Radsport News Teamcheck 2011

Rabobank: Auch ohne Mentschow Spitzenklasse

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Rabobank im Teamtrainingslager Foto: ROTH

25.01.2011  |  (rsn) - Winterzeit ist Wechselzeit. In den letzten Wochen und Monaten hat sich auf dem Transfermarkt einiges getan. Um Sie zum Saisonbeginn auf dem Laufenden zu halten, gibt Radsport News einen Ãœberblick über die 18 ProTeams, stellt deren Aufgebote vor und bewertet Stärken und Schwächen.

Teil 14: Rabobank

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten gab es beim Rabobank-Team nur wenig Bewegung im Kader. Mit Giro- und Vueltasieger Denis Mentschow verließ zwar einer der Kapitäne den niederländischen Rennstall. Dank einer cleveren Personalpolitik und einer Reihe junger Talente dürfte aber auch der Abgang des 33 Jahre alten Russen zu kompensieren sein.

Kommen und Gehen: Mit dem zweimaligen Tour-Dritten Mentschow verließ der erfolgreichste Rundfahrer das Team. Mit Mentschow wechselten sein Landsmann Dmitriy Kozontchuk und der Kolumbianer Maurico Ardila zu Geox-TMC. Der belgische Klassikerspezialist Nick Nuyens schloss sich Saxo Bank-SunGard  an. Die beiden Niederländer Joost Posthuma und Tom Stamsnijder fahren 2011 für den neuen Leopard-Trek Rennstall, während der 37-jährige Koos Moerenhout seine Karriere beendete. Gleiches gilt für seinen zwölf Jahre jüngeren niederländischen Landsmann Kai Reus.

Prominenteste Neuzugänge sind die beiden Spanier Luis Leon Sanchez (von Caisse d`Epargne) und Carlos Barredo (Quick Step) sowie der Däne Matti Breschel (Saxo Bank). Während Sanchez, 2009 Gewinner von Paris-Nizza, bei kleineren Rundfahrten mit Zeitfahren Erfolge feiern soll, wird Barredo, in der abgelaufenen Saison Etappensieger bei der Vuelta, sowohl als Etappenjäger als auch als wichtiger Mann bei den Klassikern gebraucht - ebenso wie Vizeweltmeister Breschel, der nach einer Knieoperation allerdings noch einige Wochen ausfallen wird.

Ebenfalls von Quick Step zu Rabobank gewechselt ist der Belgier Maarten Wynants, ein klassischer Helfer. Für die Sprints verstärkte sich Rabobank mit dem Niederländer Theo Bos (von Cervélo). Dazu kommen gleich drei talentierte Neo-Profis: der Australier Michael Matthews, der vergangene Woche bereits eine Etappe der Tour Down Under gewann, sowie die beiden Niederländer Coan Vermeltfoort und Tom Slagter (beide Rabobank Continental).

Die Kapitäne: In den großen Landesrundfahrten wird der Niederländer Robert Gesink die neue Nummer eins sein. Bereits im vergangenen Jahr zeigte der 24-Jährige als Sechster der Tour de France sein Können. Nach dem Abgang von Mentschow mit noch mehr Freiheiten ausgestattet, könnte es bei der Frankreich-Rundfahrt 2011 für Gesink in Richtung Podium gehen. Bei kleineren Rundfahrten setzt Rabobank auf den Zeitfahr- und Crossspezialisten Lars Boom, in 2010 Sechster der Eneco-Tour. Für vor allem einwöchige Rundfahrten wurde Luis Leon Sanchez eingekauft. Der Allrounder zeigte aber auch schon, dass er bei großen Landesrundfahrten sowohl Etappen gewinnen als auch in der Gesamtwertung unter die besten 15 fahren kann. Die letztjährige Vuelta beendete der Spanische Zeitfahrmeister auf Rang zehn, die Tour 2010 auf Platz elf.

Neben Gesink und Sanchez steht für die schweren Eintagesrennen mit Paul Martens ein weiterer hoch veranlagter Fahrer bereit. In der abgelaufenen Saison feierte der gebürtige Rostocker beim GP Wallonie nicht nur seinen ersten Sieg im Rabobank-Trikot, sondern war beim Amstel Gold Race und Lüttich Bastogne Lüttich mit den Plätzen 11 und 14 jeweils bester Fahrer seines Teams. Für die  flämischen Klassiker ruhen die Hoffnungen auf Neuzugang Breschel. Der Däne gewann 2010 mit Dwaars door Vlaanderen seinen ersten Klassiker, musste in den großen Eintagesrennen aber für Fabian Cancellara arbeiten. Bei Rabobank wird Breschel jetzt auch bei der Flandern-Rundfahrt oder Paris-Roubaix auf eigene Rechnung fahren können.

Im Sprint und in den flachen Klassikern setzt die Teamleitung nach wie vor Oscar Freire. In der abgelaufenen Saison bewies der bald 35-Jährige mit seinen Siegen bei Mailand-San Remo und Paris-Tours, dass er noch immer in der Lage ist, große Rennen zu gewinnen.

Der Geheimtipp: Für die Rolle des Sprintkapitäns steht aber schon Ersatz bereit. Mit dem Australier Michael Matthews hat sich Rabobank einen hochtalentierten Fahrer ins Team geholt, der schon bei der Tour Down Under mit einem Etappensieg voll einschlug. Der Erfolg des gerade mal 20-jährigen Ausnahmetalents kam nicht von ungefähr. Bereits 2010 fuhr sich der endschnelle Allrounder mit seinem Sieg im WM-Straßenrennen der U23, weiteren sieben Saisonerfolgen und Platz zwei bei der Flandern-Rundfahrt der Espoirs in die Notizbücher vieler Teams. Letztlich machte Rabobank das Rennen um den Juwel, den man bereits 2011 auf der Rechnung haben sollte.

Stärken und Schwächen: Die Rabobank-Kapitäne sind fast alle deutlich unter 30 und haben ihr Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft. Von den potenziellen Siegfahrern Gesink, Freire, Sanchez, Barredo, Martens, Bos, Breschel, Boom und Matthews ist Freire der mit großem Abstand älteste. Die Riege kann auf so ziemlich jedem Terrain Erfolge einfahren. Hinzu kommen mit dem Hannoveraner Grischa Niermann und den Niederländern Bram Tankink und Maarten Tjallingii erfahrene Teamplayer, die eine Mannschaft in schwierigen Situationen führen können.

Was Rabobank noch fehlt, ist ein Sieggarant vom Schlage eines Fabian Cancellara oder Mark Cavendish. Doch welche Teams hat den schon?

Prognose: Rabobank hat allen Grund, sich auf eine erfolgreiche Saison zu freuen. Für jedes Terrain stehen ambitionierte und talentierte Fahrer bereit, die sich 2011 weiter entwickeln werden. In Australien legte bezeichenderweise Neoprofi Matthews mit seinem Etappensieg und Rang vier in der Gesamtwertung der Tour Down Under den Grundstein zu einer vielversprechenden Saison. Lediglich der am Knie verletzte Breschel könnte sich zum Problem entwickeln. Der 26-Jährige wird wohl für die Klassiker ausfallen. Für ihn steht ebenbürtiger Ersatz nicht parat. Aber auch ohne Breschel dürfte die Marke von 21 Vorjahressiegen erreicht werden werden.

Rabobank 2011: Lars Boom, Theo Bos, Stef Clement, Rick Flens, Robert Gesink, Steven Krujswijk, Sebastien Langeveld, Tom Leezer, Bauke Mollema, Tom Slagter, Bram Tankink, Laurens Ten Dam, Maarten Tjallingii, Jos van Emden, Dennis van Winden, Coen Vermeltfoort, Pieter Weening (alle Niederlande), Oscar Freire, Carlos Barredo, Luis Leon Sanchez, Manuel Garate (alle Spanien), Michael Matthews, Graeme Brown (beide Australien), Paul Martens, Grischa Niermann (beide Deutschland), Matti Breschel (Dänemark), Maarten Wynants (Belgien)

Zugänge: Carlos Barredo, Maarten Wynants (beide QuickStep), Matti Breschel (Saxo Bank), Luis Leon Sanchez (Caisse d`Epargne), Theo Bos (Cervelo), Tom Slagter, Coen Vermeltfoort (beide Rabobank CT/NeoProfis), Michael Matthews (Jayco Skins/Neo Profi)

Abgänge: Denis Mentschow, Mauricio Ardila, Dmitriy Kozontchuk (alle Geox-TMC), Joost Posthuma, Tom Stamsnijder (beide Leopard-Trek), Nick Nuyens (Saxo Bank), Kai Reus, Koos Moerenhout (beide Karriereende)

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