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09.10.2018 | (rsn) - Was im Etappenziel in Konya jeder erfahrene Radsport-Beobachter bereits ahnte, wurde wenige Stunden nach der 1. Etappe der Türkei-Rundfahrt nun vom Team Quick-Step Floors bestätigt: Fernando Gaviria hat sich das rechte Schlüsselbein gebrochen. Der kolumbianische Sprinter, der bei der Tour de France zwei Etappen gewonnen hatte und in der Türkei die Zahl seiner Saisonsiege zweistellig werden lassen wollte, berührte vier Kilometer vor dem Tagesziel das Hinterrad eines Sport Vlaanderen-Baloise-Fahrers und stürzte unglücklich auf die Schulter. Schon beim Aufstehen nach dem Sturz brachte er seinen Arm in die für Schlüsselbeinbrüche typische Schonhaltung.
Gaviria fuhr zwar einhändig anschließend noch bis ins Ziel, das er 4:55 Minuten nach seinem Teamkollegen Maximiliano Richeze erreichte, der die Etappe gewonnen hatte. Doch vom Ziel ging es sofort zum Röntgen ins Krankenhaus, wo der Schlüsselbeinbruch bestätigt wurde. Gaviria wird seine Saison daher nun einige Tage früher beenden, als geplant. Am Mittwoch fliegt er zurück nach Belgien, wo er in Herentals weiter untersucht wird. Dort wird auch entschieden, ob er operiert werden muss.
Das abrupte Ende seiner Saison 2018 könnte auch bedeuten, dass Gaviria auf der 1. Etappe der Türkei-Rundfahrt letztmals das Trikot von Quick-Step Floors getragen hat. Jedenfalls halten sich die Gerüchte wacker, dass der Kolumbianer im Winter das Team wechseln könnte. Die Gazzetta dello Sport berichtete unlängst, er stünde vor einem Wechsel zu UAE Team Emirates.
Quick-Step Floors-Teammanager Patrick Lefevere jedenfalls konnte gegenüber cyclingnews.com am Dienstag trotz der am Vortag bekanntgegebenen neuen Partnerschaft mit dem belgischen Fensterprofilhersteller Deceuninck als Titelsponsor "nicht zu 100 Prozent sagen, ob Gaviria bleibt. Ich weiß, dass er mit Anderen spricht und sein Agent muss Dinge klären." Das Team aus den Vereinigten Arabischen Emiraten habe viel mehr Geld als er, betonte Lefevere, gab sich aber gewohnt gelassen: "Aber Geld ist nicht alles in der Welt. Momentan hat Fernando einen Vertrag, so dass er nur gehen kann, wenn ich es erlaube."
Gavirias Vertrag läuft bis Ende 2019. Aus der Gerüchteküche heißt es, dass UAE Team Emirates dem Kolumbianer einen längerfristigen Vertrag zu deutlich besseren Konditionen angeboten habe. "Ich will niemand gegen seinen Willen hier behalten. Ich will damit nicht sagen, dass er nicht bleiben will, aber es ist nun mal so: Wenn ein Team über den schlimmsten Fall nachdenken muss, dann beginnen die Leute zu reden. Ich konnte lange Zeit nicht bis 2020 oder 2021 planen, also haben einige Fahrer mit anderen Teams zu reden begonnen", so Lefevere angesichts der lange unsicheren Situation um die finanzielle Zukunft seines Rennstalls, der dank Richeze am Dienstag seinen 70. Saisonsieg gefeiert hat.
"Ich hatte schon ein Worst-Case-Szenario in meinem Kopf. Das Team hätte mit Sicherheit weiterbestanden, aber einige hätten nochmal ihre Verträge anschauen müssen. Ich wäre der Erste gewesen", so Lefevere gegenüber cyclingnews.com zur Zeit bevor Deceuninck als neuer Hauptsponsor eintrat.
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