Dritter Vuelta-Etappensieg des Australiers

Im strömenden Regen bringt Groves seine Schäfchen ins Trockene

Von Marc Zeiringer

Foto zu dem Text "Im strömenden Regen bringt Groves seine Schäfchen ins Trockene"
Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) sprintete zum dritten Mal am schnellsten. | Foto: Cor Vos

04.09.2024  |  (rsn) – Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) hat auf der 17. Etappe der 79. Vuelta a Espana seinen dritten Tagessieg geholt. Im Massensprint war er in Santander im strömenden Regen nach 141 Kilometern schneller als Pavel Bittner (dsm-firmenich – PostNL). Das Tagespodium komplettierte Vito Braet (Intermarché – Wanty) vor Pau Miquel (Kern – Pharma) und Corbin Strong (Israel – Premier Tech). Ben O’Connor (Decathlon – AG2R – La Mondiale) erreichte das Ziel im Hauptfeld auf Platz 28 und behauptete sein Rotes Trikot - auch die anderen Klassementfahrer beendeten das Rennen ohne Zeitverlust.

“Es war ein anstrengender Tag heute. Wir sind mehr oder weniger trocken gestartet und der Großteil des Finales war dann regnerisch. Das hat es sehr gefährlich auf den Straßen gemacht. Es war heute meine letzte Möglichkeit bei diesem Rennen eine Etappe zu gewinnen. Das Team war extrem motiviert. Es hat alles getan, um die Ausreißer zu kontrollieren. Ich konnte es mit dem dritten Etappensieg belohnen. Das ist etwas ganz Spezielles“, zeigte sich der australische Sieger im Ziel-Interview äußerst zufrieden.

Am Hinterrad des Alpecin-Profis wurde Bittner Zweiter. “Vom Gipfel des letzten Berges an sind wir im Peloton ein sehr hohes Tempo gefahren. Ich habe bis zur Ziellinie gelitten. Es war etwas gefährlich in der letzten Kurve. Ich habe versucht meinen Sprint richtig zu timen, aber er war heute einfach der Stärkere. Ich kann glücklich mit dem zweiten Platz sein“, schilderte der Tscheche die Eindrücke seines Rennens am Eurosport-Mikrofon.

Als bester Deutscher Fahrer kam in Santander Kim Heiduk (Ineos Grenadiers) als 24. ins Ziel. Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) fuhr als 39. über die Ziellinie und hatte damit die gleiche Zeit wie der Sieger Groves. Dessen Teamkollege Maurice Ballerstedt ermöglichte durch seine starke Arbeit im Schlusskilometer den Massensprint, als er den kurz zuvor enteilten Schweizer Meister Mauro Schmid (Jayco – AlUla) mit seinen zwei Begleitern wieder einholte.

In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen. Connor führt weiterhin fünf Sekunden vor Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) und 1:25 Minuten vor Enric Mas (Movistar). Auch die Sondertrikots wechselten nicht den Besitzer. Groves führt in der Punktewertung, Jay Vine (UAE Team Emirates) trägt das Führungstrikot in der Bergwertung und Carlos Rodrigues (Ineos Grenadiers) liegt auf Platz eins in der Nachwuchswertung.

So lief die 17. Etappe der Vuelta a Espana:

Um 14:10 Uhr wurde das Rennen bei regnerischen Bedingungen in Arnuero gestartet. Nach knapp zehn Kilometern konnten sich mit Jonas Gregaard (Lotto – Dstny), Thomas Champion (Cofidis), Xabier Isasa (Euskaltel – Euskadi) und Thibault Guernalec (Arkea – B&B Hotels) vier Fahrer vom Peloton absetzen. Der Abstand wurde zunächst vom Hauptfeld sehr gering gehalten, erst als sieben weitere Fahrer nach einem kurzen Fluchtversuch wieder gestellt wurden, nahm das Pulk das Tempo aus dem Rennen und der Abstand kletterte nach 30 Kilometern auf über 3:30 Minuten.

Die Gruppe konnte sich einige Zeit mit konstantem Abstand an der Spitze halten und hatte zwischenzeitlich einen maximalen Vorsprung von über vier Minuten. Bei der ersten Bergwertung zum Alto de La Estranguada (2.Kat.) konnte Isasi seinen Kollegen nicht mehr folgen. So wurde aus dem Führungsquartett ein Trio, das auf das Peloton einen Vorsprung von fast fünf Minuten herausfahren konnte. Gregaard gewann die Bergwertung vor Guernalec und Champion.

Das Streckenprofil der 17. Etappe der Vuelta a Espana | Foto: Veranstalter

In der folgenden Abfahrt hatte Champion mit einem Defekt seines Schaltwerkes zu kämpfen und musste lange auf sein Teamfahrzeug warten. Inzwischen konnte Isasa wieder aufschließen und kurze Zeit später vereinte sich die Führungsgruppe wieder zu vier Mann. Als Quartett fuhren sie auch auf den Alto del Caracol (2.Kat.). Die zweite Bergwertung des Tages genau zur Hälfte des Rennens gewann erneut Gregaard vor Guernalec und Champion; ihr Vorsprung betrug hier viereinhalb Minuten.

In den folgenden Kilometern passierte nicht viel. Das Feld verringerte zwar den Vorsprung, doch tat dies nur äußerst langsam. Am 40-Kilometer-Banner hatten die Spitzenreiter immer noch dreieinhalb Minuten Puffer auf das Peloton. Daraufhin erhöhten Alpecin – Deceuninck, dsm-firmenich – PostNL und Kern Pharma das Tempo und verkürzten so den Vorsprung auf die Spitze. Bei der Sprintwertung mit noch 23 zu fahrenden Kilometern hatten die Vier nur noch eineinhalb Minuten Vorsprung. Champion gewann diese bei strömenden Regen vor Gregaard und Guernalec. Es sah alles nach einem Sprintfinale aus.

15 Kilometer vor dem Ziel versuchte Victor Campenaerts (Lotto – Dstny) sich mit einer Attacke vom Peloton abzusetzen. Dies gelang dem Belgier nicht. Die Gruppe lag hier immer noch 40 Sekunden vor dem Hauptfeld. Wenig später konnte Champion das Tempo nicht mehr mitgehen und aus vier wurden wieder drei. Erst auf den letzten 2,5 Kilometern wurde die Gruppe eingeholt. Zur gleichen Zeit versuchten Schmid, Max Poole (dsm-firmenich – PostNL) und Campenaerts die Sprinter zu düpieren. Doch am Ende hatte Groves alles im Griff. Mit einem perfekten Leadout von seinem Teamkollegen Edward Planckaert sicherte er sich überlegen den Etappensieg.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.06.2025Keine Vuelta: Laut Marca steht Ayusos Rennprogramm fest

Juan Ayuso (UAE - Emirates - XRG) wird nach seinem Ausstieg beim Giro d'Italia in diesem Jahr keine zweite Grand Tour mehr bestreiten. Wie die spanische Marca berichtet, steht das Rennprogramm des 22-

17.04.2025Pogacar zur Vuelta? Guillén setzt auf das Prinzip Hoffnung

(rsn) – Mit der Tour de France im Juli und der Straßen-WM im September hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) seine Highlights für die zweite Saisonhälfte benannt. Ob der Weltmeister auch

04.04.2025Auch Vuelta benennt die 23 teilnehmenden Teams

(rsn) – Nach der Tour de France und dem Giro d’Italia hat nun auch die dritte Grand Tour des Rennkalenders ihre Team-Selektion präsentiert. Bei der 80. Vuelta a Espana (23. August – 14. Septemb

12.03.2025 “Superteams“ gegen zusätzliche Grand-Tour-Wildcards?

(rsn) – Gegen die Forderung mehrerer ProTeams und der Organisatoren, bei den drei großen Landesrundfahrten Giro d’Italia, Tour de France und Vuelta a Espana jeweils fünf statt bisher vier Wildca

02.03.2025Pogacar will nach Mailand-Sanremo über Roubaix-Teilnahme entscheiden

(rsn) – Er kann es einfach nicht lassen. Während beim Openingsweekend in Belgien die europäische Klassikersaison ihren Aufgalopp machte und Lust auf mehr Hügel und Kopfsteinpflaster weckte, hielt

10.02.2025Giro und Vuelta wollen zusätzliche Wildcard vergeben

(rsn) –Sowohl die RCS Sports als Organisatoren des Giro d´Italia (2. UWT) als auch die ASO als Vuelta-a-España-Veranstalter haben bei der UCI eine zusätzliche Wildcard beantragt. Das berichtete "

04.02.2025Pogacar: Die Zeichen deuten auf Vuelta statt Giro

(rsn) – Bis zur UAE Tour (17. – 23. Februar) darf noch kräftig darüber spekuliert werden, ob Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) neben der Tour de France in dieser Saison noch den Giro dâ€

09.01.2025Soudal - Quick-Step mit Evenepoel und Sprinter Merlier zur Tour

(rsn) – Bereits bekannt war, dass Remco Evenepoel (Soudal – Quick – Step) auch in diesem Sommer am Start der Tour de France stehen wird. Der Doppel-Olympiasieger von Paris wird wie im Vorjahr au

19.12.2024L´Angliru und Bola del Mundo: Zehn Bergankünfte und zwei Zeitfahren

(rsn) – Die 80. Vuelta a Espana wird vom 23. August bis 14. September 2025 einmal mehr eine Angelegenheit für die Kletterspezialisten, lädt aber auch die starken Zeitfahrer unter den Rundfahrtspez

19.12.2024Mas geht auch 2025 wieder das Tour-Vuelta-Double an

(rsn) – Enric Mas wird zum sechsten Mal in Folge das Double aus Tour de France und Vuelta a Espana in Angriff nehmen. Das kündigte der 29-jährige Spanier im Rahmen der Movistar-Team-Präsentation

14.12.2024Lipowitz erhält beim Critérium du Dauphiné freie Fahrt

(rsn) – Bei der zweiten Grand Tour seiner Karriere erwies sich Florian Lipowitz (Red Bull – Bora - hansgrohe) nicht nur als bester Helfer seines Kapitäns Primoz Roglic auf dessen Weg zum vierten

02.12.2024Offiziell: 80. Vuelta a Espana beginnt in Turin

(rsn) – Nachdem die Tour de France in diesem Jahr in Florenz gestartet war, wird 2025 auch die Spanien-Rundfahrt in Italien beginnen. Wie die Organisatoren der letzten Grand Tour des Jahren nun auch

Weitere Radsportnachrichten

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

03.07.2025Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025

(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3

03.07.2025Auch bei der 112. Tour wird die 3-Kilometer-Regel ausgeweitet

(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel

03.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Den Anfang machte

03.07.2025Neue GPS-Technologie wird auch bei Rad-WM in Ruanda eingesetzt

(rsn) – Nachdem sich erst wieder kürzlich einige Radprofis zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim erstmals ausgetragenen Copenhagen Sprint (1.UWT/1.WWT) kritisch geäußert hatten, dürfte eine

03.07.2025Tudor erweitert Partner-Portfolio prominent

(rsn) - Mit der Kreuzfahrtreederei MSC Cruises, einem der weltweit größten Anbieter für Vergnügungsreisen auf dem Meer, steigt kurz vor dem Start der Tour de France ein weiterer potenter Geldgeber

03.07.2025Das Grüne Trikot der Tour de France

(rsn) – Was haben der Reifenhersteller Michelin, der Anbieter von Pferdewetten PMU, Mineralölkonzern BP oder Autohersteller Skoda gemeinsam? All die international tätigen Konzerne waren (oder sind

03.07.2025Nys: “Für einen Etappensieg muss ich mich selbst übertreffen“

(rsn) – Mit 29 Fahrern stellen die Belgier bei der am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France nach den heimischen Profis das zweigrößte Kontingent. Alle Augen sind dabei natürlich auf Do

03.07.2025Das Gepunktete Trikot der Tour de France

(rsn) – Seit 1933 ermittelt die Tour de France neben dem Gesamtsieger auch den Bergkönig. Seit 1975 gibt es das Gepunktete Trikot, offiziell maillot à pois rouges, das “Trikot mit roten Erbsenâ€

03.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Märkl bei Tour-Debüt Anfahrer für gleich zwei Sprinter

(rsn) – Für Niklas Märkl (Picnic – PostNL) ist der Radsport-Sommer 2025 ein ganz besonderer: Erst stand die von seinem Heimatverein RSC Linden - mit seinem Vater Andreas Märkl an der Spitze - o

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)