Sprinter Marit in der Opferrolle?

Crosser Aerts verlängert bei Lotto – was das für die Fusion bedeutet

Von Sebastian Lindner

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Toon Aerts verlängert seinen Vertrag bei Lotto. | Foto: Cor Vos

17.10.2025  |  (rsn) – Toon Aerts hat sich vor allem als Crosser einen Namen gemacht. 26 Siege stehen auf dem Konto des 31-Jährigen. Den letzten davon hat er gestern beim Kermiscross (C2) im belgischen Ardooie eingefahren. Seit Mai dieses Jahres hat sich Aerts aber auch bei Straßenrennen blicken lassen. Bei Lotto hatte er einen Vertrag bis Jahresende abgeschlossen. Die Tour de Wallonie (2.Pro) beendete er etwa als Neunter und Bester seines Teams. Diese und weitere Leistungen ließen beim belgischen Team offenbar den Gedanken reifen, aus dem Test mehr zu machen und ihm einen neuen Vertrag über zwei Jahre anzubieten. Das berichtet Het Nieuwsblad.

Interessant ist das vor allem vor dem Hintergrund der bevorstehenden Fusion zwischen Lotto und Intermarché. Durch die Zusammenlegung muss aus zwei Kadern mit 28 Fahrern einer mit maximal 30 werden. Rein rechnerisch bleibt also fast die Hälfte der Profis auf der Strecke. Weil die ‘Captains of Cycling‘, die als Paying-Agent bereits hinter Lotto standen, auch die neue Lotto-Intermarché-Mannschaft finanzieren werden, sind alle Profis, die bisher in Rot unterwegs waren und einen Vertrag über das Saisonende hinaus haben, quasi sicher. Für die Intermarché-Seite gilt das jedoch nicht.

Während bei Lotto laut dem Statistikportal Procyclingstats 18 Fahrer einen Vertrag über 2025 hinaus besitzen, sollen es bei Intermarché 19 sein. Die müssten zumindest in der Theorie und mit Blick auf die UCI, die einer Zusammenlegung beider Teams sicher eher zustimmt, wenn keine Fahrer auf der Straße landen, die eigentlich einen laufenden Vertrag haben, bevorzugt bei der Platzvergabe behandelt werden.

Wenn in Aerts nun allerdings ein Fahrer einen neuen Vertrag bekommt, ist für einen weiteren Intermarché-Mann die Tür zu. Auch ohne Aerts wären mit den zu Grunde liegenden Zahlen bereits sieben Profis “zu viel“, mit dem Crosser kommt noch einer dazu, der vor die Tür gesetzt werden müsste – so er denn nicht ohnehin seinerseits gern das Team verlassen würde.

Laut Het Niewusblad soll es sich bei dem Leidtragenden um Sprinter Arne Marit handeln. Derweil gelten Gerben Thjissen und Alexy Faure Prost als Kandidaten aus dem “überschüssigen Oktett“, die bereits anderswo untergekommen sein sollen.

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