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Triathlon um die Welt: Jonas Deichmann sitzt in der Türkei fest

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| Foto: Daniel Rintz

13.01.2021  |  (rsn, sd) - Der Extrem-Sportler Jonas Deichmann ist auf seiner Weltumrundung per Triathlon, zu der er am 26. September in München gestartet war, in der Türkei hängen geblieben. Nach der Schwimmstrecke von 450 Kilometern entlang der Adria-Küste erreichte am 22. November nach 54 Tagen im Wasser Dubrovnik, mit einem neuen Rekord (rsn berichtete).

Von Dubrovnik ging es per Fahrrad weiter in östlicher Richtung, mit dem Ziel,
im Frühjahr die chinesische Pazifik-Küste zu erreichen. Vor vier Wochen kam Jonas dann in der türkischen Metropole Istanbul an -  mit zwei Routen-Optionen: Die südliche über Iran, Pakistan und Indien, oder die nördliche über Georgien, quer durch Russland. Jedoch sind auf beiden Routen die Landesgrenzen aufgrund der Corona-Situation derzeit nicht passierbar. Bemühungen um eine Sondergenehmigung für die Einreise nach Russland blieben erfolglos.

Jonas hatte jedoch schon vor dem Start eine solche Situation eingeplant: Er will nun die ursprüngliche Richtung umkehren und zurück nach Europa radeln, um die Welt dann in westlicher Richtung zu umrunden. Momentan ist er auf der Suche nach einem Segelboot, das ihn im April von Westeuropa an die amerikanische Ostküste mitnehmen könnte.

radsport-news.com konnte gestern mit Jonas
über seine Erlebnisse seit Dubrovnik sprechen. Hier die Zusammenfassung:

Der Balkan war super. Kameramann Markus hat mich per Rad bis Bulgarien begleitet, seitdem bin ich alleine. Montenegro war mein Highlight, auch Albanien war schön. In Mazedonien und dann vor allem in Bulgarien war es bitterkalt, mit viel Schnee - minus zehn Grad war die Tiefsttemperatur. Meine Route war sehr bergig, immer auf kleinen Straßen - dieses Mal will ich ja keinen Geschwindigkeits-Rekord aufstellen.

An der bulgarischen Grenze hatte ich ein kleines Problem:
Der Corona-Test zur Einreise, den ich in Skopje gemacht habe, sollte innerhalb 24 Stunden per Mail kommen - tat es aber nicht. Ich musste dann die ganze Nacht bei minus zehn Grad auf dem Pass an der Grenze warten, bis endlich das Ergebnis kam.

In Istanbul stellte sich dann das große Problem der Weiterreise: Ich bin im russischen Konsulat gewesen, habe mit diversen Botschaften telefoniert, mit Politikern, Diplomaten und dem Auswärtigen Amt. Hat leider alles nichts genutzt, ich könnte nur per Flugzeug nach Russland einreisen. Will ich natürlich nicht. Deutschland und Russland haben zudem eine diplomatische Krise wegen Nawalny, Hacker-Angriffen etc - das hilft auch nicht gerade...

Die Route über Iran und Indien habe ich garnicht erst versucht,
da ich in praktisch jedem Land eine Sondergenehmigung bräuchte. Ich war sicher, dass das nicht klappen wird. Also nicht auf direktem Weg nach Osten, zum Schwarzen Meer, sondern nach Süden: warten und Zeit vertreiben.

Die Leute, denen ich unterwegs begegnet bin, waren meist sehr nett - aber Einladungen konnte und kann ich ja nie annehmen; interessante Begegnungen gibt es so kaum. Das ist sehr schade, weil das für mich mit das Beste an meinen Reisen ist.

Die Türkei ist auch toll, mein Highlight hier ist die Gegend um Fethiye, mit dem Berg Babadag: vom Meer aus auf über 2000 Höhenmeter, mit etlichen 20-Prozent-Rampen.

Der Münchner hält bereits die Rekorde
für drei große Kontinental-Durchquerungen mit dem Rad: "Eurasien" von Portugal nach Wladiwostok in 64 Tagen, "Panamericana" von Alaska nach Feuerland in 97 Tagen und 2019 die Strecke vom Nordkap nach Kapstadt in 72 Tagen – einen ganzen Monat schneller als der bisherige Weltrekord.

Bei seiner Weltumrundung per Triathlon wird Jonas Deichmann rund 40.000 km ohne Unterstützung zurücklegen: 456 km schwimmen, 5040 km laufen, 35 500 km radeln - die Distanz von 120 Ironmans. Und das Ganze mit einem minimalen CO2-Fußabdruck: Mit seinem neuen Projekt möchte Jonas auch auf den Klimawandel aufmerksam machen und zeigen, dass man ohne Motor um die Welt kommt. Über seinen Rekord entsteht ein Dokumentarfilm sowie ein Buch.
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