Klasse-Leistung beim Mini-Amstel-Gold-Race

Eneco Tour: Greipel opferte sich für Titelverteidiger Wellens auf

Von Christoph Adamietz aus Sittard

Foto zu dem Text "Eneco Tour: Greipel opferte sich für Titelverteidiger Wellens auf"
André Greipel (Lotto Soudal) im Ziel der 5. Etappe der Eneco-Tour | Foto: Cor Vos

14.08.2015  |  (rsn) – Vor dem Start der 5. Etappe der Eneco-Tour in Riemst kündigte André Greipel (Lotto Soudal) gegenüber radsport-news.com an, die Mini-Version des Amstel Gold Races über 23 Anstiege und Ziel in Sittard als Test für die Hamburger Cyclassics nutzen zu wollen. Und er hielt Wort.

Der viermalige Tour-Etappensieger dieses Jahres beeindruckte auf topographisch anspruchsvollem Terrain und im Finale einsetzenden Stark-Regen auf den letzten 20 Kilometern als Teamplayer par excellence und stellte zu Gunsten von Titelverteidiger und Teamkollege Tim Wellens seine eigenen Ambitionen hinten an. „Das Hauptziel war, für Tim Sekunden herauszuholen, da die Gesamtwertung für uns eine große Rolle spielt“, sagte Greipel nach der Etappe zu radsport-news.com.

Der 33-Jährige läutete zunächst gut 20 Kilometer vor dem Ziel auf dem kurvenreichen Rundkurs von Sittard die Jagd auf die beiden Ausreißer Johan Le Bon (FDJ) und Dylan van Baarle (Cannondale Garmin) ein und ging an der vorletzten Steigung acht Kilometer vor dem Ziel schließlich selbst in die Offensive.

Greipel riss eine eine kleine Lücke zum Rest der ersten Gruppe auf, doch das tat er nur für seinen Kapitän. „Ich habe Tim gesehen und da war klar, dass ich auf ihn warte“, stellte Greipel klar. Durch seinen Angriff bildete sich allerdings auch eine fünf Fahrer starke Verfolgergruppe mit Wellens, dem Niederländer Wilco Kelderman (LottoNL-Jumbo), dem Dänen Magnus Cort Nielsen (Orica GreenEdge), dem Österreicher Georg Preidler (Giant-Alpecin) und eben ihm selbst.

Auch danach schonte sich Greipel nicht und wechselte sich mit Wellens in der Tempoarbeit ab, um zum einen die distanzierte Gruppe um die BMC-Asse Philippe Gilbert und Greg Van Avermaet auf Distanz zu halten, zum anderen aber auch um die Lücke zu den beiden Ausreißern noch zu schließen, die etwa eine halbe Minute betrug. Dabei ging es für Greipel nicht darum, einen weiteren Sprintsieg einzufahren, sondern Wellens in den Genuss von Zeitbonifikation zu bringen.

Der Plan ging zwar nur zu Hälfte auf, da die beiden Ausreißer noch vor den Verfolgern das Ziel erreichten. Doch Titelverteidiger Wellens machte Zeit auf die Konkurrenz gut und liegt nun auf Rang fünf, 19 Sekunden hinter dem neuen Spitzenreiter Kelderman.

Greipel, der auf den letzten Metern nach getaner Arbeit ausrollen ließ und sich nicht am Sprint um Platz drei beteiligte, baute seine Führung in der Punktewertung als Tagessechster weiter aus. „Ich denke, dass meine Beine heute richtig gut waren. Unser Ziel war es, auf der Schlussrunde das Rennen schwer zu machen, das ist uns gelungen. Ein super Mannschaftswerk heute“, sagte der Hürther, der schon bei der Ankunft in Ardooie den Anfahrer von Jens Debusschere geben wollte, aber von der Teamleitung schließlich doch zum Sprintkapitän ernannt wurde.

Spätestens am 23. August in Hamburg bei den Cyclassics wird Greipel dann aber wieder in die Kapitänsrolle schlüpfen und eine sich aufopfernde Mannschaft hinter sich wissen. Radsport ist eben auch geben und nehmen.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.08.2015Wellens: Gesamtwertung bei Grand Tours ist kein Thema mehr

(rsn) - Nach einer bisher erfolglosen Saison konnte sich Tim Wellens (Lotto Soudal) bei der 11. Eneco Tour schadlos halten. Der Belgier sicherte sich am Sonntag zum zweiten Mal hintereinander nicht nu

16.08.2015Wellens zweiter Eneco-Triumph gerät nicht mehr in Gefahr

(rsn) - Nach einem für ihn enttäuschend verlaufenden Tour de France-Debüt hat sich Tim Wellens (Lotto Soudal) bei der Eneco-Tour rehabilitiert und seinen Gesamtsieg aus dem Vorjahr wiederholt. Auf

16.08.2015Wellens wiederholt Vorjahressieg, Quinziato gewinnt letzte Etappe

(rsn) –  Tim Wellens (Lotto Soudal) hat die 11. Eneco Tour gewonnen und damit seinen Titel bei der Rundfahrt durch Belgien und die Niederlande verteidigt. Die abschließende 7. Etappe über 193,8 K

15.08.2015Nach Platz drei in Houffalize sprintete Geschke noch zum Bus

(rsn) – Nach der 208 Kilometer langen Ardennen-Etappe mit Ziel in Houffalize sollte man eigentlich meinen, dass es Simon Geschke (Giant-Alpecin) nach Rang drei im Tagesklassement ruhig angehen lasse

15.08.2015Für Wellens wiederholt sich in den Ardennen Geschichte

(rsn) - Bei der Eneco-Tour hat sich am Samstag Radsport-Geschichte wiederholt. Wie im Vorjahr feierte der Belgier Tim Wellens (Lotto Soudal) auf der durch die Ardennen führenden 6. Etappe einen beein

15.08.2015Wellens stürmt der Titelverteidigung entgegen, Geschke Dritter

(rsn) – Tim Wellens (Lotto Soudal) ist auf dem besten Weg, seinen Titel bei der Eneco Tour zu verteidigen. Der 24-jährige Belgier entschied am Samstag die 6. Etappe über 208 Kilometer von Heerlen

15.08.2015Eneco-Tour: BMC will keine Geschenke mehr machen

(rsn) - Tolle Arbeit von Rick Zabel, wodurch das Feld deutlich verkleinert wurde, dazu gewannen die Kapitäne Philippe Gilbert und Greg Van Avermaet am Goldenen Kilometer zwei beziehungsweise eine Bon

15.08.2015Klier: „Heute ist mehr reagieren als agieren angesagt"

(rsn) - Den Etappensieg hat Dylan van Baarle (Cannondale-Garmin) als Ausreißer im Duell mit dem Franzosen Johan Le Bon (FDJ) knapp verpasst, dazu ist der Niederländer um gerade mal eine Sekunde am W

14.08.2015Le Bon verzichtet darauf, Sieg heimgeschicktem Boucher zu widmen

(rsn) - Mit dem Etappensieg von Johan Le Bon schrieb die französische FDJ-Equipe bei der 11. Eneco-Tour endlich positive Schlagzeilen. Zuvor war das Team vor allem  durch den Fall David Boucher aufg

14.08.2015Le Bon bringt bei Klassikerwetter seine Schäfchen ins Trockene

(rsn) - Die Mini-Version des Amstel Gold Race am fünften Tag der Eneco-Tour wurde zu einem echten Klassiker im Hochsommer. Pünktlich zum Finale setzte heftiger Regen ein, dennoch konnte der Franzose

14.08.2015Le Bon gelingt Ausreißer-Coup, Kelderman neuer Spitzenreiter

(rsn) – Johan Le Bon (FDJ) hat als Ausreißer das „Mini-Amstel Gold Race“ der 11. Eneco Tour für sich entschieden. Der 24-jährige Franzose gewann am Freitag 5. Etappe über 173,9 Kilometer von

14.08.2015Geschke: „Lieber schönes Tagesergebnis als am Ende Top 20“

(rsn) – Spätestens seit seinem Tour-Etappensieg ist Simon Geschke (Giant-Alpecin) der bekannteste Bart im Peloton. Vor dem Start der 5. Etappe der Eneco-Tour konnte sich der Berliner vor Autogrammj

Weitere Radsportnachrichten

22.05.2024Sellajoch neue Cima Coppi beim Giro d´Italia

(rsn) – Eigentlich hätte am Stilfserjoch die Cima Coppi der diesjährigen Austragung des Giro d´Italia vergeben werden sollen, jene Auszeichnung für den höchsten überquerten Punkt der Rundfahrt

22.05.2024Walscheid: “Wünsche mir, dass Fahrer nicht nur Gehaltsposten sind“

(rsn) – Die Diskussionen um die Verkürzung der 16. Giro-Etappe am Dienstag und den Weg dorthin in den Stunden vor der späten Entscheidung durch Rennveranstalter RCS beschäftigen das Peloton auch

22.05.2024Pogacar hat keine Gnade, aber verteilt ´Trostpflaster´ an Pellizzari

(rsn) – Ende der 1990er und Anfang der 2000er war der Giro d´Italia noch fest in Hand der einheimischen Fahrer, die von 1997 bis 2007 keinen ausländischen Sieg zuließen. Es folgten noch die Erfo

22.05.2024Arensman im Kampf um Weiß von Defekt und Thomas gebremst

(rsn) – Er schaute sich um. Er schaute sich nochmal um. Und nochmal. Aber sein Kapitän kam einfach nicht. Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) fuhr also mit gebremstem Schaum auf den letzten Kilomete

22.05.2024Power to the Peloton: Mit Einigkeit bekommen Fahrer ihren Willen

(rsn) – Der Radsport hat sich am Dienstag auf der 16. Etappe des Giro d´Italia einmal mehr nicht mit Ruhm bekleckert. Und das lag nicht am nächsten überlegenen Sieg von Tadej Pogacar (UAE Team Em

21.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

21.05.2024Nach Rückkehr auf Rang zwei Optimismus bei Martinez und Bora

(rsn) – Noch ist nichts in Sack und Tüten. Aber der nächste Schritt ist gemacht. Der nächste Schritt für Daniel Martinez und Bora – hansgrohe, den Giro d’Italia 2024 mit der maximalen Ausbeu

21.05.2024Zum Abschluss der Kletter-Trilogie zweimal Passo Brocon

(rsn / ProCycling) – Die Kletter-Trilogie bei diesem 107. Giro d'Italia endet mit einer klassischen Etappe durch die Dolomiten: relativ kurz, aber dennoch intensiv, mit 4.200 Höhenmetern auf 159 Ki

21.05.2024Majka: “Ich habe Tadej gesagt, dass er fahren soll“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat seinen fünften Tagessieg beim diesjährigen Giro d’Italia 2024 (2.UWT) eingefahren. Allerdings musste die 16. Etappe wurde wegen Schneefall und extre

21.05.2024Highlight-Video der 16. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat beim 107. Giro d’Italia die Konkurrenten zum wiederholten Mal stehenlassen und seinen fünften Tagessieg eingefahren. Der 25-jährige Slowene entschie

21.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 16. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

21.05.2024Pogacar bleibt auch in der dritten Woche eiskalt

(rsn) – So wie die zweite geendet hatte, begann auch die finale Woche des 107. Giro d´Italia: mit einem weiteren Triumph von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Der Slowene holte sich im Dauerregen

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)