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02.07.2017 | (rsn) - Knapp 30 Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe in Lüttich lag plötzlich eine ganze Reihe Fahrer auf dem nassen Asphalt - darunter: Titelverteidiger Chris Froome (Sky) und der Vorjahreszweite Romain Bardet (Ag2r La Mondiale). In einer Rechtskurve war der Schweizer Reto Hollenstein (Katusha-Alpecin) an dritter Position des Feldes fahrend weggerutscht und hatte den neben ihm positionierten Froome abgeräumt, woraufhin dahinter noch viele weitere Profis stürzten.
"Als ich am Boden lag hatte ich solche Schmerzen, da habe ich gar nicht rechts und links geschaut", erzählte Hollenstein radsport-news.com nach dem Rennen, dass ihm die Bedeutung der Situation unmittelbar nach dem Sturz kaum bewusst war: Mit etwas mehr Pech hätte dieser eher "normale Rennunfall" den Titelverteidiger aus dem Rennen befördert.
"Ich habe das sicher nicht extra gemacht oder versucht, jemanden mit zu Boden zu reißen. Ich bin eigentlich ein Fahrer, der nicht zu viel Risiko nimmt, aber bei Regen ist es schnell passiert", so der Schweizer. "Wir sind schnell in die Kurve und es war vielleicht... nicht zu viel Risiko, aber ich habe den Fehler gemacht. Es tut mir leid für die Anderen und ich hoffe, dass sie alle okay sind."
Die meisten der Gestürzten kamen glimpflich davon, Hollenstein selbst erwischte es mit am schlimmsten. Erst 13:55 Minuten nach Tagessieger Marcel Kittel (Quick-Step Floors) kam er unter großen Schmerzen in Lüttich an. "Ich konnte am Anfang kaum richtig treten. Aber ich habe es geschafft, im Kontrollschluss zu bleiben und von daher ist ein kleines Ziel erreicht", sagte er nach seinem Besuch am Röntgen-Truck der ASO und konnte vorsichtig Entwarnung geben: "Es ist nichts gebrochen."
Trotzdem bleiben ein stark geschwollenes Knie und zwei offene Wunden als Andenken -Dinge, die Hollenstein in den kommenden Tagen und Nächten immer wieder an den Sturz erinnern werden. "Jetzt muss ich mich so gut es geht erholen, aber ich weiß jetzt schon, dass es morgen hart wird. Ich muss da irgendwie durch. Shit happens! Ich hoffe, dass es für die nächsten drei Wochen das letzte Mal war." Es wäre dem sympathischen Schweizer zu wünschen.
Reto Hollenstein im Video-Interview:
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