen Schlussanstieg zur Bergankunft in 2140 Metern Höhe. Es werden sich also noch Möglichkeiten bieten, um noch Veränderungen in der Gesamtwertung herbeizuführen. Das weiß auch Diaz. „Es ist eine kurze, aber sehr harte Etappe. Der letzte Anstieg ist so lange, da kann man viel Zeit verlieren“; sagte der 25-Jährige, der vor allem Quintana fürchtet.
Im Movistar-Lager ist man allerdings weniger davon überzeugt, dass der Giro-Sieger noch ganz nach vorne wird stürmen können. „Es läuft bei ihm immer besser, und der Etappensieg ist möglich“, urteilte Malori, der jedoch auch anmerkte. „Wenn man sieht, was Diaz im Zeitfahren geleistet hat, dann wird er sich nicht all zu viele Sorgen machen müssen, das Trikot am Berg zu verlieren."