Olympia`s Tour: Dauner im MZF fehlgeleitet

Huppertz stürzt im Finale, Borresch Sauerlands Pechvogel

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Huppertz stürzt im Finale, Borresch Sauerlands Pechvogel"
Die Fahrer von Saris Rouvy Sauerland beim Warm-Up für das Mannschaftszeitfahren | Foto: Saris Rouvy Sauerland

17.03.2022  |  (rsn) - Die deutschen Teams konnten sich zum zweigeteilten Auftakt der Olympia`s Tour (2.2) in den Niederlanden nicht im Vorderfeld platzieren. Im 7,2 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren von Hardenberg, das am Vormittag das Allinq Continental Team gewann, war Lotto - Kern Haus mit 21 Sekunden Rückstand auf Rang elf die beste der vier deutschen Mannschaften.

"Wir haben vielleicht acht bis zehn Sekunden liegen lassen, weil wir nicht gut genug um die Kurven gefahren oder nach der Kurve zu schnell angefahren sind und hinten einer der Fahrer nicht direkt in den Windschatten gekommen ist. Platz fünf bis acht wäre möglich gewesen", zeigte sich Teamchef Florian Monreal im Gespräch mit radsport-news.com nicht ganz zufrieden.

Lotto - Kern Haus vor dem Start im Mannschaftszeitfahren. Foto: Lotto - Kern Haus

Die Teams Saris Rouvy Sauerland, die Deutsche Bahn-Nationalmannschaft und Dauner Akkon folgten auf den Plätzen 16, 19 und 25.

Dass Dauner Akkon den letzten Platz belegte, lag nicht an fehlendem Leistungsvermögen. "Es war ein chaotisches Mannschaftszeitfahren, in dem die Jungs zwei Mal falsch geleitet wurden - erst vom Führungsfahrzeug und dann vom Streckenposten. Da waren wir am Morgen entsprechend nicht so gut gelaunt", erklärte Teamchef Philipp Mamos gegenüber radsport-news.com

Saris Rouvy Sauerland war gleich doppelt gehandicapt in das Rennen gestartet. Das Team bestand nur aus fünf statt aus sechs Fahrern, außerdem standen nur zwei Zeitfahrräder zur Verfügung. "Das ist leider unserer Materialsituation geschuldet, so mussten drei Fahrer mit Straßenrad fahren", erläuterte Teamchef Jörg Scherf gegenüber radsport-news.com. "Im Rahmen unserer Möglichkeiten sind wir nicht super gefahren, aber waren von der Zeit her am Ende gar nicht so weit weg", so Scherf, dessen Fahrern zwölf Sekunden auf die Top Ten fehlten.
Die Fahrer von Saris Rouvy Sauerland vor dem Start des Mannschaftszeitfahrens. Foto: Saris Rouvy Sauerland

Die Bahn-Nationalmannschaft hatte sich ebenfalls etwas mehr erhofft als Rang 19. Wie Saris Rouvy Sauerland wir die Equipe mit nur fünf Fahrern angetreten . "Wir sind im Ziel leider nicht mit voller Mannschaftsstärke angekommen. Wie haben uns leider durch die schwierigen Verhältnisse auseinandergefahren, dementsprechend war das Ergebnis nicht so gut. Als Bahnfahrer hätte uns das liegen müssen", erklärte Christian Degel, der die Bahn-Nationalmannschaft betreut, gegenüber radsport-news.com.

Auf Rang acht landete das luxemburgische Leopard-Team mit den Deutschen Benjamin Boos, Johannes Hodapp, Tim Torn Teutenberg und Justin Wolf.

Auf der Halbetappe am Nachmittag war Teutenberg bester Deutscher

Am Nachmittag wurde die viertägige Rundfahrt mit einer 75 Kilometer kurzen Flachetappe rund um Hardenberg fortgesetzt. Im Sprint hatte dabei der Brite Matthew Gibson (WiV SunGod) das beste Ende für sich. Er verwies Elmar Reinders (Riwal) und Alan Banaszek (HRE Mazowsze) auf die Plätze zwei und drei. Bester Deutscher war Teutenberg auf Rang fünf, sein Teamkollege Boos wurde Elfter.

Lotto - Kern Haus war auf der zweiten Halbetappe in der zunächst 24 Fahrer starken Spitzengruppe mit Joshua Huppertz und Leslie Lührs vertreten, den beiden aussichtsreichsten Fahrern auf ein Ergebni. In der Verfolgergruppe befanden sich Leon Brescher und Pierre-Pascal Keup. Beide Gruppen hatten sich in der Anfangsphase gebildet, in der es auf der Windkante viele Stürze gab.

Fünf Kilometer vor dem Ziel konnte die Verfolgergruppe zur Spitze aufschließen, kurz darauf passierte ein Sturz an der Spitze, in den Huppertz und Keup verwickelt waren. "Leslie hatte dadurch nicht mehr viele Helfer gehabt, war im Finale auf sich alleine gestellt und belegte Rang 17", berichtete Monreal weiter. Huppertz kam schließlich 14 Sekunden hinter der Spitzengruppe ins Ziel.

VAM-Berg am Freitag wird Klassement noch mal durcheinanderwirbeln

"Es war ein hektischer Tag mit vielen Stürzen. Wir schauen jetzt nach vorne auf die morgige Etappe, die am VAM-Berg zu Ende geht, da wird das Klassement noch mal auseinandergefahren", so Monreal.

Auch Mamos, der Teamchef von Dauner Akkon, berichtete von einem "nervösen Rennen mit vielen Stürzen und einem Feld, das früh in mehrere Gruppen zerfallen ist." In einen der Stürze war nach 15 Kilometern auch Roman Duckert verwickelt, der das Rennen vorzeitig aufgeben musste. "Wir vermuten, dass er sich das Schlüsselbein gebrochen hat", hatte Mamos keine guten Nachrichten.

Das Team Dauner Akkon bei der Olympia`s Tour. Foto: Team Dauner Akkon

Immerhin gab es auch Positives zu vermelden. Frederik Raßmann hielt sich in der Spitzengruppe und belegte am Ende Rang 16

Das Team Saris Rouvy Sauerland war auf der Flachetappe ebenfalls in der Anfangsphase in Stürze verwickelt. So erwischte es erneut Julian Borresch. "Julian hat dieses Jahr den Pechvogel gepachtet", meinte der Teamchef, der zudem Per Münstermann durch einen Sturz aufgehalten sah.

Dagegen fuhren Jon Knolle und die Stockman-Zwillinge Michiel und Abram in den ersten beiden Gruppen, wobei Abram Stockman am Ende mit der Spitzengruppe ins Ziel kam und Rang 23 belegte.

"Es war kein super Auftakt, aber das ist nicht dramatisch. Die Jungs sind gut drauf und wir hoffen, dass es morgen auf der Windkante mal zu unseren Gunsten läuft", blickte Scherf voraus.

Die Fahrer von Saris Rouvy Sauerland bei der Olympia`s Tour. Foto: Saris Rouvy Sauerland

Die Deutsche Bahn-Nationalmannschaft hatte dagegen keinen Fahrer in der gut 30 Fahrer starken ersten Gruppe platzieren können. Tobias Buck-Gramcko war mit 1:52 Minuten auf Rang 47 bester Fahrer der von Christian Degel geleiteten Auswahl.

"Unsere Intention hier bei der Olympia`s Tour ist es, wieder ins Renngeschehen reinzufinden", erklärte Degel am Abend. Ziel auf der zweiten Halbetappe sei es vor allem gewesen, Gruppen zu besetzen, doch durch den turbulenten Start mit Windkante und Stürzen, verpassten die Bahn-Nationalmannschaftsfahrer den Anschluss. "Da fehlte uns auch einfach etwas die Erfahrung", so Degel, der eine sehr junge Mannschaft an den Start geschickt hat, für den 19-jährigen Malte Maschke war es der erste Elite-Wettkampf überhaupt.

So stand am Ende als Fazit: "Wir haben Wettkampfilometer und Erfahrung gesammelt", so Degel kurz und bündig. "Morgen wollen wir es aber besser machen"; fügte er an.

Spitzenreiter ist wie bereits nach dem Mannschaftszeitfahren der Niederländer Arne Peters (Allinq Continental).


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