--> -->
22.04.2022 | (rsn) - Es ist ein ganz besonderes Kunststück, das bislang nur drei Menschen gelungen ist, zwei Männern und einer Frau: Davide Rebellin (2004), Philippe Gilbert (2011) und Anna van der Breggen (2017) gewannen innerhalb von einer Woche sowohl das Amstel Gold Race als auch den Fleche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich und machten damit das Ardennen-Triple perfekt.
Zuvor war es lediglich Eddy Merckx (1972) und Moreno Argentin (1991) gelungen, zumindest den Fleche und Lüttich in einem Jahr für sich zu entscheiden. 2006 schaffte das dann auch noch Alejandro Valverde. Er wiederholte das Kunststück 2015 sowie 2017.
Diesem klassischen Ardennen-Double aber auch den dritten Baustein in Form des Amstel Gold Race in der südniederländischen Region Limburg hinzuzufügen, das hätte jahrzehntelang einen breiteren Spagat bedeutet, als heutzutage. Denn bis in die 2000er Jahre hinein war das sogenannte "Bier-Rennen" deutlich sprinterfreundlicher als Fleche und Lüttich. Nicht umsonst trugen sich auch Olaf Ludwig (1992) und Erik Zabel (2000) dort in die Siegerliste ein. Doch in den 2000er Jahren wurde das Amstel mit seiner neuen Ankunft auf dem steilen Cauberg schwieriger und somit den anderen Ardennen-Klassikern ähnlicher.
Rebellin krönte eine Traum-Serie für Gerolsteiner
Als dann am 18. April 2004 Gerolsteiner-Profi Rebellin und Rabobanks Michael Boogerd zu zweit in den berühmten Anstieg einfuhren, der steil aus dem Ort Valkenburg herausführt, waren beide ohnehin bereits Mitfavoriten für Fleche und Lüttich. Boogerd attackierte an der steilsten Stelle, doch Rebellin klebte an seinem Hinterrad und übersprintete den niederländischen Lokalmatador schließlich kurz vor der Ziellinie.
Drei Tage später machte er dasselbe mit seinem Landsmann Danilo Di Luca, der an der Mauer von Huy den Zielspurt eröffnete, dann aber ebenso den Kürzeren zog, wie Boogerd schließlich erneut am Sonntag darauf in Lüttich.
Der Italiener krönte mit dem historischen ersten Ardennen-Triple auch eine unfassbare Woche für sein Gerolsteiner-Team, das innerhalb von sieben Tagen ganze sieben Siege feierte, weil Danilo Hondo parallel bei der Niedersachsen-Rundfahrt vier Etappen für sich entschied.
Gilbert schafft es im zweiten Anlauf
Sieben Jahre dauerte es danach, bis Gilbert mit Rebellin gleichzog. Der Belgier hatte schon im April 2010 das Amstel Gold Race gewonnen, nachdem er zuvor Dritter bei der Flandern-Rundfahrt und Fünfter beim Brabantse Pijl geworden war, und reiste somit als Favorit zum Fleche Wallonne sowie zu Lüttich-Bastogne-Lüttich an.
Doch in Huy musste er sich beim Sieg von Cadel Evans mit Rang sechs zufriedengeben, um dann in Lüttich schließlich als Vierter über den Zielstrich zu rollen - hinter dem Skandal-Duo Alexander Winokurow und Alexander Kolobnew, das erst im Herbst 2019 von Bestechungsvorwürfen rund um den Ausgang des damaligen Rennens freigesprochen wurde, sowie hinter Valverde, dem Rang drei nachträglich wegen einer Dopingsperre aberkannt wurde.
Gilbert in der Form seines Lebens
2011 aber gelang Gilbert das Triple dann doch. Der Belgier befand sich in der Form seines Lebens und kam als absoluter Top-Favorit zu den Ardennen-Klassikern, unterstrichen durch einen beeindruckenden Sieg beim Brabantse Pijl in der Woche zuvor. Am Cauberg rauschte er mit einem unfassbar starken Antritt an der steilsten Stelle an Joaquim Rodriguez vorbei zum ersten Sieg der Woche, und ließ dem Spanier auch drei Tage später in Huy nicht den Hauch einer Chance.
Vielleicht noch beeindruckender war aber, wie Gilbert am Sonntag darauf in Lüttich siegte: Er folgte einem Angriff der Schleck-Brüder im Anstieg von Roche aux Faucons rund 20 Kilometer vor dem Ziel, versuchte danach aber nicht nur, deren abwechselnde Angriffe zu parieren. Viel mehr drehte er den Spieß trotz taktisch-zahlenmäßiger Unterlegenheit um und setzte den Luxemburgern mit Attacken selbst das Messer auf die Brust - obwohl er der klar schnellste Sprinter der drei war, was er schließlich auf der Zielgeraden auch unter Beweis stellte.
Van der Breggen: Dreimal im Solo zum Sieg
Ähnlich überlegen wie Gilbert im Jahr 2011 trat auch Anna van der Breggen sechs Jahre danach in der ersten vollen Ardennen-Woche in der Geschichte des Frauen-Radsports auf. Die Olympiasiegerin von 2016 gewann sowohl das Amstel Gold Race als auch den Fleche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich als Solistin - in Limburg mit 55, in Huy mit 16 und in Lüttich mit 15 Sekunden Vorsprung.
Allerdings verdankte van der Breggen ihre Siege nicht nur ihrer eigenen Stärke, sondern auch der ihres Teams Boels-Dolmans. Denn Teamkollegin Lizzie Deignan gelang zeitgleich ein Ardennen-Triple der zweiten Plätze: Die Britin hatte van der Breggens siegbringende Attacken bei allen drei Rennen vorbereitet, indem sie die Konkurrenz zuvor mit eigenen Tempoverschärfungen ermüdete.
Beim Amstel Gold Race fuhr van der Breggen sieben Kilometer vor dem Ziel aus einer sechsköpfigen Gruppe davon, direkt nachdem Deignan attackierte hatte. Beim Fleche nutzte sie eine 2-gegen-1-Situation im Spitzentrio, um kurz vor dem Ortseingang von Huy Deignans Angriff zu kontern und die Polin Kasia Niewiadoma so schon vor der Mur zu bezwingen, und in Lüttich waren es noch fünf Kilometer, als sie aus einer Vierergruppe mit Deignan, Niewiadoma und Ashleigh Moolman-Pasio davonfuhr.
Amstel Gold Race der Frauen 2017:
Fleche Wallonne der Frauen 2017:
Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen 2017:
(rsn) - Auf die Austragung des Münsterland Giro am 3. Oktober darf Rennleiter Fabian Wegmann noch hoffen. Doch seit Dienstag ist offiziell bekannt: Die Deutschland Tour wird in diesem Jahr genauso we
29.04.2020Ackermann: Weltklasse-Sprinter mit weitergehenden Ambitionen(rsn) - Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) ist Deutschlands aktuell bester Sprinter und gehört zur absoluten Weltspitze in seinem Metier. 13 Saisonsiege feierte der Pfälzer im Jahr 2019. Bei 29 Sp
10.04.2020Maximilian Schachmann: Da kann noch viel kommen(rsn) - Sein Antlitz wird angesichts der Corona-Pandemie wohl noch einige Wochen prominent oben angepinnt sein auf den Ergebnis-Websites des Radsports: Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe). Der De
08.04.2020Kittel und der Scheldeprijs: Fünfmal Weltmeister der Sprinter(rsn) - San Remo, die Ronde, Roubaix, Lüttich und die Lombardei. Die großen Klassiker. Monumente. Musik in den Ohren aller Radsport-Fans. Jahr für Jahr fiebern sie den sogenannten "heiligen Wochen"
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen
11.05.2024Highlight-Video der 8. Etappe des Giro d´Italia(rsn) – Die 8. Etappe des 107. Giro d´Italia hätte eine für kletterstarke Ausreißer sein können. Entsprechend groß war der Kampf um die Plätze in der Spitzengruppe zu Beginn und entsprechend
11.05.2024Geschke und Steinhauser beeindrucken in glückloser Gruppe(rsn) – Zwei Deutsche haben die 8. Etappe des Giro d´Italia quer durchs Apennin in Richtung Bergankunft in Prati di Tivo maßgeblich mitgeprägt: Simon Geschke (Cofidis) und Georg Steinhauser (EF E
11.05.2024Flachetappe in die Hauptstadt der Pizza-Liebhaber(rsn / ProCycling) – Die Verbindung der Rennorganisatoren RCS mit Neapel scheint in den letzten Jahren besonders eng geworden zu sein. Zum dritten Mal in Folge schlägt der rosa Zirkus seine Zelte i
11.05.2024Teamkollegen überredeten Pogacar, im Apennin auf Sieg zu fahren(rsn) - Normalerweise sagt im Radsport der Kapitän, wann und wie er auf Sieg fahren will. Das ist sicher auch bei Tadej Pogacar und seinem UAE Team Emirates so. Mit dem Unterschied, dass die Mannscha
11.05.2024Sturz in Spitzengruppe raubte Santic - Wibatech die Siegchance(rsn) - Bei der Silesian Classic (1.2), einem neuen UCI-Eintagesrennen in Polen, hätte sich das deutsche Team Santic - Wibatech beinahe den Premierensieg gesichert. Nach 160 Kilometern fuhren die be
11.05.2024Fleche du Sud: Rüegg auf Podiumskurs, Rapp und Peter lauern(rsn) - Das 18,6 Kilometer lange Einzelzeitfahren am Vorschlusstag des Fleche du Sud (2.2) hat nur wenig Veränderungen im Gesamtklassement gebracht. So geht weiterhin der Niederländer Pim Ronhaar (
11.05.2024Martinez hatte den Sieg vor Augen, bis Pogacar antrat(rsn) – Mit dem Tagessieg bei der Apennin-Bergankunft in Prati di Tivo hat es für Bora – hansgrohe auf der 8. Etappe des Giro d´Italia nicht geklappt. Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirat
11.05.2024Thomas “überrascht, dass andere abgehängt wurden“(rsn) – Zwei Minuten Zeitverlust auf Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) im Einzelzeitfahren am Freitag: Die Aussichten für Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) vor der zweiten Bergankunft des 107. Giro
11.05.2024Großschartner: “Der Etappensieg war eigentlich nicht unser Ziel“(rsn) – Das Finale der 8. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) ging Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) eher gemächlich an. Statt einer frühen Attacke verließ sich der Slowene auf seine SprintqualitÃ
11.05.2024Pogacar holt Etappensieg Nr. 3, diesmal im Sprint am Berg(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat einen Tag nach seinem zweiten Etappensieg beim 107. Giro d’Italia gleich den dritten nachgelegt. Auf der 8. Etappe von Spoleto zur Bergankunft von Pra
11.05.2024Nys lässt Hirschi und Co. im Bergaufsprint keine Chance(rsn) – Thibau Nys (Lidl – Trek) hat bei der Ungarn-Rundfahrt seinen zweiten Etappensieg in Folge gefeiert. 24 Stunden nachdem der 21-jährige Belgier an der Bergankunft von Gyöngyös-Kékestö d