Tour de France: Rennbericht 1. Etappe

Schröder knapp am Bergtrikot vorbei

Foto zu dem Text "Schröder knapp am Bergtrikot vorbei"
Björn Schröder (Milram) Foto: Christoph Adamietz

05.07.2008  |  (rsn) - Um 12:29 Uhr fiel der Startschuss zur 95. Auflage der Tour de France - 180 Fahrer aus 20 Teams machten sich auf die 197,5 Kilometer lange Strecke von Brest nach Plumelec. Eine lange Einrollphase gönnte sich das Feld nicht.

Nach drei Kilometern setzte sich der Franzose Lilian Jegou (Fdjeux) leicht vom Feld ab. Nach und nach konnten weitere Fahrer aufschließen, so dass sich nach fünf Kilometern eine acht Fahrer starke Spitzengruppe gefunden hatte: Neben Jegou waren das der Berliner Björn Schröder (Milram), die Franzosen Thomas Voeckler (Bouyges Telecom), Stéphane Auge (Cofidis) und Geoffroy Lequatre (Agritubel) sowie das spanische Trio David De La Fuente (Saunier Duval), Ruben Perez (Euskaltel) und José Luis Arrieta (Ag2r).

Im Feld war man mit den acht Ausreißern aus acht verschiedenen Mannschaften augenscheinlich zufrieden. Von 35 Sekunden wuchs der Vorsprung der Fluchtgruppe nach zehn Kilometer schnell bis auf über sechs Minuten an. Die erste Bergwertung des Tages nach 29 Kilometern, den zur 4. Kategorie zählenden Col de Ty-Jopic, konnte sich Schröder vor Voeckler und De La Fuente sichern. Das Hauptfeld passierte die Wertungsabnahme mit über acht Minuten Rückstand.

In der Folgezeit pendelte sich der Vorsprung der Ausreißer zwischen sieben und acht Minuten ein. Nach knapp 50 gefahrenen Kilometern, kurz vor der zweiten Bergwertung des Tages, betrug der Abstand noch 7:10 Minuten. Die Punkte an der Cote de Kerivarc’h, die ebenfalls zur 4. Kategorie zählt, sicherte sich diesmal Voeckler vor Schröder. Lequatre belegte Rang drei. Das Peloton folgte mit 6:55 Rückstand. Den ersten Zwischensprint der Tour 2008 gewann Lequatre nach 62 Kilometern vor Jegou und Perez. Das Hauptfeld reduzierte derweil seinen Rückstand weiter und passierte die Sprintwertung mit knapp sechs Minuten Rückstand.

Die dritte Bergwertung des Tages, der  Col de Toullaëron (Kat. 4), überquerte Jegou als Erster, gefolgt von Voeckler und Schröder, so dass Voeckler vor der letzten Bergwertung des Tages der virtuell Führende in dieser Sonderwertung war. Knapp fünf Minuten hinter der Spitze folgte das Hauptfeld. Die zweite Sprintwertung des Tages nach 90 Kilometern sicherte sich wiederum Lequatre.

Nach nur 100 Kilometern war die Tour für den französischen Neuling Hervé Duclas-Lassalle beendet. Der Cofidis-Fahrer stürzte in der Verpflegungszone und musste das Rennen mit Handgelenksbruch aufgeben.

90 Kilometer vor dem Ziel konnten die acht Ausreißer noch einen Vorsprung von 4:20 Minuten auf das noch 171 Fahrer starke, von Caisse d`Epargne und Rabobank angeführte Hauptfeld behaupten. Nach 140 Kilometern kam es im Feld zum nächsten Sturz. Diesmal waren mit Fabian Wegmann (Gerolsteiner), Jimmy Casper, Yaroslav Popovych (Silence-Lotto), Frank Schleck (CSC) und Sylvain Chavanel (Cofidis) namhafte Akteure betroffen. Alle Fahrer konnten aber wieder zum Feld aufschließen.

An der letzten Bergwertung des Tages 50 Kilometer vor dem Ziel kämpfte die Spitzengruppe wieder um Punkte. An der Cote de Guenerve (Kat 4) konnte sich Schröder vor Voeckler Rang zwei sichern. Als erster Fahrer passierte De La Fuente die Wertungsabnahme. Somit lagen Schröder und Voeckler punktgleich an der Spitze. Über die Trikotvergabe musste dann die Tagesplatzierung entscheiden. Da Voeckler in Plumelec knapp vor Schröder das Ziel erreichte, sicherte sich der Franzose das erste Bergtrikot der Tour 2008. Mit weniger als drei Minuten Rückstand passierte das Feld die letzte Bergwertung des Tages.

Den letzten Wertungssprint 40 Kilometer vor dem Ziel entschied erneut Lequatre für sich, das Feld folgte mit zwei Minuten Rückstand. 35 Kilometer vor dem Ziel war es in der Spitzengruppe mit der Einigkeit vorbei. Jegou und De La Fuente attackierten und konnten sich von von ihren bisherigen Fluchtgefährten absetzen.

Während Schröder und Co. recht schnell eingeholt wurden, hielten Jegou und De La Fuente bis sieben Kilometer vor dem Ziel durch, ehe sie vom mittlerweile deutlich dezimierten Hauptfeld – unter anderem war Mauricio Soler (Barloworld) nach einem Sturz zurückgefallen – eingeholt wurden. In der Anfahrt zur Schlusssteigung und in deren erstem Teil machte das Team Columbia für Gerald Ciolek und Kim Kirchen gewaltig Tempo.

Auf den ersten steilen Metern des 1,7 Kilometer langen Schlussanstiegs attackierte aber zunächst der Franzose Romain Feillu (Agritubel), der jedoch recht schnell von Stefan Schumacher (Gerolsteiner) ein- und überholt wurde. Bis 300 Meter vor dem Ziel lag Schumacher an der Spitze, dann zog Kirchen am Nürtinger vorbei, der daraufhin die Segel strich.

150 Meter vor dem Ziel wurde aber auch noch Kirchen abgefangen. Zunächst übersprintete Alejandro Valverde (Caisse d`Epargne) den Luxemburger, dann zogen auch noch Philippe Gilbert (Fdjeux) und Jerome Pineau (Bouygues Telecom) an Kirchen vorbei.

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