Vorschau 18. Sparkassen Münsterland Giro

Wind und Wetter wichtige Faktoren beim Sprinter-Festival

Von Felix Mattis aus Münster

Foto zu dem Text "Wind und Wetter wichtige Faktoren beim Sprinter-Festival"
Im vergangenen Jahr gewann Olav Kooij (Jumbo - Visma) den Sparkassen Münsterland Giro im Massensprint eines noch rund 70-köpfigen Feldes. | Foto: Cor Vos

02.10.2023  |  (rsn) – Der Tag der Deutschen Einheit bringt den Radsport-Fans am Dienstag das große deutsche Saisonfinale der Profis – und das mit einem beeindruckenden internationalen Aufgebot, vor allem in Sachen Sprint-Spezialisten.

Ein Großteil der absoluten Weltspitze hatte sich für den 18. Sparkassen Münsterland Giro (Alle Infos zum Rennen auf unserer Sonderseite)angekündigt und nahezu alle davon haben am Montag auch ihren Weg nach Münster gefunden.

So wird es Titelverteidiger Olav Kooij (Jumbo – Visma) am Schlossplatz der deutschen 'Fahrrad-Hauptstadt' neben Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) unter anderem auch mit Mads Pedersen (Lidl – Trek), Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Caleb Ewan (Lotto – Dstny), Jordi Meeus (Bora – hansgrohe), Alexander Kristoff (Uno-X), Alberto Dainese (DSM – firmenich) und Max Walscheid (Nationalteam Deutschland) zu tun bekommen – wenn es denn überhaupt zu einem echten Massensprint um den Sieg kommt.

Denn auf der neuen Strecke – erstmals startet der Herbstklassiker in Osnabrück und damit in Niedersachsen – stellen sich dem Peloton vor allem im mittleren Renndrittel im Nordwesten des Teutoburger Waldes zahlreiche kurze Anstiege in den Weg.

Rampen und Wind könnten Massensprint verhindern

Besonders eine dreimal zu fahrende, 15,7 Kilometer lange Runde über Lengerich und Tecklenburg mit drei Anstiegen je Umlauf hat es in sich. Dort warten viele Kurven auf recht engen Straßen – nicht umsonst waren viele Teams am Montag dort, um sich das neue Herzstück der Strecke anzuschauen."Ich habe Jumbo-Visma, Lidl-Trek und dsm-firmenich auf unserer hügeligen Schleife gesehen, die haben sich das ganz genau angeguckt. Vielleicht passiert da ja doch mehr, als viele erwarten", sagte Fabian Wegmann, Sportlicher Leiter des Münsterland Giro.

Das Streckenprofil des Sparkassen Münsterland Giro 2023. | Grafik: Veranstalter

Von der letzten Überfahrt des Lengericher Berges sind es allerdings noch 61,4 weitgehend flache Kilometer bis ins Ziel. Bei bestem Sommerwetter und Sonnenschein würde trotz der Anstiege daher vieles auf eine Massenankunft in Münster hindeuten. Doch die Wettervorhersage macht am Dienstag auch ganz andere Szenarien möglich: Windböen zwischen 15 und 50 km/h aus westlicher Richtung und eine Regenwahrscheinlichkeit von 70 Prozent könnten aus dem erwarteten Sprinter-Festival auch einen Windkantenklassiker machen.

Woher genau weht der Wind?

"Das Wetter könnte das Rennen noch spannender machen", so Wegmann. "Wind und Regen gehören dazu. So wird es für die großen Teams auf jeden Fall schwerer, die Situation zu kontrollieren." Danny van Poppel, dessen Team Bora - hansgrohe sich mit einem kompletten Sprintzug voll in den Dienst von Tour-Etappensieger Meeus stellen werde, meinte: "Ich habe eigentlich ein schönes Sprinterrennen erwartet, aber die Wettervorhersage mit Wind und Regen könnte es schwierig machen."

Allerdings: Für ein richtig selektives Kantenrennen müsste der Wind wohl noch etwas in Richtung Nordwest drehen – denn bei reinem Westwind wäre bei überwiegend südwestlicher Fahrtrichtung auf den letzten 60 Kilometern meist eher Gegenwind oder Gegenkante - um das Feld zu zerreißen, ist bekanntlich 'Rückenkante' besser geeignet, also Wind von seitlich hinten.

Die Streckenkarte des Sparkassen Münsterland Giro 2023. | Grafik: Veranstalter

"Ich gehe schon von einem Massensprint aus, ob es nun 50 oder 100 Fahrer werden, wird sich zeigen. Die Hügel im Mittelteil sind zu weit weg vom Ziel, als dass da zu viel passieren könnte", meinte Ex-Weltmeister Pedersen trotz der Wettervorhersage.

Die Gretchenfrage: Wer ist überhaupt noch in Form?

Neben den Sprint-Assen sind aber auch Spezialisten für Klassikerbedingungen am Dienstag in Osnabrück zahlreich am Start – der frisch gebackene Europameister Christophe Laporte (Jumbo – Visma) beispielsweise, oder Nils Politt (Bora – hansgrohe) und John Degenkolb (DSM – firmenich) sowie viele mehr. Und natürlich können auch einige der Top-Sprinter mit Klassikerbedingungen sehr gut umgehen.

Eine Rolle spielt beim Sparkassen Münsterland Giro aber auch immer der Termin Anfang Oktober – und die Frage nach dem Formstand bei den Top-Stars. "Die Liste der Topsprinter, die hier sind, ist sehr lang. Aber ich denke, wir sind alle nicht mehr in der Form, die wir im Sommer hatten. Deswegen gibt es viele Fahrer, die Chancen auf den Sieg haben. Ich rechne mir aber auch etwas aus, auch wenn meine Vorbereitung aufgrund einer Krankheit nicht optimal war", sagte etwa der Vorjahreszweite Philipsen am Montag und auch Pedersen betonte:

"Nach einer langen Saison sind die Tanks leer, aber wir wollen natürlich noch ein gutes Resultat herausfahren. Das wäre ein Top-5-Ergebnis, denn im Sprint kann immer viel passieren."

Am Start stehen am Dienstag in Osnabrück 22 Teams, um 194,2 Rennkilometer unter die Räder zu nehmen. Das neuseeländische ProTeam Bolton Equities Black Spoke hat angesichts seiner Sponsorenprobleme kurzfristig zurückgezogen. Neben acht WorldTour und sieben ProTeams sowie der deutschen Nationalmannschaft sind aber auch sechs deutsche Continental-Mannschaften mit dabei: Maloja Pushbikers, P&S Benotti, Rad-Net – Oßwald, Santic – Wibatech, Saris – Rouvy – Sauerland und Lotto – Kern Haus.

Das Rennen wird auf GCN sowie sportschau.de am Dienstag vom Start um 12:50 Uhr bis zur Zielankunft gegen 17:30 Uhr komplett live gestreamt.

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.10.2023“Genialer, aber stressiger Tag“ für Geßner beim Münsterland Giro

(rsn) – Stressiger, aber erfolgreicher Tag der Deutschen Einheit für Jakob Geßner und sein Team Lotto – Kern Haus. Beim Münsterland Giro (1.Pro) am Dienstag gewann der 23-Jährige nach couragie

03.10.2023Walscheid: “Watt pro Kilogramm ist nicht meine Stärke“

(rsn) – Mit seinen 90 Kilogramm war der Vorjahresdritte Max Walscheid wahrlich Keiner, der sich über die zahlreichen steilen Rampen im Teutoburger Wald auf der diesjährigen Strecke des Sparkassen

03.10.2023Degenkolb: “Kleiner Gruß an Fabian: Zwei Runden reichen“

(rsn) – Platz vier für Nils Eekhoff, Rang 17 für Alberto Dainese und John Degenkolb auf der 27: Mit dieser Ausbeute ist der Sparkassen Münsterland Giro für das Team DSM – firmenich zu Ende geg

03.10.2023Hagenes wird nach cleverer Attacke Kooijs Nachfolger

(rsn) – Jumbo – Visma hat den 18. Münsterland Giro (1.Pro) dominiert und nach einer cleveren Teamleistung den Sieg verbuchen können. Allerdings war es über 194,2 Kilometer von Osnabrück nach M

03.10.2023Münsterland Giro: Geßner schnappt sich die Bergwertung

(rsn) - Für die deutschen Kontinental-Teams waren die Klassikerbedingungen mit Wind und Regen sowie die starke WorldTour-Konkurrenz beim Münsterland-Giro (1.Pro) zu viel des Guten, um ein Spitzener

28.09.2023Walscheid führt deutsches Nationalteam im Münsterland an

(rsn) – Wenn am Tag er Deutschen Einheit in Osnabrück der Startschuss zum 18. Sparkassen Münsterland Giro fällt, ist unter den 23 Mannschaften auch wieder eine Auswahl des Bund Deutscher Radfahre

21.09.2023Münsterland Giro zieht viele Top-Sprinter zum Start nach Osnabrück

(rsn) – Der Sparkassen Münsterland Giro (1.Pro) wird am Tag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober, einmal mehr zum Festival der Sprinter. Wie die Veranstalter am Mittwoch bekanntgaben, sollen die G

16.03.2023Münsterland Giro startet erstmals in Osnabrück

(rsn) – Aus Anlass des 375. Jubiläums des Westfälischen Friedens, mit dem 1648 der 30-jährige Krieg beendet wurde, beginnt der Sparkassen Münsterland Giro (1.Pro) erstmals in seiner Geschichte i

28.02.2023Sparkassen Münsterland Giro bis 2026 gesichert

(rsn) – Silvan Dillier (Alpecin - Deceuninck) wird am Sonntag nicht wie geplant bei Paris-Nizza (2.UWT) am Start stehen können. Der Schweizer hat sich bei Kuurne-Brüssel-Kuurne einen Kahnbeinbruch

Weitere Radsportnachrichten

02.12.2023Nieuwenhuis schlägt in Boom Mason bei dessen Heimspiel

(rsn) – Zwei Wochen nach seinem Triumph in der Schlammschlacht von Merksplas hat Joris Nieuwenhuis (Baloise – Trek Lions) auch den fünften Lauf der Superprestige-Serie für sich entschieden. In B

02.12.2023Van Empel lässt auch in Boom ihre Konkurrentinnen stehen

(rsn) – Kurz schien Fem van Empel (Jumbo – Visma) in Boom unter Druck zu geraten, doch dann übernahm die Weltmeisterin schnell das Kommando und gewann das fünfte Rennen der Superprestige mit de

02.12.2023Kargl: “Ohne unsere Arbeit kommt in der WorldTour nichts an“

(rsn) – Das neue Team MaxSolar Cycling ist bereit für seine erste Bundesligasaison. Der von den bisherigen KT-Fahrern Lauric Schwitzgebel und Claudius Wetzel (beide bisher Storck – Metropol) ang

02.12.2023Routinier Cimolai neunter Neuzugang bei Movistar

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

02.12.2023Van Aert: Beim Giro-Debüt ist das Klassement kein Thema

(rsn) - Wout van Aert (Jumbo – Visma) will bei seinem im kommenden Jahr anstehenden Debüt beim Giro d’Italia (2.UWT) nicht auf Gesamtwertung fahren, sondern stattdessen um Etappensiege kämpfen.

02.12.2023Alvarado fällt für das Cross-Wochenende aus

(rsn) - Aufgrund einer Erkrankung wird Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin – Deceuninck) auf beide Crossrennen des Wochenendes verzichten müssen. Das teilte ihr Team auf X (vormals Twitter) mit. Da

02.12.2023Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Überblick

..(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die

02.12.2023Ries: Intensives Jahr soll Entwicklung beschleunigen

(rsn) – Mit knapp 90 Renntagen und gleich zwei Grand-Tour-Teilnahmen hatte Michel Ries (Arkéa – Samsic) im Jahr 2023 einen vollbepackten Rennkalender. Bemerkenswert dabei: Nur zwei Mal musste er

01.12.2023Lippert auf Krücken im Schnee statt mit dem Rad in der Sonne

(rsn) – Liane Lippert (Movistar) hat eine Zwangspause in ihrer Saisonvorbereitung einlegen müssen. Wie sie im ARD-Podcast ´Radio Tour´ bekannt machte und anschließend auch auf Instagram teilte,

01.12.2023Eisenbarth: Nur Erkältung und taktische Fehler trübten die Bilanz

(rsn) – Auch wenn aus gesundheitlichen Gründen in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr viel zusammenlief, kann Pirmin Eisenbarth (Bike Aid) ein durchweg positives Fazit von seiner ersten Straßensa

01.12.2023“Sind nicht verrückt“: Grand Départ 2025 ohne Kopfsteinpflaster

(rsn) – Nachdem die nordfranzösische Region Lille Mitte November als Austragungsort des Grand Départ 2025 benannt worden war, rechneten alle auch mit Passagen über Kopfsteinpflaster. Umso größe

01.12.20236 Monate nach Geburt: Blaak reist ins Team-Trainingslager

(rsn) – Ein gutes halbes Jahr nach der Geburt ihres ersten Kindes wird Chantal van den Broek-Blaak ins Berufsleben als Radsportlerin zurückkehren und am ersten Winter-Trainingslager ihres Teams SD

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine