Belgier siegt in Boom, Van Aert Vierter

Superprestige: Iserbyt setzt die Pauwels-Festspiele fort

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Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen - Bingoal) hat den Superprestige von Boom gewonnen. | Foto: Cor Vos

06.12.2020  |  (rsn) - Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen - Bingoal) setzte am Sonntag im belgischen Boom die Siegesserie seiner Mannschaft fort. Vor seinem Teamkollegen Michael Vanthourenhout  sowie Toon Aerts (Telenet - Baloise) und Wout Van Aert (Jumbo – Visma) gewann der Europameister den fünften Lauf der Superprestige-Serie und baute so seine Führung in der Gesamtwertung aus.

Lange Zeit sah es so aus, als würden Van Aert oder Aerts der Pauwels Sauzen-Mannschaft die erste Niederlage seit dem 17. Oktober zufügen. Begünstigt von technischen Fehlern seiner letzten Konkurrenten konnte Iserbyt drei Runden vor Schluss dann aber das Blatt zu seinen Gunsten wenden.

“Durch die Stürze der Anderen konnte ich meinen Vorsprung weiter ausbauen“, analysierte der Sieger das Rennen. “Wir fuhren alle in etwa gleich schnell. Es war schwer, einen Vorsprung rauszufahren. Ich musste dann technisch gut aufpassen. Lieber etwas langsamer, als durch einen Fehler viel Zeit verlieren. Ich denke, ich habe das gut gemacht“, zeigte sich Iserbyt, der als Einziger der ersten Vier im gesamten Rennverlauf keinen Bodenkontakt hatte, zufrieden mit seiner Vorstellung. Dabei bestätigte er, wie diffizil der Parcours sich präsentierte: “Es war ein technischer Kurs - und jede Runde wurde es schwerer. Es war kein einfacher Wettkampf und ich bin froh, hier gewonnen zu haben.“

Aerts war erneut der erste Jäger der “Roten Brigade“ und es sah bis zu seinem Malheur aus, als könne er das Rennen für sich entscheiden. “Da war eine Spur, da bin ich mit dem Vorderrad reingeraten und gestürzt. Dadurch habe ich nicht nur den Anschluss an Eli verpasst, ich bin auch hinter Michael und Wout zurückgefallen“, beschrieb der Belgier die Szene, die ihn den möglichen Sieg kostete. Nach seinem Sturz konnte er die Lücke zu seinen Kontrahenten nicht mehr schließen. “Am Ende war ich ziemlich kaputt, vor allem in den explosiven Stücken. Vielleicht habe ich mich mit meinen Angriffen vor allem selbst müde gemacht“, erklärte der Vorjahressieger.

In der Gesamtwertung baute Iserbyt drei Rennen vor Schluss seine Führung gegenüber Aerts um zwei auf nunmehr fünf Punkte aus. Nächste Woche findet auf dem schweren Parcours in Gavere der sechste Lauf des Superprestige statt, Ende Dezember folgt der vorletzte Wettkampf in Heusen-Zolder, bevor die Serie Beginn Februar in Middelkerke endet.

Beim Scheldecross wird Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) kommende Woche zum ersten Mal in diesem Winter ins Renngeschehen eingreifen.

So lief das Rennen:

Tom Pidcock (Trinity) hatte den schnellsten Start aller 75 Teilnehmer, doch durch einen platten Vorderreifen in der ersten Kurve musste der Brite den Platz an der Sonne schnell wieder abgeben. Nach einer ruhigeren Eröffnungsrunde fuhr Aerts in der zweiten Passage der Hügel eine mächtige Attacke, die ihm eingangs der dritten Runde fünf Sekunden Vorsprung auf das sehr langgezogene Feld bescherte.

Iserbyt, Vanthourenhout, Corné van Kessel (Tormans) und wenig später auch der schlecht gestartete Van Aert schafften nach 15 Minuten den Anschluss an die Spitze. Der dreimalige Weltmeister sorgte in den nächsten beiden Runden für das Tempo bei den Führenden, wodurch van Kessel in der vierten und fünften von neun Runden mehrmals kurzzeitig den Anschluss verlor.

Im sechsten Umlauf musste sich der Niederländer definitiv verabschieden, als Aerts erneut attackierte, das übrige Quartett aber schenkte sich weiterhin nichts. Eine Runde später griff Iserbyt an, sicherte sich so einige Sekunden Vorsprung und wurde durch einen Sturz von Aerts, der die Verfolgung anführte, zusätzlich begünstigt. Dadurch hatte der kleine Belgier plötzlich elf Sekunden Vorsprung auf van Aert und Vanthourenhout, der die Aktion seines Teamkollegen beschützte. Als kurz danach auch Van Aert in einer Kurve wegrutschte, war Iserbyt in der achten Runde endgültig enteilt.

Der Kampf um Platz zwei blieb bis kurz vor Schluss spannend, denn Aerts näherte sich Vanthourenhout Meter um Meter. Letztendlich aber konnte der Sieger von Tabor seinen zweiten Platz halten.

Tageswertung:
1. Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen) 1:02:05
2. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal) +0:15
3. Toon Aerts (Telenet - Baloise) +0:21
4. Wout Van Aert (Jumbo - Visma) +0:32
4. Corné van Kessel (Tormans) +1:11

Gesamtwertung nach fünf von acht Läufen:
1. Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen) 72 Punkte
2. Toon Aerts (Telenet - Baloise) 67
3. Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen - Bingoal) 61
4. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal) 59
5. Lars van der Haar (Telenet - Baloise) 54

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