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15.10.2008 | (rsn) – Besonders hart trifft Fabian Wegmann der vorzeitige Rückzug seines Gerolsteiner-Teams aus dem Profiradsport. Der Deutsche Meister zählte zu den aussichtsreichen Kandidaten für die am Sonntag auf dem Programm stehende Lombardei-Rundfahrt.
Nach den positiven A-Proben seiner Teamkollegen Stefan Schumacher und Bernhard Kohl muss Wegmann aber beim letzten großen Klassiker dieses Jahres unfreiwillig zusehen. Grund dafür ist der Ethikcode der Teamvereinigung „Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport MPCC“, der auch Gerolsteiner angehört. Nach dem Reglement der MPCC muss sich ein Team nach dem zweiten Dopingfall innerhalb von 12 Monaten für acht Tage aus dem Renngeschehen zurückziehen. Da Gerolsteiner nach der Lombardei-Rundfahrt am Samstag ohnehin kein Rennen mehr bestreiten wird, ist der Rückzug im Übrigen gleichbedeutend mit dem Ende des Teams. Für Wegmann bedeutet das zugleich das Ende seiner Gerolsteiner-Zeit. Sieben Jahre lang trug der gebürtige Münsteraner das cyan-blaue Trikot der Eifel-Equipe, für die er vor allem bei Klassikern wie der Lombardei-Rundfahrt herausragende Ergebnisse einfuhr.
2005 belegte Wegmann bereits einen bemerkenswerten sechsten Platz, im Jahr darauf schaffte er beim Sieg des Italieners Paolo Bettini (Quick Step) als Dritter sogar den Sprung aufs Podium. Nach Rang 14 im Vorjahr hatte sich der 28-jährige Freiburger diesmal wieder viel vorgenommen. Wegmann war mit seinem Abschneiden bei der vorbereitenden dreiteiligen italienischen Rennserie – bestehend aus der Coppa Sabatini am vergangenen Donnerstag, dem Giro dell'Emilia zwei Tage später und dem Gran Premio Beghelli am Sonntag – zufrieden. „Nachdem ich erfahren habe, dass wir die Lombardei-Rundfahrt nicht bestreiten können, ist mit die Laune vergangen“, schreibt der gebürtige Münsteraner auf seiner Website. „Eigentlich wollte ich diese Woche nochmals gut trainieren, und am Samstag eine ähnliche Leistung wie in den letzten Jahren herausfahren. Nun ist plötzlich alles vorbei, die Saison vorzeitig beendet und ich bin einfach nur enttäuscht.“
Den Zorn auf Schumacher und Kohl konnte Wegmann kaum unterdrücken: „Ich weiß gar nicht, wie ich so einfach vom Renngeschehen der letzten Tage berichten soll, ohne dabei ständig an diese - Entschuldigung -„Scheiße“ zu denken, die unser Sport und unser Team Gerolsteiner momentan durchmachen. Es ist nicht meine Art mit solchen Wörtern zu „hantieren“, aber was fällt einem denn sonst in dieser Situation ein?“, so der zweifache Deutsche Meister, der in der neuen Saison für Team Milram fahren wird.