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08.03.2023 | (rsn) – Das Teamzeitfahren auf der 3. Etappe hat für wichtige Verschiebungen in der Gesamtwertung bei Paris-Nizza (2.UWT) gesorgt. Doch im Fokus stand am Dienstag rund um Dampierre-en-Burly nicht nur das Ergebnis, sondern vor allem auch der Modus, durch den es zustande gekommen ist.
Denn es zählte für die Tageswertung nicht wie sonst die Zeit des vierten oder fünften Teammitglieds am Zielstrich, sondern die des Schnellsten jeder Mannschaft. Für die Gesamtwertung wurden die persönlichen Zeiten eines jeden Fahrers herangezogen. Das hatte schon zuvor für einige Diskussionen gesorgt und beispielsweise das UAE Team Emirates legte sogar ein kurzes Trainingscamp ein, um die perfekte Taktik für diesen Modus zu erarbeiten.
Nach dem Rennen blieb unterm Strich die Frage: War der Modus gut oder war er schlecht? Auch in der Redaktion von radsport-news.com gingen die Meinungen auseinander – hier ist unser Pro & Contra!
Contra – Sebastian Lindner:
Jede Mannschaft ist nur so stark wie ihr schwächstes Mitglied. Eine edle Denkweise. Eine, die den Gemeinschaftssinn fördert. Und offenbar eine antiquierte. Denn geht es nach der ASO, ist jedes Team ab sofort so stark wie sein bester Einzelkönner. So zumindest sagt es die Wertung des Mannschaftszeitfahrens auf der 3. Etappe von Paris-Nizza.
Stoppte die Uhr bisher nach den besten vier Fahrern eines Teams, die im Normalfall auch immer gemeinsam über den Zielstrich fuhren, blieb sie auf dem Kurs rund um Dampierre-en-Burly nach dem jeweils schnellsten Vertreter seiner Farben stehen. Nur der Kapitän profitiert, alle Abgehängten bekommen für ihre totale Aufopferung ihre individuellen Zeiten für die Gesamtwertung notiert. Im Prinzip also wie auf einer Bergetappe.
Wo ist also der Reiz des Anderen? Tadej Pogacar fuhr als Solist für sein UAE Team Emirates über die Linie, die sieben Fahrer von Bahrain Victorious oder DSM brachten es fertig, alle mit unterschiedlichen Zeiten gewertet zu werden. Wie im Einzelzeitfahren. Der Teamgedanke rückt komplett in den Hintergrund.
Zudem wird alles noch ein bisschen unübersichtlicher. Statt weitestgehend einheitlicher Zeiten für die Teams wird nun an allen Ecken und Enden mit weiteren Sekunden gespielt. Der Überblick geht verloren, Wertungen zu generieren wird für Offizielle fehleranfälliger und für den Zuschauer am Bildschirm, der vielleicht versucht mitzurechnen, viel komplizierter. Der Attraktivität des Radsports, der beim Durchschnitts-Sportbegeisterten ohnehin nicht ganz oben rangiert, hilft das nicht weiter. Dabei sollte die Vermarktung – neben der Sicherheit der Fahrer natürlich – aber im Fokus des Veranstalters stehen.
Und so bleibt zu hoffen, dass es die ASO bei diesem Test belässt und nicht vielleicht noch auf die Idee kommt, diese Neuerung irgendwann bei ihrem Premium-Produkt Tour de France einzuführen. Helfen könnte dabei der Umstand, dass einige Teams, darunter etwa Bora – hansgrohe und im Grunde auch das siegreiche Jumbo – Visma, an der bewährten Taktik festhielten und (im Fall von Jumbo fast) vier Fahrer gleichzeitig ins Ziel brachten.
Jumbo - Visma gewann das Mannschaftszeitfahren von Paris-Nizza. | Foto: Cor Vos
Pro – Felix Mattis:
Zugegeben: Es war keine ganz neue Idee, die die ASO für das Teamzeitfahren von Paris-Nizza aus dem Hut zauberte. Den angewendeten Modus hat es in der langen Radsport-Historie schon das eine oder andere Mal gegeben. Doch auf ganz großer Bühne war das in den letzten Jahrzehnten nicht mehr der Fall und beim Betrachten der TV-Bilder musste man sich fragen: Warum eigentlich nicht? Denn die Idee funktionierte sehr gut!
Das veränderte Zeitnahme-Format sorgte dafür, dass am Ende des Rennens die Stars der Szene im Bild waren und jeweils sehr gut erkennbar um ihr Ergebnis kämpften, anstatt wie bei normalen Teamzeitfahren irgendwo im Zug ihres Teams zu verschwinden. Sprechen wir über Vermarktung des Sports, ist – das kann man mögen oder nicht – diese Personalisierung enorm wichtig.
Die Kritik, die auch einige Fahrer wie beispielsweise Stefan Küng im Vorfeld geübt hatten, der Teamgedanke rücke in den Hintergrund, ist nicht berechtigt. Denn natürlich spielte die Teamleistung auch in Dampierre-en-Burly die Hauptrolle: Ohne die beeindruckende Vorarbeit von Tobias Foss, Rohan Dennis & Co. hätte Jumbo – Visma nicht gewonnen und ohne Männer wie Stefan Bissegger wäre Magnus Cort (EF Education - EasyPost) nicht ins Gelbe Trikot gefahren. Das war eindeutig zu sehen.
Die Bedeutung der Teams hinter den Kapitänen wurde nicht geschmälert, einzig die Dosierung des Kraftaufwands der einzelnen Teammitglieder verlagerte sich nach vorne oder hinten im Rennen. Dafür den idealen Weg zu finden, bedurfte viel Teamwork! Taktische Elemente, Zusammenspiel und Krafteinteilung sind im Teamzeitfahren immer immens wichtig - nur sind sie mit bloßem Auge für die meisten Zuschauer kaum zu erkennen. Das war diesmal anders, das Teamzeitfahren wurde zum offensichtlichen Strategiespiel: Mit wie vielen Fahrern würde man den Schlusskilometer angehen und schließlich ins Ziel kommen? Welche Herangehensweise war schlauer?
Für den Zuschauer war das viel spannender, als 22 perfekt ins Ziel rollende Mannschaftszüge von vier oder fünf Mann zu sehen. Trotzdem blieb auch für die Liebhaber der Spezialdisziplin die Ästhetik eben jener Züge auf den ersten 30 Kilometern vollständig erhalten – eine wunderbare Hybrid-Lösung aus Einzel- und Mannschaftszeitfahren, die aus zwei wenig telegenen Disziplinen eine sehr abwechslungsreiche macht.
Doch kommen wir zum größten Pluspunkt: UAE-Teamchef Matxin Fernandez bedauerte zuvor, dass man sich mit diesem Modus auf einen Kapitän festlegen müsse, anstatt noch zwei- oder dreigleisig in die Berge zu starten. Genau das könnte aber eben für die Attraktivität des Sports der Clou dieses TTT-Modells sein: Der Vorteil der reichen Superteams, die Konkurrenz in den Bergen mit Dreifachspitzen zu dominieren, schrumpft auf diese Weise. Teams, die sich nur einen starken Rundfahrer leisten können, haben wieder bessere Karten.
Deshalb wäre es sehr schön, wenn die ASO aus dem Paris-Nizza-Test 2023 eine Tour-de-France-Realität 2024 machen würde!
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