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06.01.2021 | (rsn) - Wie fällt die Bilanz der vergangenen Saison aus, wie lauten die Ziele für 2021 und welche Themen beschäftigen derzeit die deutschen Kontinental-Teams? radsport-news.com sprach mit den Verantwortlichen der heimischen Drittdivisionäre.
Teil 2: Jörg Scherf (Team Sauerland)
Wie ist das Team Sauerland durch das Corona-Jahr gekommen?
Scherf: Sportlich konnten wir das Jahr trotz langer Rennpause retten. Wir hatten trotz der schwierigen Corona-Situation noch zahlreiche internationale Renntage in der zweiten Jahreshälfte. Gerade mit Lars Kulbe waren wir mehrmals nah dran am ersten Sieg bei einer internationalen Rundfahrt und haben super Platzierungen eingefahren. Bei der Tour of Sibiu, der Baltic Chain Tour und dem Giro della Regione haben sich die Jungs gut gezeigt und ein Wörtchen mitgeredet. Dazu kam der Sieg beim bekannten "King of the Lake“-Zeitfahren von Julian Braun und Erfolge bei regionalen Rennen. Etwas enttäuschend war nur die Profi-DM am Sachsenring für uns. Dort hatten wir schon auf ein besseres Ergebnis gehofft. Ergebnislieferant Lars Kulbe wurde unpassend krank und das Finale wäre zu 100 Prozent seins gewesen.
...und finanziell?
Scherf: Finanziell beenden wir 2020 mit einem blauen Auge. Sponsoren haben Ihre Leistungen größtenteils erfüllt und sich als verlässlicher Partner erwiesen. Allerdings hatten wir viel in unser Trainingslager und ein früh startendes Rennprogramm investiert. Das ganze verpuffte dann mit dem Lockdown im Frühling und unser Saisonziel Radbundesliga fiel dann leider auch größtenteils aus. Die Rennen gegen Ende der Saison waren dann teuer für uns, wir haben aber trotzdem durchgezogen.
Welche Highlights hatte Ihr Team?
Scherf: Die Austragung der Sauerlandrundfahrt und tatsächlich die guten Platzierungen bei den internationalen Rennen. Als Lars Kulbe beim Giro della Regione nah am ersten UCI-Sieg war, hat uns das schon stolz gemacht. Das waren auch keine Zufallstreffer und fast alle von uns sind stark gefahren. Es gab mehrere Glanzpunkte trotz der ungewöhnlichen Situation. Auch abseits der Wettkämpfe gab es Höhepunkte. Nach dem Lockdown hatten wir erstmals beim Sommertrainingslager ein paar Talente eingeladen. Das war ein neuer Weg für uns und die Verpflichtung unserer neuen jungen Fahrer war Resultat davon.
Welche personellen Veränderungen haben Sie für die Saison 2021 vorgenommen?
Scherf: Die Youngster Ole Theiler, Julian Borresch, Tim Neffgen und Max Eisser kommen alle aus der U19-Klasse hoch. Das sind die einzigen Neuverpflichtungen und größtenteils Eigengewächse aus dem U19 NRW Rose Team des NRW-Radsportverbands. Wir haben bewusst keine älteren Fahrer dazu geholt und folgen unserer Philosophie, junge Talente aus der Region zu fördern. Zusammen mit unseren "älteren“ U23 Fahrern aus Nordrhein-Westfalen, den Belgiern Michiel und Abram Stockmann sowie Johannes Adamietz werden wir eine schlagkräftige Truppe haben. Verlassen werden das Team die Zwillinge Joann und Louis Leinau, Jonas Härtig und Lukas Baldinger.
Was erhoffen Sie sich von den Neuzugängen? Welcher Weggang wird das Team am meisten schmerzen?
Scherf: Die Neuzugänge sollen frischen Wind reinbringen und das Mannschaftsgefüge etwas durcheinander bringen. Wenn sie von unten drücken, kann das für die anderen nur gut sein. Im Teamcamp im Sommer haben wir gesehen, dass die Neuen theoretisch direkt bei der U23/Elite mitfahren können. Für 2022 müssen wir ja auch wieder verjüngen und gerade unsere letztjährigen U23-Fahrer müssen 2021 alles zeigen was sie haben.
Schmerzlich ist der Abgang der "Gründungsmitglieder“ Jonas Härtig und Joann und Louis Leinau. Sie waren von Anfang an dabei und begleiten uns hoffentlich trotzdem noch am Rande der Strecke weiter. Die Leinau-Zwillinge waren immer eine Stütze und Jonas Härtig hatte seine guten Auftritte in der Bundesliga 2019 für uns (er gewann die Berg- und Sprintwertung, d. Red.). Alle drei wollen sich auf ihr Studium und ihre berufliche Zukunft konzentrieren.
Welche Fahrer sollen 2021 die Ergebnisse liefern?
Scherf: Die Jüngeren können, die Älteren müssen liefern! Nach dem Corona-Jahr wollten wir niemanden aufgrund von Leistungen aussieben. Die Umstellung hatte jetzt mehr mit der Förderung regionaler Talente zu tun. Nach dem Leistungsprinzip hätten wir streng genommen aber einige Positionen mehr streichen müssen. Intern gab es dazu im Team-Management einige heftige Diskussionen. Die Lupe wird also im kommenden Jahr viel mehr auf Ergebnisse gerichtet sein. Gerade mit Johannes Adamietz, Lars Kulbe und den Stockmann-Zwillingen haben wir Fahrer, die in diesem Herbst schon viel gezeigt haben und weiter kommen wollen. In Johannes Hodapp, Per Münstermann und Jon Knolle und Michel Gießelmann steckt auch viel mehr, als sie bisher gezeigt haben. Mit Julian Braun haben wir dann noch den Mann für die Zeitfahren. Gerade in dieser Disziplin soll er wieder glänzen.
Auch die Saison 2021 könnte ja noch unter der Pandemie leiden. Haben Sie als Team etwas aus dem vergangenen Jahr mitgenommen, um nun besser mit der Situation umgehen zu können?
Scherf: Unser Saisonstart wird nach jetzigen Stand etwas später als in den letzten Jahren sein. Wir reisen nicht wieder zur frühen Mallorca-Rundfahrt an. Nachdem wir gesehen haben, dass die Strecke für den frühen Zeitpunkt sehr schwer sein wird, haben wir uns dagegen entschieden. Sollte im Frühling ein Wettkampfloch entstehen, planen wir lieber ein späteres Trainingslager und verschießen unser Pulver nicht so früh. Eigentlich sollte die Tour of Rhodos unser Startschuss sein, die Rundfahrt wurde aber schon verschoben. Aus 2020 nehmen wir also mit, stets bereit zu sein und situativ zu handeln.
Was sind die sportlichen Ziele für 2021?
Scherf: In der Rad-Bundesliga ganz vorn mitzufahren, die internationalen Rennergebnisse wieder weiter verbessern, einen Top 10 Platz bei der Profi-DM in Stuttgart und die Teilnahme an der Deutschland Tour. Dazu wollen wir bei der Sauerlandrundfahrt auf Treppchen. Unser Heimspiel ist super wichtig für uns. Neben den Straßenrennen sollen Max Eisser, Per Christian Münstermann und Jon Knolle für den Radsportverband NRW bei der Bahn-DM starten und in der Mannschaftsverfolgung dabei sein. Die "Bahn Deutsche“ in Köln ist gerade für den Radsportverband NRW sehr wichtig und steht ganz oben auf unserer Prioritätenliste.
Was hat sich beim Team noch geändert?
Scherf: Wir haben beim Thema "sportliche Leitung" etwas unstrukturiert: Wolfgang Oschwald konzentriert sich mehr auf die Entwicklung der NRW-U23-Sportler und deren Einsätze. Mit Markus Mooser haben wir einen rührigen Mann für die "Italienschiene" an Board. Bereits in diesem Jahr hatte Markus uns in einige Rennen in Italien - die leider wegen Corona abgesagt wurden - gebracht. Er spricht fließend und gern italienisch und es macht Spaß, mit ihm unterwegs zu sein. Dazu ist er top motiviert, die jungen Fahrer weiterzubringen.
Derzeit laufen auch noch Gespräche mit einem Sportlichen Leiter aus Belgien. Der Kontakt kam über die Stockman-Zwillinge, mit denen wir auch viele Rennen in deren Heimat fahren wollen. Als neuen festen Mitarbeiter haben wir Lennart Bechheim an Board. Er soll Bindeglied zwischen den Fahrern und Team Management sein und gerade die Belgier und "Nicht-NRW-Sportler koordinieren und betreuen. Lennart ist seit Jahren dabei und hat sich bewährt. Wir und die Fahrer schätzen ihn sehr. Ansonsten gehen wir bisher unverändert in die kommende Saison. Einige Gespräche mit Co-Sponsoren laufen allerdings noch.
Das Aufgebot des Teams Sauerland 2021: Jon Knolle, Per Christian Münstermann, Lars Kulbe, Michel Gießelmann, Ole Theiler, Max Eisser, Tim Neffgen, Abram Stockman, Michiel Stockman, Johannes Adamietz, Johannes Adamietz, Lars Kulbe, Julian Braun
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