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21.08.2004 | Keine Zeit die Beine hochzulegen: Für die Radprofis steht am Sonntag ein weiterer Saisonhöhepunkt auf dem Programm. Bei der 91. Auflage der Meisterschaft von Zürich, der Züri Metzgete 2004, könnte eine Vorentscheidung im Kampf um den in diesem Jahr letztmalig ausgefahrenen Weltcup fallen. Die aussichtsreichsten Kandidaten sind die beiden Italiener Davide Rebellin (Gerolsteiner) und Paolo Bettini (Quick.Step Davitamon). Der Olympiasieger Bettini hat Rebellin, dem derzeit Führenden im Gesamtweltcup, den Kampf angesagt und will nach seinem Triumph von Athen auch noch seinen dritten Weltcup-Gesamtsieg einfahren. Die besseren Karten hat allerdings der Kapitän von Team Gerolsteiner, der in den drei noch ausstehenden Rennen auf Ergebnis fahren kann, um seinen Vorsprung von 44 Punkten auf Bettini zu verteidigen. Für Team Gerolsteiner würde das der krönende Abschluss einer erfolgreichen Saison bedeuten.
Aber auch Vorjahressieger Daniele Nardello (T-Mobile) hat Ansprüche angemeldet und möchte auf den 240 Kilometern rund um Zürich seinen Vorjahreserfolg wiederholen. Die Form des Italieners scheint zu stimmen, beim olympischen Straßenrennen jedenfalls ebnete er als wichtiger Helfer seines Kapitäns Paolo Bettini diesem den Weg zu Gold. Am Sonntag wird Nardello wieder auf eigene Rechnung fahren dürfen - und ein scharfer Konkurrent für seine beiden Landsleute sein.
Überhaupt möchte T-Mobile eine eher durchwachsene Saison zu einem versöhnlichen Ende bringen. Die Mannschaft, die in Zürich antreten wird, ist stark genug dazu: Neben dem Vorjahressieger Nardello befinden sich auch Alexander Winokurow und Paolo Savoldelli im Aufgebot – und zum ersten Mal nach seinem schweren Trainingsunfall wird Steffen Wesemann, der Sieger der Flandern-Rundfahrt, bei einem großen Rennen an den Start gehen. T-Mobile hat, wie so oft, also auch diesmal mehrere Eisen im Feuer. Jan Ullrich musste kurzfristig wegen Sitzbeschwerden seine Teilnahme absagen.
Weitere Favoriten für den Sieg sind der Tour-Dritte Ivan Basso (CSC), Axel Mercks (Lotto Domo) sowie Michale Boogerd und Erik Dekker (beide Rabobank).
Die Streckenführung der "Metzgete" ist ziemlich anspruchsvoll, fünf Mal geht es über den 726 Meter hohen Pfannenstiel. Hier kann sich meistens eine Spitzengruppe vom Feld absetzen, deren Fahrer dann in Zürich den Sieg unter sich ausmachen. 184 Fahrer aus 23 Mannschaften werden auf die 241 Kilometer lange Strecke gehen. Einziges GS-2-Team ist die italienische Equipe Domina Vacanze.