Ciccone größtes Opfer, auch Roglic und Ayuso betroffen

Sturz im Giro-Finale sorgt für Chaos im Klassement

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Sturz im Giro-Finale sorgt für Chaos im Klassement"
Für Giulio Ciccone (Lidl - Trek) ist der Traum von einem Top-10-Ergebnis in der Endabrechnung des Giro d`Italia ausgeträumt. | Foto: Cor Vos

24.05.2025  |  (rsn) – Die 14. Etappe des Giro d’Italia war eine der flachsten der Rundfahrt, eine fast sichere Angelegenheit für die Sprinter und ein halber Ruhetag für die Klassementfahrer. Das zumindest dachte man vor dem Rennen und eigentlich auch bis 23 Kilometer vor dem Ziel. Dann sorgten der Regen und Kopfsteinpflaster in Nova Gorica für Chaos. Circa 20 Fahrer lagen auf der schmalen Straße am Boden. Alles was sich dahinter fand, wurde behindert und vorn waren rund 25 Profis dem Rest davongefahren.

Visma – Lease a Bike hatte in der Jagd auf drei Ausreißer zuvor schon die Tempoarbeit übernommen und hatte deswegen fünf Athleten vorn. Wout van Aert, Wilco Kelderman und Bart Lemmen fuhren sich für die beiden Kapitäne Olav Kooij und Simon Yates die Seele aus dem Leib und machten es so allen Verfolgern unmöglich, wieder an die Visma-Gruppe, in der auch die Klassementfahrer Isaac del Toro (UAE – Emirates – XRG), Richard Carapaz (EF Education – EasyPost), Derek Gee (Israel – Premier Tech), Damiano Caruso (Bahrain Victorious), Tom Pidcock (Q36.5) und Einer Rubio (Movistar) waren, anzuschließen.

Roglic stürzt und verliert Zeit

Obwohl Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) auch am Boden lag, war er einer der ungefähr 15 ersten Verfolger. Er hatte aber nur Jan Tratnik an seiner Seite. Von Egan Bernal (Ineos Grenadiers) und Michael Storer (Tudor) bekam Red Bull ein wenig Unterstützung bei der Aufholjagd, die allerdings scheiterte. Statt Boden gutzumachen kam von hinten eine von UAE – Emirates – XRG angeführte Gruppe heran.

Dort ging es den Helfern vor allem darum, Juan Ayuso an Roglic heranzubringen. Als das gelungen war, hielten sich die Gregarios zurück, da UAE sich nun mit del Toro in einer idealen Position befand. Mit Ayuso kam auch Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) zu den ersten Verfolgern, die 48 Sekunden auf den Mann in Rosa und dessen Begleiter verloren.

Dahinter kämpfte Antonio Tiberi (Bahrain Victorious) mit drei Helfern verbissen um den Anschluss, der aber nicht gelang. Der Italiener verlor wie Brandon McNulty (UAE – Emirates – XRG) 1:44 Minuten auf del Toro. Noch sechs Sekunden mehr bekam Adam Yates aufgebrummt. Der Brite hatte sich mit McNulty zuvor für Ayuso aufgeopfert.

Lidl stürzt fast komplett und verliert Klassementambitionen

Am schlimmsten aber erwischte es Giulio Ciccone. Der Gesamtsiebte war wie fast sein gesamtes Team Lidl – Trek gestürzt. Er war zunächst wieder aufgestiegen, merkte dann nach wenigen Metern allerdings, dass es nicht ging. Er nahm sogar den Helm ab, fuhr nach rund fünf Minuten aber doch - unterstützt von der gesamten Mannschaft – mit 16:14 Minuten Rückstand ins Ziel.

“Bis auf Carlos Verona sind wir alle gestürzt. Wir sind wie die Irren auf den Rundkurs gefahren. Wir waren zu fünft bei den Top 15. Als Tiberi wegrutschte, mussten wir auf dem nassen Kopfsteinpflaster bremsen – und dann stürzten wir eigentlich alle“, berichtete Daan Hoole im Gespräch mit Eurosport. Der Niederländer konnte auch erste Mitteilungen über seinen Kapitän tätigen: “Sein Bein wurde schwer getroffen und es ist irgendwas mit seinem Muskel. Es sieht nicht sehr gut aus.“

Neuordnung im Klassement

So kam es auf der Flachetappe zu großen Verschiebungen im Klassement. Del Toro hat 1:20 Minuten Vorsprung auf den neuen Zweiten Simon Yates, der nun sechs Sekunden vor Ayuso liegt. Carapaz schiebt sich zwei Positionen nach vorn und ist jetzt Vierter vor Roglic, der trotz des Zeitverlusts Fünfter bleibt.

Gee rückt um vier Ränge auf die Sechs vor und direkt in seinem Windschatten folgte Caruso, der für die 14 Etappen eine Sekunde länger brauchte als der Kanadier. Tiberi fällt vom Podium auf Platz acht zurück. Hinter ihm folgen Bernal und Arensman, der drei Positionen gewinnt und sich wieder in die Top Ten geschoben hat. Aus denen hat sich neben Ciccone auch McNulty verabschiedet. Pidcock hat hingegen sich mit vier gewonnen Plätzen wieder nah an die besten Zehn herangearbeitet.

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