Konti-Fahrer Theiler prägte den Rhein-Klassiker

Brennan gewinnt locker die 107. Auflage von Rund um Köln

Von Jens Claussen

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| Foto: Cor Vos PRÜFEN

18.05.2025  |  (rsn) - Nach 181 Kilometern durch das Bergische Land kam es bei Rund um Köln (1.1) zum erwarteten Sprint-Royale. Der erst 19-jährige Matthew Brennen vom Team Visma – Lease a Bike sicherte sich letztendlich souverän den Sieg im Sprint aus einer 30-köpfigen Gruppe heraus beim rheinischen Traditions-Klassiker. Auf Rang zwei spurtete Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) vor Itamar Einhorn (Israel – Premier Tech).

Für den jungen Briten war es bereits der siebte Saisonsieg, nachdem er schon jeweils eine Etappe bei der Tour de Romandie (2.UWT), sowie der Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) gewonnen hatte. Als bester Deutscher finishte Henri Uhlig (Alpecin – Deceuninck) zeitgleich zum Sieger auf Platz vier, der ständig angriffsbereite Lokalmatador Nils Politt (Deutsche Nationalmannschaft) rollte auf Platz 23 über die Ziellinie.

Brennan war nach Rennende voll des Lobes für seine Teamkollegen. “Meine Mannschaft hat heute wirklich einen tollen Job gemacht, um das Rennen zu kontrollieren. Wir sind mit einem Jungen Team nach Köln gekommen und haben uns heute selbst übertroffen. Das war eindrucksvoll und vom Niveau her mit den gestandenen WorldTour Profis zu vergleichen“, zeigte sich der Sieger zufrieden mit sich selbst und seinem Team.

Überrascht vom Rennverlauf hingegen war der Tageszweite Girmay wie dieser im Ziel zu Protokoll gab. “Das war von Anfang an ein verrücktes Rennen“, so der Eritreer. “Die Deutsche Nationalmannschaft und Tudor haben mich total überrascht, wie aggressiv die von Beginn an gefahren sind. Ich dachte, wenn das so weitergeht, dann kommen wir nur mit zwei, drei Jungs im Ziel an. Mein Team hat es heute super aber gemacht. Wir wollten Verantwortung übernehmen, sahen uns aber immer wieder Attacken durch andere Teams ausgesetzt. Und am Ende ist es dann so ausgegangen, wie es ausgegangen ist. Das muss ich akzeptieren“, schloss Girmay recht nüchtern mit dem Ausgang des Rennens ab.

Ole Theiler vom Team REMBE rad-net war über lange Strecken des Rennens einer der dominierenden Fahrer, lange in der Spitzengruppe vertreten und gewann letztendlich die Bergwertung. Im Zielinterview war Theiler entsprechend zufrieden. “Ich hatte heute extrem gute Beine. Die Tatsache, dass ich mit dem Gewinn der Bergwertung auf dem Podium stehe, hat sich aus dem Rennen ergeben“, meinte er. “Als ich die erste Bergwertung gewonnen hatte, juckte es natürlich in den Beinen auch die anderen Wertungen zu holen“, grinste Theiler abschliessend vor dem Mikrofon.

So lief die 107. Austragung von Rund um Köln

Über viele Rennkilometer hinweg nahm das älteste Deutsche Straßenrennen einen erwartbaren Verlauf. Nach diversen Attacken aus dem Feld zu Rennbeginn, die immer wieder vom Peloton gekontert wurden, konnten sich die Kontinental Fahrer Ben Felix Jochum Jochum (Lotto Kern-Haus), Ole Theiler (REMBE rad-net), Pierre-Pascal Keup (Deutsche Nationalmannschaft) und Dominik Röber (Benotti Berthold) entscheidend lösen und fanden wenige Zeit später Begleitung durch Anton Schiffer und Vinzent Dorn (beide BIKE AID).

Als Schiffer, Keup und Röber aus der Gruppe fielen, konnten Jean-Loup Fayolle (Arkéa - B&B Hotels Continentale), Jelle Vermoote (Wagner Bazin WB), Patrick Reißig (Benotti Berthold) und Jacob Schmidt (MYVELO) aufschließen. Dieses Septett bildete fortan die Spitze des Rennens, wurde aber nie mehr als 01:30 Minuten von den kontrollierenden Sprinterteams weggelassen.

Auch bei der dritten von fünf Bergwertungen, hinauf zum Agathaberg, hatte die Ausreißergruppe noch einen Vorsprung von einer guten Minute. Auf dem 1,8 Kilometer langen Anstieg mit einer maximalen Steigung von 27% sicherte sich Theiler die Bergwertung, das Feld teilte sich an diesem steilen Stich und eine rund 50 Fahrer starke Gruppe nahm die Verfolgung auf. Unter ihnen Lokalmatador Nils Politt und die Top-Sprinter Matthew Brennan (Visma – Lease a Bike) und Biniam Girmay (Intermarché – Wanty).

Das Profil der 107. Austragung von Rund um Köln | Grafik: Veranstalter

44 Kilometer vor dem Ziel war es dann um die Gruppe des Tages geschehen. Unter dem Tempodiktat von Tudor, Lotto und Visma – Lease a Bike konnte die erste Verfolgergruppe, angeführt von Red Bull – Bora – hansgrohe nicht mehr aufschließen. Als weitere 17 Kilometer später an der “Wand von Sand“ Politt ernst machte, wurde die Gruppe nochmals auf 30 Profis dezimiert. Auch die letzte Steigung auf dem Kopfsteinpflaster zum Bensberger Schloss konnte keine rennentscheidende Konstellation kreieren, das Finale für die letzten 22 Kilometer Richtung Köln war eröffnet.

Weitere Versuche von Politt, die Domstadt doch noch als Solist oder in einer kleinen Gruppe zu erreichen, wurden von den Teams Visma – Lease a Bike und Intermarché – Wanty, in Person von Jonas Rutsch, eliminiert. So kam es auf der Zielgerade am Rheinufer wie es kommen musste. Nach der letzten Rechtskurve wurde der Sprint von Uhlig eröffnet. Girmay saugte sich in den Windschatten des Deutschen, direkt dahinter Brennan, der auf den letzten Metern ohne Teamunterstützung auskommen musste. Dem explosiven Antritt des Visma-Profis konnte dann niemand mehr etwas entgegensetzen.

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