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07.03.2024 | (rsn) – Nur einen Tag, nachdem Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) für den ersten deutschen Saisonsieg gesorgt hatte, hätte Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) bei Paris-Nizza (2.UWT) fast schon nachgezogen. Auf der schweren 5. Etappe über 193,5 Kilometer von Saint-Sauveur-de-Montagut nach Sisteron musste sich der 30-jährige Pfälzer im Sprint nur dem sich derzeit in Topform präsentierenden Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) und Ex-Weltmeister Mads Pedersen (Lidl – Trek) geschlagen geben.
"Der ganze Tag war wirklich schnell, besonders die letzten drei Kilometer nach der Linkskurve, wo es nochmal kurz hoch ging und unser Team vorfuhr, um es für die hinten richtig schwer zu machen. Es war superschön heute und wir haben einen guten Job gemacht“, freute sich Ackermann im Ziel über sein bestes Ergebnis seit dem 2. Juli 2023, als er in Dornbirn – gegen schwächere Konkurrenz – den Auftakt der Österreich-Rundfahrt (2.1) gewinnen konnte.
War er beim damaligen Heimspiel – Ackermann wohnt in Österreich - einer der Top-Favoriten, so befand sich der Neuzugang von Israel – Premier Tech diesmal eindeutig in einer Außenseiterrolle. Die jedoch schien ihm durchaus zu behagen. “Wir mussten auch nicht arbeiten, weil wir heute nicht die Favoriten auf den Sieg waren. Trotzdem war es ein sehr harter Tag, nachdem es gestern schon schwer war“, erklärte Ackermann, dessen Formkurve nach eher durchwachsenem Saisonstart offensichtlich nach oben zeigt.
Das bewies er auch an der letzten Welle, an der er sich nicht abschütteln ließ, nachdem bereits zuvor im anspruchsvollen Mittelteil der Etappe hohes Tempo gebolzt worden war. "Wir sind den ganzen Tag hart gefahren und die letzten Kilometer wurden wirklich hektisch mit dem Anstieg zehn Kilometer vor Schluss, wo alle versucht haben, zu attackieren", berichtete Ackermann.
Auf der Zielgerade behauptete er sich dann an Pedersens Hinterrad, dem der Sprint vom Südafrikanischen Meister Ryan Gibbons vorbereitet wurde und überholte den Ex-Weltmeister beinahe noch. Allerdings waren beide etwas zu früh dran, wie sich herausstellte, als Kooij mit perfektem Timing und Geschwindigkeitsüberschuss aus dem Windschatten zu seinem bereits vierten Saisonsieg stürmte.
"Ich war froh, das Hinterrad von Mads (Pedersen) gefunden zu haben. Leider hatte ich nur nicht die Beine, um vorbeizufahren. Erst dachte ich, ich schaffe es, aber ich bin etwas zu früh los, ich hätte noch etwas länger warten müssen", gestand Ackermann.
Er zog aber nicht nur aus seiner persönlichen Vorstellung viel Zuversicht - “Es war mein erster Sprint diese Saison und es werden in den nächsten Wochen noch ein paar mehr kommen“ -, sondern auch aus der seines Teams, das vor allem im Finale Präsenz zeigte.
Ein Extralob hielt er dabei für den Radsponsor Factor bereit und erlaubte sich gleichzeitig einen Seitenhieb gegen Colnago, den Radausstatter seines letzten Teams, UAE Emirates: "Wir haben ein superschnelles Rad. Deshalb war es für mich viel besser in der Reihe zu fahren als in den letzten Jahren", so Ackermann. "Ich kann viel Kraft sparen, wenn ich in der Reihe fahre."