5. Tour-Etappe: Greipels Team patzte in der letzten Kurve

Sieberg: „Das nehme ich auf meine Kappe"

Von Tour-Korrespondent Felix Mattis aus Marseille

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André Greipel (Lotto Belisol) musste sich im Finale der 5. Tour-Etappe mmit Platz vier begnügen. | Foto: ROTH

04.07.2013  |  Marseille (rsn) - So selten ein Sechser im Lotto vorkommt, so selten passiert es, dass André Greipels Sprintzug durcheinander gerät. Gestern im Finale der 5. Tour-Etappe von Cagnes-sur-Mer nach Marseille passierte aber genau das, als sich Lotto-Belisol von Mark Cavendish und dessen Omega-Pharma-Quick-Step-Truppe vorführen ließ. Doch gegenseitige Vorwürfe gab’s nicht nach dem Rennen. Das macht das Team so stark. Und schon heute winkt dem Deutschen Meister die nächste Siegchance.

Es war kein alltägliches Bild, wie die beiden Sprintzüge auf die letzte Kurve 500 Meter vor dem Ziel zurasten. Omega links und Lotto auf der bis dahin besseren Außenbahn rechts. „Wenn die zu machen, werden wir Siebzehnter“, befürchtete Cavendishs Team-Manager Rolf Aldag schon das Schlimmste. Aber angeführt von Gert Steegmanns legte Omega noch einen Zacken zu und erreichte vor Greipels halbem Sprintzug die entscheidende Stelle des Rennens. Aldag: „Dazu braucht man auch die nötigen PS. Die hatten wir zum Glück!“

Als dann Alexander Kristoff (Katusha) Greipel auch noch die „Vorfahrt“ nahm, war der Sieg weg. „Wir waren im Finale nicht mehr so wirklich viele“, erklärte Lotto-Lokführer Marcel Sieberg die Situation. „Jürgen Roelandts hat noch Probleme mit dem Rücken. Normalerweise fahre ich schon so los wie heute, aber dann ist halt noch Jürgen hinter mir und nicht schon André. 300 Meter später wäre gut gewesen. Aber ich hätte auf der linken Seite bleiben müssen, wo Quick Step war. So habe ich aber die Seite aufgemacht. Das nehme ich auf meine Kappe“,  stand der Bocholter ohne Wenn und Aber für den Fehler ein, den ihm im Team keiner wirklich zum Vorwurf machte. Lediglich Greg Henderon erklärte Sieberg, was er hätte besser machen können.

Natürlich spielte es eine große Rolle, dass Omega am Ende noch acht Fahrer aufbieten konnte, Lotto dagegen nur noch vier, da Greipels Truppe sich im Gegensatz zu Cavendishs Helfern unterwegs in der Nachführarbeit aufgerieben hatte.

„Die Mannchaft glaubt an mich. Deshalb hatten wir drei Fahrer in der Verfolgungsarbeit der Ausreißergruppe eingesetzt. Mit vier Fahrern am Ende war es aber kein Sprinterzug, wie wir ihn gewohnt sind. In der letzten Kurve sind wir nicht perfekt gefahren“, sagte Greipel, der sich die Haare Millimeter kurz geschnitten hatte.

Bei aller Selbstkritik erkannte der 30-Jährige aber auch die Stärke des Gegners an: „Quick Step ist gut gefahren.“ Doch hoffnungslos geht die Truppe ganz gewiss nicht in die nächsten Sprintetappen. Sieberg: „Bei den Zwischensprints hat man gesehen, dass André stark ist. Er konnte Cavendish abhängen. Die Geschwindigkeit ist also auf jeden Fall da.“

Auch heute in Montpellier?

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