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16.07.2009 | Vittel (rsn) - Jeden Tag hat Milram einen Fahrer unter den besten Zehn – doch der ersehnte Sieg will einfach nicht gelingen. Auf der 12. Etappe von Tonnerre nach Vittel (211,5 km) versuchte Markus Fothen, das Glück für die Milchmänner zu zwingen. Am Ende landete er maßlos enttäuscht auf Blechplatz vier.
„Der Schuss ging nach hinten los. Mir fehlte einfach die Initialzündung. Das Finale ist dumm gelaufen“, schimpfte der gelernte Landwirt aus Kaarst, nachdem er zwei Büchsen Cola hinuntergeschüttet hatte. „Nicki Sörensen war einfach zu stark. Aber ich habe heute alles probiert.“
4777 Kilo-Kalorien hatte er unterwegs verbraucht. Mit einer durchschnittlichen Trittfrequenz von 80 Umdrehungen die Minute war der 27 Jahre alte Kaarster im Schnitt 42,7 Kilometer in der Stunde bei einer Spitzengeschwindigkeit von 81,6 km/h gefahren. Zu wenig!
Der spätere Sieger Nicki Sörensen (Saxo Bank) konnte noch eine Schippe mehr drauflegen und die Ausreißergruppe zusammen mit dem Franzosen Sylvain Calzati (Agritubel) 22 Kilometer vor dem Ziel sprengen. „Im Finale haben wir zunächst gepokert, als Sörensen angriff. Leider ist unsere Rechnung nicht aufgegangen. Wir wollten, dass sich die beiden an der Spitze austoben. Doch Sörensen haben wir unterschätzt“, ärgerte sich Fothen, der sich mit den restlichen Verfolgern bis auf neun Sekunden wieder an das Spitzenduo herankämpfte. Aber gerade, als fünf Kilometer vor dem Ziel der Zusammenschluss bevorstand, schüttelte Sörensen mit einem trockenen Antritt auch Calzati ab und baute seinen Vorsprung gegen den Widerstand der Fothen-Gruppe letztlich auf 48 Sekunden aus.
Bis dahin war die Milram-Taktik aufgegangen. „Wir hatten uns heute vorgenommen, in der entscheidenden Gruppe dabei zu sein. Nachdem wir bis dahin auch jedes Mal in den Gruppen waren, hatte ich das Glück, in der richtigen zu sein“, so der ehemalige U23-Weltmeister im Zeitfahren, der vor zwei Jahren In der Gesamtwertung der Tour Platz 15 und in Castelsarrasin hinter dem italienischen Sprinter Daniele Bennati Etappen-Zweiter geworden war. Milram-Teamchef Gerry van Gerwen war dennoch zufrieden. „Markus hat vielleicht etwas zu viel in der Gruppe gearbeitet. Alles passt, alles läuft. Was fehlt, ist eben nur noch dieser eine Sieg", sagte der Niederländer.
Doch der zählt! Einen Schönheitspreis gibt es bei der Tour nicht!