Sprintvorbereitung und Rotes Trikot - wie lange geht das gut?

Degenkolb enttäuscht sich und sein Team zum dritten Mal

Von Joachim Logisch

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John Degenkolb (Giant-Alpecin) | Foto: Cor Vos

31.08.2015  |  (rsn) - Obwohl John Degenkolb (Giant-Alpecin) mit den Monument-Siegen Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix schon längst sein Soll in diesem Jahr übererfüllt hat, wird der Druck auf den Wahl-Frankfurter mit jedem Tag größer. Sogar sein Team-Kapitän Tom Dumoulin konnte sich nicht mehr zurückhalten, nachdem Degenkolb auf der 10. Etappe wieder „nur“ Platz zwei belegte hatte.

„Ich bin so froh, dass Rote Trikot gesichert zu  haben. Aber unser Plan war der Etappensieg mit John. Doch er wurde Zweiter. Das ist eine Schande“, schimpfte der Vuelta-Spitzenreiter, der sich nicht zu schade gewesen war, im Roten Trikot  für den Sprinter zu arbeiten. Dumoulin: „Wir haben alle Jungs gebraucht, um die Ausreißversuche zu kontrollieren, bis niemand mehr für das lead-out übrig war. Schließlich hatten wir den Sprint. Wir können wirklich stolz sein, auf was wir heute geschafft haben. Doch es reichte nicht für den Sieg.“

Wieder nicht! Zum dritten Mal bei der Vuelta erreichte Degenkolb das Ziel unter den besten Drei. Zweimal davon war er Zweiter. Bei der Tour war er sechsmal unter die besten Sechs gesprintet (2 x Zweiter, 3 x Vierter). Doch dem ersehnten Sieg jagte er auch in Frankreich vergebens hinterher. 

Am Ende der 10. Vuelta-Etappe von Valencia nach Castellon (152 km) war Degenkolb eindeutig der Schnellste des stark dezimierten Hauptfeldes. Doch er hatte auch den weitesten Weg zum Ziel, weil er eingebaut war. Durch verschiedene Löcher musste er schlüpfen, bis er freie Bahn hatte. Am Schluss hätte es vielleicht sogar gereicht, wenn er nicht den weiteren Weg links an Tosh van der Sande (Lotto-Soudal) vorbei gewählt hätte, statt geradeaus durch die Lücke zwischen van der Sande und den späteren Etappensieger Kristian Sbaragli (MTN Qhubaka)  zu stoßen, die sich aber erst spät bildete.

Auch Degenkolb ist tief traurig, dass er seiner Mannschaft den so ersehnten Sieg nicht liefern konnte. „Ich bin so stolz auf das gesamte Giant-Alpecin-Team. Welch eine Anstrengung den ganzen Tag über. Persönlich bin ich sehr enttäuscht. Ich war eingebaut und habe den Sprint zu spät gestartet“, schrieb er auf Twitter.

Die Frage ist, ob sich Giant-Alpecin noch mal für den Sprinter ins Zeug legen wird, solange Dumoulin in Rot fährt.

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