Giro-Vorschau: 3. Etappe, Sorrento - Marina di Ascea, 222 km

Schwere Prüfung von Strand zu Strand

Foto zu dem Text "Schwere Prüfung von Strand zu Strand"
Das Profil der 3. Etappe des Giro d´Italia 2013 | Foto: ROTH

06.05.2013  |  (rsn) - Einen Massensprint haben wir schon gesehen, und auch das Gesamtklassement wurde im Mannschaftszeitfahren bereits leicht vorsortiert. Doch am dritten Tag des Giro D'Italia 2013 müssen die Favoriten so richtig auf der Hut sein: Zwischen Sorrento und Marina di Ascea stehen 222 Kilometer auf dem Programm, deren Finale es wirklich in sich hat. Je nachdem, wie die Fahrer das Rennen gestalten, ist in Marina di Ascea alles möglich: vom Sprint einer großen Gruppe über die Solo-Ankunft eines Ausreißers bis hin zum ersten Zeitverlust eines Favoriten.

Die Strecke: 222 Kilometer, Mittelgebirge, 2 Zwischensprints, 1 Berg der 2. Kat., 1 Berg der 3. Kat.

Die 3. Etappe beginnt mit einer etwas ungewohnten Streckenführung: Gleich zu Beginn  werden die Fahrer zwei Runden auf einem 7,2 Kilometer langen Rundkurs in Sorrento absolvieren, bevor sie sich anschließend rund 130 Kilometer lang an der Amalfi Küste gen Süden bewegen. In Salerno (Kilometer 69,8) und Agropoli (Kilometer 113,9) werden die zwei Zwischensprints ausgetragen, und dann beginnt bei Kilometer 145 in Mezzatorre di San Mauro Cilento das Rennen so richtig: Der erste Anstieg des Tages ist knapp acht Kilometer lang, gehört zur zweiten Kategorie und überwindet 526 Höhenmeter. Schon früh stellt sich eine Rampe mit bis zu 16 Steigungsprozenten in den Weg - ideal geeignet für einen beherzten Angriff.

Nach der zwölf Kilometer langen Abfahrt bleibt es wellig und die Straße steigt bald wieder an - auch wenn der eigentliche Anstieg zum zweiten Berg des Tages, dem Sella di Catona, erst bei Kilometer 195 beginnt. Hier geht es nicht so schwer bergan wie zuvor bei San Mauro Cilento, doch die Distanz, gepaart mit den voraussichtlich hektischen letzten Kilometern dürfte den Sprintern endgültig den Garaus machen. Die Bergwertung ist bei Kilometer 202 erreicht, es folgen drei flache Kilometer und schließlich eine 15 Kilometer lange sehr winklige und technisch anspruchsvolle Abfahrt inklusive kurzer Gegensteigung. Erst 1500 Meter vor dem Ziel in Marina di Ascea erreichen die Fahrer wieder Meereshöhe und dürfen sich auf den Schlussspurt vorbereiten.

Die Giro-Historie: Premiere für Marina di Ascea

Marina di Ascea ist erstmals Etappenort beim Giro d’Italia, doch im heutigen Startort Sorrento endeten bereits fünf Etappen der Italien-Rundfahrt. Zuletzt siegte dort 1991 der Franzose Eric Boyer und übernahm zugleich auch für einen Tag das Rosa Trikot, das er 24 Stunden später aber an den Dominator des damaligen Rennens weiterreichen musste: Franco Chioccioli aus Italien.

Die Region: Ein Radrennen von Strand zu Strand

Der Startort Sorrento liegt an teilweise steiler Küste gegenüber von Neapel auf der anderen Seite des gleichnamigen Golfs. Dadurch gibt es bei guten Verhältnissen eine tolle Sicht auf die Metropole sowie den im Landesinnern gelegenen noch immer aktiven Vulkan Vesuv. An der Südseite der Sorrento-Halbinsel führt die Strecke an der Amalfiküste entlang, die als eine der wichtigsten und schönsten Touristen-Regionen Italiens gilt. Tourismus spielt auch in Ascea eine besonders große Rolle, denn das 5800-Einwohner-Dorf besteht zu einem großen Teil aus Hotels, die sich am langgezogenen Strand aufreihen.

Die Radsport-News-Prognose: Es braucht einen vom Typ Di Luca

Sollte es ein Sprinter schaffen, mit den Besten über die Bergwertung von Sella di Catona zu kommen, dann wäre er unweigerlich der Favorit auf den Tagessieg. Für alle Abgehängten wird es auf der technisch schweren Abfahrt nicht einfach, wieder nach vorne zu kommen, wenn dort die Spezialisten den Berg hinunterjagen. Die Etappe ist daher wie gemacht für einen Ausreißversuch am letzten Anstieg und eine Gruppenankunft von wenigen, kletterfesten, guten Abfahrern.

Gewinnen dürfte daher ein Fahrer vom Typ Danilo Di Luca: ohne echte Chancen im Gesamtklassement, aber mit viel Erfahrung und dem nötigen Punch im Schlussspurt einer kleinen Gruppe. Heiße Kandidaten für die Ausreißergruppe sind aber natürlich auch die Fahrer, die auf der 1. Etappe bereits Punkte gesammelt haben und heute an den beiden Bergwertungen das Blaue Trikot erobern wollen - zum Beispiel Giovanni Visconti (Movistar), der dann auch Rosa übernehmen könnte. 

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.06.2013Majka: Riis hatte Recht mit seiner Prognose

(rsn) - Als vor zwei Jahren Bjarne Riis den jungen Polen Rafal Majka unter Vertrag nahm, wurde er nicht müde, von dem bis dahin eher unbekannten Talent zu schwärmen. "Rafal hat ein riesengroßes

31.05.2013Niemiec schrieb beim Giro polnische Radsportgeschichte

(rsn) – Mit seinem sechsten Gesamtplatz beim Giro d’Italia schrieb Przemyslaw Niemiec polnische Radsportgeschichte. Der 33-jährige Edelhelfer im Dienste der italienischen Mannschaft Lampre-Merida

27.05.2013Mezgec: Degenkolbs Anfahrer nutzt seine Chance

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) war der überragende Sprinter des diesjährigen Giro d’Italia. Doch im Schatten des Seriensiegers von der Isle of Man, der alle fünf Massensprints

27.05.2013Evans: Tour-Vorbereitung auf Platz drei beendet

(rsn) – Cadel Evans (BMC) hat seiner Bilanz bei den großen Rundfahrten einen weiteren Podiumsplatz hinzugefügt. Nach seinem Sieg bei der Tour de France 2011, jeweils Rang in den Jahren 2007 und 2

27.05.2013Morabito fährt Giro mit gebrochenem Handgelenk zu Ende

(rsn) - Steve Morabito (BMC) hat sich bei einem Sturz auf der 16. Etappe des Giro d’Italia einen Knöchel im linken Handgelenk gebrochen. Trotzdem fuhr der Schweizer das Rennen zu Ende. „Ich hatte

27.05.2013Uran etabliert sich als Kapitän für die Rundfahrten

(rsn) – Auch ohne den nach der 12. Etappe mit einer Erkältung ausgestiegenen Kapitän Bradley Wiggins zählte das Sky-Team zu den Gewinnern des 96. Giro d’Italia. Zwei Etappensiege, Rang zwei im

27.05.2013Cavendish: „Schon als Kind siegeshungrig“

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) hat seiner imposanten Bilanz beim diesjährigen Giro d’Italia weitere Erfolge hinzugefügt. Der Brite gewann nicht nur fünf Etappen, sondern siche

27.05.2013Nibali siegt mit maximaler Unterstützung und minimalem Stress

(rsn) – Bei seiner fünften Giro-Teilnahme hat Vincenzo Nibali (Astana) nicht nur die riesigen Erwartungen der Tifosi erfüllt, sondern seine Tendenz der vergangenen Jahre mit dem ersten Gesamtsieg

26.05.2013Nibali kämpft sich durch Hitze, Dauerregen und Schnee

Brescia (dpa) - Vincenzo Nibali (Astana) hat sich beim 96. Giro d`Italia durch große Hitze, Dauerregen und dichtes Schneetreiben zum größten Triumph seiner Karriere gekämpft. Der 28-jährige Itali

26.05.2013Cavendish beim Giro d´Italia unschlagbar

(rsn) - Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick-Step) hat am Schlusstag des 96. Giro d’Italia in Brescia seinen fünften Etappensieg eingefahren und sich außerdem das Rote Trikot des Punktbesten ges

26.05.2013Cavendish und Nibali triumphieren in Brescia

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) hat wie erwartet zum Abschluss des 96. Giro d’Italia nochmals zugeschlagen. Der Brite gewann die 21. und letzte Etappe über 197 Kilometern von Rie

26.05.2013Betancur holt sich mit Energieleistung das Weiße Trikot zurück

(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) wird voraussichtlich den 96. Giro d’Italia gewinnen – aber zu den großen Gewinnern dieser Italien-Rundfahrt zählen auch die Kolumbianer, die der Italien-Rundfa

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)