Eberhardt schließt WM mit Platz 19 im Punktefahren ab

Graf/Müller lösen endlich das ersehnte Olympia-Ticket im Madison

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Graf/Müller lösen endlich das ersehnte Olympia-Ticket im Madison"
Andreas Graf und Andreas Müller haben bei der WM in Berlin ihr Olympia-Ticket gelöst. | Foto: Drew Kaplan

01.03.2020  |  (rsn) - Er hätte sich keinen schöneren Ort suchen können, um das Olympiaticket für Tokio zu lösen. Am Ende des 200 Runden langen Madison-Rennens konnten Lokalmatador und Nationaltrainer Andreas Müller und sein Partner Andreas Graf dann aufjubeln. Denn das Ergebnis, der 13. Platz im WM-Rennen war zur Nebensache geworden. 16 Jahre nach Athen schafften die Bahnfahrer wieder die sportliche Qualifikation für ein Olympiarennen.

"Ich bin völlig kaputt. Das Rennen war verdammt schnell, aber das haben wir erwartet. Das kam uns entgegen, da es sehr geordnet war und wir haben sowieso nur auf die Länder geschaut, die uns im Qualifikationsranking gefährlich werden konnten", berichtete Müller.

Denn um die letzten beiden Startplätze im 16 Teams starken Olympiafeld kämpften neben Österreich noch Irland, Portugal, Hongkong und Weißrussland. Nachdem die Weißrussen auf einen Start verzichteten und Hongkong früh ausschied, blieben nur mehr die Iren und die Portugiesen als Gegner übrig.

Die beiden Österreicher klemmten sich früh an das Hinterrad der beiden Portugiesen, nachdem Müller/Graf beim ersten Zwischensprint fünf Punkte eroberten und somit virtuell immer vor den Portugiesen lagen. "Ich hatte sehr gute Beine und nach dem starken Auftakt konnten wir uns voll auf die Gegner konzentrieren", erklärte der 34-jährige Niederösterreicher Graf, der mit seinem aus Berlin stammenden Teamkollegen jahrelang schon ein erfolgreiches Duo in der Zweierverfolgung bildet.

Im 'hohen Alter' erstmals zu Olympia

Bei den letzten beiden Olympischen Spielen war das Zweiermannschaftszeitfahren nicht im Programm, daher war es für die Spezialisten Müller und Graf, die neben dem EM-Titel auch den Gesamtweltcup in dieser Disziplin gewonnen hatten, extrem schwer, sich zu qualifizieren. Das spektakuläre Format kehrt aber 2020 in Tokio zurück und das mit den beiden Österreichern, die im reiferen Alter von 34 (Graf) und 40 (Müller) ihre Olympiapremiere geben werden.

"So viel Stress im Alter wollte ich auch nicht haben. Am Ende war der Druck groß bei uns, weil ja ohne der Qualifikation zwei Jahre Training umsonst gewesen wäre. Letztendlich hat man das bei Hongkong gesehen, wie schnell man rausfliegen kann in einer guten Position", erklärte Müller, der in seiner Heimatstadt seine 18. und auch zugleich seine letzten Weltmeisterschaften als Aktiver bestritt. "2008 habe ich es probiert, damals war ich noch zu jung und zu schwach im Punkterennen. Jetzt ist es schön, das Ticket für Tokio gelöst zu haben", jubelte auch Graf.

Eberhardt 19. im Punktefahren

Rang 19 im Punktefahren war für Verena Eberhardt der Abschluss bei ihrer vierten WM-Teilnahme. "Es war das schnellste Rennen was ich bislang bei Weltmeisterschaften bestritten habe. Man merkt dass die Olympischen Spiele anstehen und jeder voll in der Vorbereitung ist. Ich habe mehrmals probiert eine Runde rauszufahren, aber leider bekam ich von meinen Begleiterinnen nicht die passende Unterstützung", berichtete die 25-Jährige aus Oberwart.

"Es war aber nicht die WM wie ich sie mir vorgestellt habe. Ich hätte mir einen besseren Abschluss für die Saison gewünscht", fügte sie an. Eine Saison, die ihr eine Silbermedaille bei den European Games in Minsk und einen zweiten Platz beim Weltcup in Hongkong einbrachte: "Das war sicherlich mein bestes Jahr bis jetzt."

Trotzdem überwiegte die Enttäuschung bei der Burgenländerin, die das angepeilte Ziel Olympiaqualifikation im Omnium verpasste. "Das war leider schon nach dem Weltcup in Kanada klar. Da hätte ich ein besseres Ergebnis erzielen müssen. Den letzten Sprung in meiner Entwicklung heuer habe ich leider zu spät gemacht", erzählte sie. Trotzdem war sie zufrieden mit den gesammelten Erfahrungen des Bahnjahres, das nun in Berlin für sie zu Ende ging. "Jetzt geht es mal in den Urlaub, für 14 Tage, nach Bali. Ich glaube, das ist mein erster größerer Urlaub in meinem Leben überhaupt."

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.03.2020Von der erfolgreichen Heim-WM in die Ungewissheit

(rsn) - Als am 1. März die Bahn-Weltmeisterschaften in Berlin endeten, war den meisten das Ausmaß, welches die Corona-Pandemie noch annehmen würde, nicht klar. Der deutsche Radsport freute sich üb

02.03.2020Von Königinnen, Weltrekorden und einem nicht ganz vollen Velodrom

(rsn) - 21 Jahre mussten die Berliner Bahnradfans auf eine Weltmeisterschaft warten, die insgesamt sechste in der Geschichte. Speziell Deutschlands Frauen machten sie zu einer besonderen Heim-WM, denn

01.03.2020“Die Mädels ernten jetzt den Lohn für Einsatz und Fleiß“

(rsn) - Der Gubener Detlef Uibel (60) brachte schon Dutzende Frauen und Männer im Bahnsprint auf Goldkurs. Doch bei der Heim-WM in Berlin rang er doch ein bisschen um Fassung, was ihm da "die Mädels

01.03.2020Hinze Königin von Berlin: Im Keirin zur dritten WM-Goldmedaille

(rsn) - Krönender Abschluss der Bahn-Weltmeisterschaften: Mit einem überlegen von der Spitze gefahrenen Sieg kürte sich Emma Hinze im Keirin mit ihrer dritten Goldmedaille zur unumstrittenen König

01.03.2020Doppelgold für die Hügelsprinterin von der Ostsee

(rsn) - Nur einen Tag nach ihrer Teamkollegin Emma Hinze krönte sich auch Lea Sophie Friedrich zur Doppelweltmeisterin von Berlin. Die aus Dassow an der Ostsee stammende 20-Jährige gewann nach dem T

01.03.2020Die Berliner Halle pushte die Verfolgerinnen zu zwei Medaillen

(rsn) - Lediglich die US-Amerikanerin Chloe Dygert vermieste den deutschen Verfolgerinnen den totalen Triumph in der Einzelverfolgung über 3.000 Meter, denn am Ende belegten Lisa Brennauer, Franziska

01.03.2020Bahn-WM: Zeitplan des Abschlusstages in Berlin

(rsn) - Am letzten Tag der Bahn-Weltmeisterschaften von Berlin (26. Feb. - 1. März) ist früher Schluss als an den ersten vier. Los geht es im Velodrom bereits um 11 Uhr, aber bereits gegen 17 Uhr we

01.03.2020Bahn-WM: Einerverfolgung der Frauen im Video

(rsn) - Bei der Bahn-WM in Berlin konnten die Deutschen in der Einerverfolgung der Frauen gleich zwei Medaillen bejubeln: Lisa Brennauer, die mit deutschem Rekord (3:18,320 Minuten) ins große Finale

29.02.2020Gold, Silber und Bronze für den BDR

(rsn) - Auf Deutschlands Frauen ist Verlass bei 110. UCI-Bahnweltmeisterschaften im Berliner Velodrom. In der ersten Medaillenentscheidung des vierten Wettkampftages eroberte Lea Sophie Friedrich in 3

29.02.2020Dygert erzielt siebten Weltrekord bei Bahn-WM in Berlin

(rsn) - Chloe Dygert hat bei der Bahn-WM (26. Feb. - 1. März) im Berliner Velodrom für den bereits siebten Weltrekord im Verlauf dieser Titelkämpfe gesorgt. In der Qualifikation der Einzelverfolg

29.02.2020Vor Olympia träumt Ganna noch vom Giro

(rsn) - Er ist 23 Jahre alt, mittlerweile vierfacher Weltmeister in der Einzelverfolgung und kommt aus Italien. Die Rede ist von Filippo Ganna, der seine Vormachtstellung auch bei der Bahn-WM in Berli

29.02.2020Hinze: “Die Emma-Rufe haben mich enorm beflügelt“

(rsn) - Schon nach drei der fünf Tage der 110. Bahnweltmeisterschaften in Berlin kann man behaupten, dass die Titelkämpfe in der Nachbetrachtung vor allem mit einer Sportlerin verbunden werden: Emma

Weitere Radsportnachrichten

11.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

11.05.2024Highlight-Video der 8. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Die 8. Etappe des 107. Giro d´Italia hätte eine für kletterstarke Ausreißer sein können. Entsprechend groß war der Kampf um die Plätze in der Spitzengruppe zu Beginn und entsprechend

11.05.2024Geschke und Steinhauser beeindrucken in glückloser Gruppe

(rsn) – Zwei Deutsche haben die 8. Etappe des Giro d´Italia quer durchs Apennin in Richtung Bergankunft in Prati di Tivo maßgeblich mitgeprägt: Simon Geschke (Cofidis) und Georg Steinhauser (EF E

11.05.2024Flachetappe in die Hauptstadt der Pizza-Liebhaber

(rsn / ProCycling) – Die Verbindung der Rennorganisatoren RCS mit Neapel scheint in den letzten Jahren besonders eng geworden zu sein. Zum dritten Mal in Folge schlägt der rosa Zirkus seine Zelte i

11.05.2024Teamkollegen überredeten Pogacar, im Apennin auf Sieg zu fahren

(rsn) - Normalerweise sagt im Radsport der Kapitän, wann und wie er auf Sieg fahren will. Das ist sicher auch bei Tadej Pogacar und seinem UAE Team Emirates so. Mit dem Unterschied, dass die Mannscha

11.05.2024Sturz in Spitzengruppe raubte Santic - Wibatech die Siegchance

(rsn) - Bei der Silesian Classic (1.2), einem neuen UCI-Eintagesrennen in Polen, hätte sich das deutsche Team Santic - Wibatech beinahe den Premierensieg gesichert. Nach 160 Kilometern fuhren die be

11.05.2024Fleche du Sud: Rüegg auf Podiumskurs, Rapp und Peter lauern

(rsn) - Das 18,6 Kilometer lange Einzelzeitfahren am Vorschlusstag des Fleche du Sud (2.2) hat nur wenig Veränderungen im Gesamtklassement gebracht. So geht weiterhin der Niederländer Pim Ronhaar (

11.05.2024Martinez hatte den Sieg vor Augen, bis Pogacar antrat

(rsn) – Mit dem Tagessieg bei der Apennin-Bergankunft in Prati di Tivo hat es für Bora – hansgrohe auf der 8. Etappe des Giro d´Italia nicht geklappt. Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirat

11.05.2024Thomas “überrascht, dass andere abgehängt wurden“

(rsn) – Zwei Minuten Zeitverlust auf Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) im Einzelzeitfahren am Freitag: Die Aussichten für Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) vor der zweiten Bergankunft des 107. Giro

11.05.2024Großschartner: “Der Etappensieg war eigentlich nicht unser Ziel“

(rsn) – Das Finale der 8. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) ging Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) eher gemächlich an. Statt einer frühen Attacke verließ sich der Slowene auf seine SprintqualitÃ

11.05.2024Pogacar holt Etappensieg Nr. 3, diesmal im Sprint am Berg

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat einen Tag nach seinem zweiten Etappensieg beim 107. Giro d’Italia gleich den dritten nachgelegt. Auf der 8. Etappe von Spoleto zur Bergankunft von Pra

11.05.2024Nys lässt Hirschi und Co. im Bergaufsprint keine Chance

(rsn) – Thibau Nys (Lidl – Trek) hat bei der Ungarn-Rundfahrt seinen zweiten Etappensieg in Folge gefeiert. 24 Stunden nachdem der 21-jährige Belgier an der Bergankunft von Gyöngyös-Kékestö d

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour de Hongrie (2.Pro, HUN)