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05.10.2022 | Sind Elektro-Fahrräder gefährlicher sind als Räder ohne Motor? Dieser Frage ist das Institut "Unfallforschung der Versicherer" (UdV) in einer Studie zum Unfall-Risiko bei Pedelecs nachgegangen - und sie kommt zu einem eindeutigen Ergebnis. Anlass der Studie war die zunehmende Anzahl von Unfällen und Verletzten mit E-Bikes. Die Forscher/innen haben untersucht, ob E-Radler/innen im Straßenverkehr tatsächlich häufiger in Unfälle verwickelt werden als "Bio"-Radfahrer/innen.
Auf den ersten Blick scheint die Vermutung richtig,
dass man mit einem Pedelec (also mit Unterstützung bis 25 km/h) wegen des höheren Tempos ein größeres Unfall-Risiko hat: Im Jahr 2021 sind in Deutschland 17 045 Menschen mit einem Pedelec in einen Unfall verwickelt gewesen. Zwar liegt die Anzahl der verunfallten Fahrer/innen mit einem konventionellen Fahrrad 2021 bei 67 080 und damit deutlich höher. Allerdings gibt es in Deutschland laut Zweirad-Industrie-Verband rund 8,5 Millionen Pedelecs, aber über 81 Millionen Fahrräder. Im Verhältnis würde das E-Bike also schlechter abschneiden, wenn es nur um die Zahl der Räder geht.
Allerdings muss für ein seriöses Ergebnis die Kilometerleistung berücksichtigt werden. Dabei kamen die Forscher/innen zu dem Ergebnis, dass E-Bike-Fahrer nicht gefährdeter sind, wenn die mit den jeweiligen Rädern zurückgelegten Strecken berücksichtigt werden: Laut der UdV legen E-Biker im Schnitt rund 1,8-mal so viele Kilometer zurück wie Fahrer/innen auf nicht-motorisierten Rädernn. Und wer mehr fährt, ist natürlich auch einem höheren Unfall-Risiko ausgesetzt.
Somit ergibt die Studie der Unfall-Versicherer,
dass Fahren eines Pedelecs in Deutschland nicht gefährlicher ist als mit einem "normalen" Fahrrad. Das gilt allerdings nicht für junge E-Radler/innen zwischen 18 und 34 Jahren: Für gibt es laut Studie in der Tat ein höheres Unfall- und Verletzungs-Risiko als bei anderen E-Radler/innen, und bei Gleichaltrigen auf "Non-E-Bikes". Mögliche Ursachen können laut UdV die überproportionale Verwendung von E-Mountainbikes und das Überschätzen der eigenen Fähigkeiten sein.
Auch Menschen ab 75 Jahren haben auf dem Rad ein höheres Unfall- und Verletzungs-Risiko - zwar auch bei "Bio-Bikes", besonders aber auf Pedelecs. Dies liegt vermutlich vor allem daran, dass "altersbedingte Einschränkungen zu Schwierigkeiten bei der Handhabung von Zweirädern führen, bereits bei niedrigeren Geschwindigkeiten, (...) besonders aber bei höheren", so die Studie.