18. Sept. – Attersee (A) – Zeitfahren 47 km – Rennbericht

King of the Lake: „Voi guad klappt!“

Von Berthold Balg

Foto zu dem Text "King of the Lake: „Voi guad klappt!“"
| Foto: sportograf.com

21.09.2021  |  Sportliche Herausforderung ist nicht unbedingt an modernste Technik gebunden. Das wollten wir, die „Early-4-Birds“, im Vierer-Mannschafts-Zeitfahren am vergangenen Samstag beim berühmten "King of the Lake" rund um den Attersee im Salzkammergut zeigen - und es hat geklappt: Mit unseren Original-70er-Jahre-Klapprädern schafften wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 35,5 km/h - mit einem einzigen Gang, Stahl-Rahmen und 20 Zoll großen, oder besser kleinen Laufrädern.

Im Interview vor dem Rennen hatten wir unser oberstes Ziel angekündigt: Auf dem Rad bleiben –
schieben verboten! Und im Rennen konnten wir dann gottseidank auch abgeliefern: Selbst die 13-Prozent-Steigung bei Buchberg schafften wir alle - wenn auch mühsam - pedalierend.

Die Anstiege sind wegen der "Schaltungsfreiheit" unserer Klappräder auch die Schlüsselstellen im Rennen. In der Ebene und bergab müssen wir für Vortrieb sorgen (unsere maximale Geschwindigkeit lag bei 65 km/h!), die Steigungen zwingen uns aber in den Wiegetritt – manchmal mit lauten Nebengeräuschen;-). Die Zuschauer nahmen es aber dankend an: Mit Extra-Applaus wurden wir an den Steigungen regelrecht hochgepeitscht.

Wir - Matthias Kunkel, Oliver Heil, York Werschke
und meine Wenigkeit, Berthold Balg - waren bereits am Freitag aus Bonn, Köln und Mannheim angereist, um uns in Ruhe auf das wichtige Rennen vorzubereiten. Die Abholung der Renn-Unterlagen absolvierten wir im einheitlichen, stylischen Auftritt (siehe Bild zwei). Karin Tschany musste kurzfristig sogar die Anmeldung schließen, damit die besten Outfits der Veranstaltung gebührend gewürdigt werden konnten;-)

Am Samstag war dann schon vor dem Rennen eine außergewöhnliche Stimmung am sonnengefluteten Attersee. Anders als bei unserem ersten Start vor zwei Jahren, als uns die Medien wohl nicht so recht einordnen konnten, waren wir diesmal gefragte Interview-Partner, vor wie nach dem Rennen. Eine beliebte Frage war die nach unseren Oberlippenbärten. Sie war einfach zu beantworten: „Ohne Bart kein Start“ gilt bei allen Rennen mit einem Klapprad. Und für uns, die Early-4-Birds, darf Woodstock, unser Maskottchen, auf dem Helm natürlich nicht fehlen.

Im Rennen zeigten sich ein paar Teams zwar
etwas irritiert über unseren Auftritt („auf Kinderfahrrädern?“). Überwiegend  bleibt uns aber das frenetische Anfeuern und der große Respekt sowohl von Zuschauer/innen als auch von Teilnehmer/innen in guter Erinnerung - ebenso die vielen Wünsche nach gemeinsamen Fotos; Autogramme mussten wir leider noch nicht geben;-)

Und gerne haben wir nach dem Rennen total erschöpft, aber freudestrahlend unsere Philosophie „Spaß mit Ambitionen“ erläutert – das Geheimnis unseres Erfolgs: „Spaß haben,“ ist Matthias überzeugt. „Sich selbst nicht zu ernst nehmen,“ ergänzte Oliver. „Und den Team-Gedanken leben,“ meinte York.

Letzeres wurde dann auch beim Herbstfest
des King of the Lake in der Marina Kammer-Schörfling am Abend der Veranstaltung intensiv praktiziert: Steppen in Plateau-Schuhen und wirbelnden Schlaghosen auf der Tanzfläche, zur feinen Musik von J.J. King & the Hayriders.

Am Folgetag lud uns dann der im Rennen knapp geschlagene Ausdauer-Champion (Rad & Party;-) Christoph Strasser zu einer kleinen Ausfahrt mit seinem Team ein. Allerdings mussten wir unsere "Klappis" gegen Rennräder tauschen - die das Technik-Team von Specialized während der 35 km langen Runde ausführlich studieren konnte. Und wir konnten danach mit Christoph in den "Zenz’n Stub’n" bei Kaffee und Kuchen ausgiebig über unsere "Scharnier-Wunderwerke deutscher Ingenieurskunst“ fachsimpeln.

Wir sind schon gespannt, in wie weit Schaltungsfreiheit,
20-Zoll-Laufräder und Klapp-Stahlrahmen in der Modellreihe 2022 von Specialized ihren Niederschlag finden. Gesichert ist, dass Christoph das Klapprad nach einer kurzen Probefahrt wieder zurückgegeben hat. Seine Blicke zu den Technikern lassen aber durchaus Spielraum für Spekulationen...

Den Early-4-Birds ist es eine Herzensangelegenheit, sich noch ausdrücklich bei allen Beteiligten zu bedanken, die dieses unvergleichliche Wochenende am schönen Attersee möglich gemacht haben. Gab es was Negatives? Natürlich - unsere negativen Ergebnisse der Covid-19-Tests im Anschluss an die (selbstverständlich unter 3G-Regeln durchgeführten) Veranstaltung. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr!

Berthold Balg ist Capitaine de Route im Team „Early-4-Birds“.

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