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01.11.2024 | (rsn) – Ben O'Connor wird nach seinem Wechsel von Decathlon – AG2R zu Jayco – AlUla im kommenden Jahr als Kapitän für die Gesamtwertung zur Tour de France fahren. Das berichtet der britische Radsport-Journalist Daniel Benson auf seiner Substack-Seite nach einem Gespräch mit Teamchef Matt White.
"Die Tour wird sein größtes Ziel für den kommenden Sommer sein und wahrscheinlich wird es ab Februar ein recht traditioneller Formaufbau übers Frühjahr werden", erklärte White dort und fügte hinzu: "Und dann werden wir ihn vielleicht sogar auch bei der Vuelta wieder sehen am Saisonende."
Dass es bei der Tour extrem schwer werden wird, um den Sieg zu kämpfen, weil Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) die großen Top-Favoriten sein werden, ist White bewusst. Doch der Australier sieht es pragmatisch: "Ich weiß nicht, was die beiden in Sachen Giro und Vueta planen, aber Rennfahren ist Rennfahren und es kann alles passieren. Sie sind den anderen Kandidaten ein Stück voraus, aber man muss am Start stehen, um gewinnen zu können. Deshalb muss man sich auf sich selbst konzentrieren."
O'Connor hat, trotz seines vierten Platzes bei der Tour de France 2021, in der Saison 2024 das mit Abstand beste Jahr seiner Karriere erlebt. Er gewann gleich zu Saisonbeginn seine ersten Rennen, darunter die Bergankunft der UAE Tour auf dem Jebel Jais und wurde dort Zweiter der Gesamtwertung. Es folgten Rang fünf bei Tirreno-Adriatico, Platz zwei bei der Tour of the Alps und der vierte Platz beim Giro d'Italia.
Nach einer Rennpause wurde er dann im Sommer Elfter beim Klassiker in San Sebastian und trug schließlich lange Zeit das Führungstrikot der Vuelta a Espana, die er hinter Primoz Roglic auf Rang zwei beendete. Als Sahnehäubchen ließ er dann außerdem noch die Silber-Medaille im WM-Straßenrennen folgen und wurde Weltmeister mit der australischen Mixed-Staffel.
"Es war ein unglaubliches Jahr und er war einer der konstantesten Fahrer auf dem Planeten", meinte White. "Die Herausforderung für uns ist jetzt, den Ball am Rollen zu halten." Der Jayco-Teamchef glaubt, dass vor allem Erfahrung und ein größeres Selbstvertrauen der Schlüssel zu O'Connors großem Schritt in Richtung Weltspitze in dieser Saison gewesen seien. Neben der Tour wolle man ihn nach dem starken WM-Auftritt auch vermehrt auf Eintagesrennen ansetzen, etwa Lüttich-Bastogne-Lüttich und Il Lombardia.
White erklärte außerdem, dass Jayco – AlUla nicht die komplette Verantwortung bei der Tour 2025 auf O'Connors Schultern abladen werde. Wie zuletzt wird man erneut zweigleisig fahren und neben dem Ziel in der Gesamtwertung auch die Sprints wieder anvisieren – voraussichtlich mit Dylan Groenewegen. In den Bergen soll O'Connor voraussichtlich vor allem von Eddie Dunbar und Mauro Schmid unterstützt werden.