RSN-Rangliste 2010 - Platz 101: Fabian Wegmann (Milram)

Nur am 1. Mai gejubelt

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Nur am 1. Mai gejubelt"
Fabian Wegmann (Milram) Foto: ROTH

02.12.2010  |  (rsn) – Zu Saisonbeginn kündigte Fabian Wegmann gegenüber Radsport News an, bei den Ardennen-Klassikern ganz vorne landen zu wollen. Daraus wurde jedoch nichts. Aufgrund eines Schlüsselbeinbruchs musste der Milram-Kapitän mehrere Wochen aussetzen und konnte erst wieder zum Amstel Gold Race zurückkehren. Für die verkorkste Klassikersaison rehabilitierte sich Wegmann aber am 1. Mai in Frankfurt. Dort wiederholte der gebürtige Münsteraner seinen Sieg aus dem Vorjahr und feierte zugleich seinen einzigen Saisonerfolg im Jahr 2010.

Mit einem sechsten Platz bei der Trofeo Magaluff (Kat. 1.1) auf Mallorca sowie einem vierten Etappenrang bei der Andalusien-Rundfahrt (Kat. 2.1) startete Wegmann ordentlich in die Saison. Auf der 3. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico stürzte der zweifache Deutsche Meister aber schwer und brach sich das Schlüsselbein. „Ehe ich irgendwie reagieren konnte, lag ich auf dem Boden. Ich hatte sofort starke Schmerzen und habe beim Griff an das Schlüsselbein schnell gemerkt, dass da was nicht stimmt“, sagte Wegmann nach dem Rennen zu Radsport News.

Bis zu den Ardennen-Klassikern, seinem großem Saisonziel, fiel Wegmann aus. Beim Amstel Gold Race meldete er sich mit Platz 25 zurück. „Auf den letzten Kilometern habe ich die Rennpause gemerkt und hatte Krämpfe. Die Belastung in so einem Rennen über fast 260 Kilometer ist natürlich sehr hoch, da ist der Unterschied zur Trainingsbelastung schon extrem. Trotzdem stimmt mich meine Leistung zufrieden“, so Wegmann damals. Beim anschließenden Fléche Wallone sollte es für den Klassikerspezialisten weiter nach vorne gehen.

Doch stattdessen stürzte Wegmann erneut – diesmal flog er über eine Leitplanke. „Dabei habe ich mir Blessuren an Rücken und Arm eingefangen“, erklärte der frustrierte Milram-Profi nach dem Rennen. „Ich hoffe, dass das nur leichte Verletzungen sind. Zum Glück habe ich mein Schlüsselbein nicht wieder gebrochen.“

Zu Lüttich-Bastogne-Lüttich, dem letzten der drei Ardennenklassiker, konnte Wegmann trotz der Blessuren antreten und mit Rang 16 ein gutes Ergebnis herausfahren.

Auch bei Rund um den Finanzplatz Eschborn Frankfurt (Kat. 1.HC), das er im Vorjahr gewinnen konnte, trat Wegmann noch nicht in Topform an. Doch dank einer taktischen Meisterleistung konnte der Titelverteidiger den prestigeträchtigen Klassiker gewinnen. „Ich habe etwas gezockt, weil ich merkte, dass immer drei, vier Fahrer die Löcher zu Ausreißern zufuhren. So blieb ich hinten und konnte meine Kräfte sparen. Dieser Sieg ist wie eine Befreiung“, so Wegmann, der sich den Sieg aus einer kleinen Spitzengruppe heraus holte.

Mit dem Erfolgserlebnis im Rücken peilte er beim anschließenden Giro d`Italia einen Etappensieg an. Doch daraus wurde nichts. Aufgrund von Rückenproblemen musste Wegmann die Rundfahrt nach nur acht Etappen beenden.

Rechtzeitig zur Tour de France wurde Wegmann aber wieder fit, ein Top-Ergebnis konnte er – auch aufgrund einer Erkältung - aber nicht herausfahren. Der dritte Etappenrang von Spa kam nach einen Bummelstreik zu Stande, als das Peloton geschlossen hinter Tagessieger Sylvain Chavanel (Quick Step) ins Ziel rollte.

In der zweiten Jahreshälfte konnte Wegmann noch drei Mal auf sich aufmerksam machen. Zum einen belegte er Platz drei beim GP Jef Scherens (Kat. 1.1). Beim kanadischen ProTour-Rennen GP Quebec wurde er Siebter und das WM-Straßenrennen in Geelong beendete er als bester Deutscher. auf Platz 14. Zum Saisonabschluss, der Lombardei-Rundfahrt, kam Wegmann bei äußerst widrigen äußeren Bedingungen aber nicht über Rang 15 hinaus. „Mehr war bei diesem Wetter für mich nicht drin“, bilanzierte er.

Bei seinem neuen Team, dem Luxemburger Rennstall um die Brüder Schleck, hofft Wegmann 2011 auf zahlreichere Erfolgsmomente als zuletzt. Kommt der Neuzugang fit und gesund zu den Ardennen-Klassikern, wird er dort eine gute Rolle spielen können. Die Kapitänsrolle werden aber Fränk und Andy Schleck einnehmen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.01.2011Contador vor Gilbert und Nibali

(rsn) - Im November und Dezember präsentiert Radsport News seinen Lesern die Jahresrangliste 2010. Hier finden Sie den Überblick über die Platzierungen aller deutschen, österreichischen, schweizer

01.01.2011Die Radsport News Jahresrangliste 2010

(rsn) - Wie in den vergangenen Jahren auch präsentiert Ihnen Radsport News im November und Dezember die Rangliste der abgelaufenen Saison. Wir haben alle UCI-Rennen des Jahres 2010 anhand eines Punkt

30.12.2010Pistolero im Kreuzfeuer

(rsn) – Der Konkurrenz fuhr Alberto Contador in der abgelaufenen Saison in gewohnter Manier davon, den Zweifeln konnte er jedoch nicht entkommen. Nach seinem positiven Test auf Clenbuterol während

29.12.2010Bei den Klassikern wieder erstklassig

(rsn) - Auch 2010 führte bei den hügeligen Klassikern kein Weg an Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) vorbei. Der Belgier gewann das Amstel Gold Race und die Lombardei-Rundfahrt und landete bei de

29.12.2010In die Riege der Großen aufgestiegen

(rsn) – In der Saison 2010 ist Vincenzo Nibali endgültig in die Weltspitze der Rundfahrtspezialisten aufgestiegen. Sieben prestigeträchtige Siege fuhr der 26-Jährige ein, an erster Stelle steht n

28.12.2010(Fast) Alle Träume verwirklicht

(rsn) – Konstanter geht es kaum: Joaquin Rodriguez (Katjuscha) holte im Lauf der Saison nicht weniger als 32 Top-Ten-Platzierungen; für einen Kletterspezialisten eine sensationelle Ausbeute. Die Hi

28.12.2010Ersatzkapitän mit Abo auf zweite Plätze

rsn) – In Abwesenheit des wegen Dopings gesperrten Alejandro Valverde ist Luis Leon Sanchez bei Caisse d`Epargne zum Kapitän aufgestiegen. Der 27-jährige Spanier gewann zwar nur sechs Rennen, fuhr

27.12.2010Rad-Geschichte geschrieben

(rsn) – Fabian Cancellara (Saxo Bank) zeigte 2010 einmal mehr, dass er der zur Zeit beste Zeitfahrer und Klassikerjäger der Welt ist. So gewann der Schweizer das WM-Zeitfahren, beide Zeitfahrwettbe

27.12.2010Der kompletteste unter den Sprintern

(rsn) – Tyler Farrar (Garmin-Transitions) hat in der abgelaufenen Saison bewiesen, dass er zur Zeit der wohl kompletteste unter den Sprintern ist. Nicht nur auf Flachetappen war der US-Amerikaner er

26.12.2010Durch das Regenbogentrikot beflügelt

(rsn) – Beflügelt durch das Regenbogentrikot, dass er im September 2009 bei der Straßen-WM in Mendrisio erringen konnte, legte Cadel Evans (BMC Racing) zumindest bis in den Sommer hinein eine famo

26.12.2010Bei der Tour knapp am Podium vorbei

(rsn) – Bei Euskaltel ist Samuel Sanchez ein echter Dauerbrenner. Seit 2000 fährt der mittlerweile 32-Jährige für den baskischen Rennstall. Auch in der abgelaufenen Saison erfüllte der Olympiasi

25.12.2010Bei der Tour auf Rang sechs geklettert

(rsn) – Stück für Stück klettert Robert Gesink nach oben. In diesem Jahr fuhr der Niederländer zum ersten Mal die Tour de France zu Ende und landete gleich auf einem hervorragenden sechsten Plat

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)