Schweizer geht trotz aller Bemühungen leer aus

Cancellara: An Ostern kein "Frohes Gent-Wevelgem"

Foto zu dem Text "Cancellara: An Ostern kein
Fabian Cancellara (Trek-Segafredo, re.) wurde Vierter beim 78. Gent-Wevelgem. | Foto: Cor Vos

28.03.2016  |  (rsn) – Fabian Cancellara und Gent-Wevelgem – das war nie eine sonderlich glückliche Verbindung, und daran hat sich auch bei der gestrigen Abschiedsvorstellung des Schweizers nichts geändert. Obwohl er mit seiner Attacke am Kemmelberg rund 35 Kilometer vor dem Ziel das Finale eingeleitet und die Gruppe initiiert hatte, die nach 243 Kilometern von Deinze nach Wevelgem den Sieg unter sich ausmachte, ging Cancellara am Ende mal wieder leer aus.

Als es nämlich zum Zielsprint kam, hatte der im Finale von Krämpfen geplagte Kapitän des Trek-Segafredo-Teams keine Körner mehr übrig, so dass es nur zu Rang vier hinter Peter Sagan (Tinkoff), Sep Vanmarcke (LottoNL-Jumbo) und dem überraschend starken Russen Viacheslav Kuznetsov (Katusha) reichte.

Danach machte der 35-jährige Cancellara, der nach dieser Saison seine Karriere beenden wird, keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. “Ich bin definitiv nicht glücklich über meinen vierten Platz. Im Finale hatte ich nicht die Beine und genügend Kraft, um einen Sprint zu fahren, wie ich es normalerweise tue. Natürlich ist es nicht lustig, mit vier Fahrern anzukommen und dann Vierter zu werden, aber das ist Radsport“, meinte der viermalige Zeitfahrweltmeister sichtlich frustriert. “Am Ende möchte ich diesen Tag einfach nur beschließen und nach Hause. Vielleicht sehe ich die Dinge morgen etwas anders. Aber der erste Eindruck ist nicht der glücklichste. Wir haben zwar ‚Frohe Ostern‘, aber es ist kein 'Froher-Gent-Wevelgem-Tag‘.“

Doch dann konnte Cancellara, dem bereits beim E3 Harelbeke trotz fantastischer Aufholjagd nach einem Defekt nur der vierte Platz geblieben war, in der ersten Nachbetrachtung noch den einen oder anderen ermunternden Aspekt ausmachen. „Ich bin zufrieden, dass ich in den wichtigen Momenten des Rennens ebenso da war wie mein Team. Und ich bin ohne Sturz davongekommen“, sagte der Berner, der mit Blck auf seine Bilanz bei dem flämischen Sprinterklassiker anfügte: „Gent-Wevelgem ist vielleicht nicht meine größte Liebe. Ich bin hier schon viele Male gefahren, aber nie mit dem festen Ziel 'Ich möchte hier gewinnen‘.“

Den Eindruck hatte man am Ostersonntag allerdings schon. Denn mit seiner Attacke in der zweiten Überquerung des Kemmelsbergs – der dabei von seiner schwereren, bis zu 23 Prozent steilen Seite befahren wurde – hängte Cancellara bis auf Sagan und Vanmarcke alle seine Konkurrenten ab, darunter auch seinen ewigen Rivalen Tom Boonen, dem es danach trotz massiver Hilfe seines Etixx-Teams nicht mehr gelang, die Lücke zu schließen. Wie Cancellara erklärte, habe er sich in Kenntnis der Final-Bedingungen zu dem Antritt am letzten der zehn Hellingen entschlossen. “Ich wusste, dass es Rückenwind geben würde und dass ich deshalb am Kemmelberg eine Selektion würde herbeiführen müssen, um dann zu schauen, wie es weiter laufen würde“, erklärte er.

Doch in Wevelgem erging es ihm dann wie Weltmeister Sagan am Freitag in Harelbeke. Nachdem er in der Gruppe – die unterwegs noch den Ausreißer Kuznezov aufgelesen hatte - die meiste Tempoarbeit geleistet hatte, gingen ihm auf den letzten Metern die Kräfte aus. "Ich denke, den einzigen Fehler, den ich beging, war, dass ich etwas zu viel an der Spitze war, ein paar Sekunden mehr (als die anderen)“, gab Cancellara zu. So ging der Klassikerspezialist bei Gent-Wevelgem ein letztes Mal leer aus. Da war es auch kein Trost, dass er mit Rang vier sein bisher bestes Ergebnis aus dem Jahr 2005 egalisierte.

Andererseits kommen Cancallaras große Ziele in diesem Frühjahr ja erst noch: Am kommenden Sonntag will er zum vierten Mal die Flandern-Rundfahrt gewinnen und genau eine Woche später – ebenfalls zum vierten Mal – die „Königin der Klassiker“, Paris-Roubaix.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.03.2016Sagan: "Im Leben gibt es wichtigere Dinge als Platzierungen"

(rsn) - Nach sechs zweiten Plätzen in dieser Saison ist bei Weltmeister Peter Sagan (Tinkoff) am Sonntag bei Gent-Wevelgem der Knoten geplatzt. Der Slowake ließ sich nach all den Rückschlägen der

28.03.2016Vanmarcke mit Tigersprung auf Rang zwei in Wevelgem

(rsn) – Als sich 130 Kilometer vor dem Ziel von Gent-Wevelgem eine gut 30-köpfige Spitzengruppe mit den Favoriten aus dem Feld löste, war Sep Vanmarcke (LottoNL-Jumbo) nicht dabei. Der Belgier sta

27.03.2016Am Kemmelberg zogen Cancellara und Sagan davon

(rrsn) - Nach 243 Kilometern von Deinze nach Wevelgem feierte Peter Sagan (Tinkoff) seinen ersten Sieg im Regenbogentrikot. Der Slowake ließ beim 78. Gent-Wevelgem im Sprint den Belgier Sep Vanmarcke

27.03.2016Im Ziel leuchtete der Regenbogen über Sagan

(rsn) – Im Ziel leuchtete der Regenbogen über Peter Sagan (Tinkoff). Nach seinem hart erkämpften ersten Saisonsieg ging im Ziel des 78. Gent-Wevelgem ein Regenschauer nieder und prasselte auf die

27.03.2016Stölting-Profi Pedersen jubelt beim U23 Gent-Wevelgem

(rsn) - Der in Diensten des deutschen Team Stölting stehende Däne Mads Pedersen hat die U23-Ausgabe von Gent-Wevelgem/Kattekoers Ieper gewonnen. Pedersen, der für die dänische Nationalmannschaft a

27.03.2016Sagan feiert ersten Sieg im Regenbogentrikot

(rsn) – Am Ostersonntag hat es endlich geklappt. Weltmeister Peter Sagan (Tinkoff) hat bei der 78. Auflage von Gent-Wevelgem seinen ersten Sieg im Regenbogentrikot eingefahren. Der Slowake, der sich

26.03.2016Der Kemmelberg zeigt sich auch von seiner schwereren Seite

(rsn) - Die 78. Austragung von Gent-Wevelgem wird am Ostersonntag trotz einer leicht geänderten Streckenführung wieder zur großen Auseinandersetzung zwischen Sprintern und Klassikerspezialisten.

25.03.2016Greipel gibt am Sonntag bei Gent-Wevelgem sein Comeback

(rsn) - Nach seinem Ausstieg bei Paris-Nizza und seinem Verzicht auf Mailand-San Remo kehrt André Greipel (Lotto-Soudal) nach auskurierten Rippenbrüchen am Sonntag bei Gent-Wevelgem zurück ins Renn

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Die Flandern-Rundfahrt im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Flandern Rundfahrt ist für viele Radsport-Fans neben Paris-Roubaix das Highlight des Frühjahrs. Das belgische Monument führt über mehr als 260 Kilometer und zahlreiche Hellinge, den ku

28.03.2024Tour-Siegerin Vollering “überrascht“ von SD-Worx-Ankündigung

(rsn) –Demi Vollering hat sich verwundert über die Mitteilung ihres Teams SD Worx – Protime gezeigt, das in Person von Sportdirektor Danny Stam gegenüber GCN den zum Saisonende bevorstehenden Ab

28.03.2024Van Aert erfolgreich operiert - Giro-Debüt ungewiss

(rsn) – Einen Tag nach seinem schweren Sturz bei Dwars door Vlaanderen ist Wout van Aert nach Angaben seines Teams Visma – Lease a Bike erfolgreich operiert worden. Ob der 29-jährige Belgier rech

28.03.2024Appell an die Zuschauer: “Haben Sie Respekt vor den Fahrern“

(rsn) – Wenige Tage vor der 108. Flandern-Rundfahrt (1. UWT / 1. März), haben Tomas Van Den Spiegel, Geschäftsführer des Veranstalters Flanders Classics, und Carina Van Cauter, die Gouverneurin R

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

28.03.2024Zeckenbiss möglicher Grund für De Lies Formschwäche

(rsn) – Da Arnaud De Lie in den vergangenen Wochen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, hatte sein Team Lotto – Dstny in Absprache mit dem 22-jährigen Belgier entschieden, dass diese

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Huppertz: Vor Rennen abends einen trinken? Heute unvorstellbar

(rsn) – Eine so lange Zusammenarbeit wie die zwischen Joshua Huppertz und Teamchef Florian Monreal gibt es im Kontinental-Bereich sehr selten. Seit August 2014 steht der mittlerweile 29-Jährige Aa

28.03.2024Movistar verlängert mit “Sensation“ Meijering

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

28.03.2024Trotz Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

27.03.2024Nach Van-Aert-Crash: Kanarieberg hat bei Klassikern wohl ausgedient

(rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Recht

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine