--> -->
11.07.2016 | (rsn) - Noch einmal 104,8 Kilometer galt es zu überstehen, und Megan Guarnier (Boels-Dolmans) warnte vor dem Start der Schlussetappe am Lago Maggiore bei 35 Grad: "Es kann noch viel passieren." Die US-Amerikanerin ging mit 34 Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau und Teamkollegin Evelyn Stevens sowie 1:53 Minuten auf Titelverteidigerin Anna Van der Breggen (Rabo-Liv) ins Rennen. Und für die fünf Kilometer lange und im Schnitt acht Prozent steile letzte Steigung des 27. Giro Rosa hinauf nach Bèe, wo zwölf Kilometer vor dem Ziel der letzte Bergpreis warten sollte, erwartete sie noch einmal viele Angriffe.
Doch am Ende führte Guarnier selbst die Favoritengruppe über die Bergwertung und blieb auch in der langgezogenen Abfahrt zum Ziel souverän. Die große Hitze schien der Konkurrenz am zehnten Renntag den Zahn und den Willen zur Attacke gezogen zu haben. "Ich denke, das Polster war einfach zu groß. Ich war mit 34 Sekunden ja am nächsten dran - und ich attackiere meine Teamkollegin ja nicht", sagte Stevens, die Guarnier im Verlauf der zehn Tage allerdings zwei Mal am Berg davongefahren war.
"Es war heiß und ich war bereit, das Trikot zu verteidigen. Ich bin glücklich, damit jetzt heimkehren zu können", so Guarnier, die das Maglia Rosa schon im Vorjahr sechs Tage trug, dann aber kurz vor Schluss im Einzelzeitfahren an Van der Breggen verlor, erleichtert. "Als ich diesmal durchs Zeitfahren durchgekommen bin, hat jeder gesagt, dass ich Rosa behalten werde. Aber man kann nie sicher sein. Wenn die Beine in den Anstiegen heute nicht gut gewesen wären, hätte ich alles verlieren können."
So aber rollte die 31-Jährige mit ausgestreckten Armen als Tagesneunte in einer Gruppe mit ihren Kontrahentinnen über den Zielstrich in Verbania - 1:57 Minute hinter der Etappensiegerin. Der Tagessieg nämlich ging zum ersten und einzgen Mal im Verlauf dieses Giros an eine Ausreißerin. Thalita De Jong (Rabo-Liv) rettete die Bilanz, des in den letzten Jahren so dominanten Rabobank-Teams und holte auf den letzten Drücker doch noch den bis dahin verpassten Sieg.
"Schon im Prolog kam ich als Zweite sehr nah ran, und jetzt zum Abschluss hat es geklappt. Darüber sind wir als Team sehr froh - aber auch über Platz drei in der Gesamtwertung für Anna", sagte die Cross-Weltmeisterin, die sich wie die meisten ihrer Kolleginnen beim Warten auf die Siegerehrung ein Eis gönnte.
De Jong sprang auf der ersten von drei Runden im Westen des Lago Maggiore in eine neunköpfige Ausreißergruppe, die bis zu 5:40 Minuten Vorsprung herausfuhr. Im Feld gab es kaum Interesse an der Verfolgung, weil die Niederländerin als 20. mit über 33 Minuten Rückstand Bestplatzierte im Gesamtklassement war. Den Fuß des Anstiegs nach Bèe erreichte die Gruppe noch mit gut drei Minuten Vorsprung, und nachdem die Spanierin Ane Santesteban (Alé Cipollini) dort einen ersten Angriff ritt, setzte sich De Jong schließlich von ihren Begleiterinnen ab.
"Ich habe Santesteban eingeholt, bin vorbeigefahren und habe niemand mehr gesehen bis zur Ziellinie", sagte De Jong im Ziel freudestrahlend. Sie baute in der Abfahrt und auch auf den flachen fünf Schlusskilometern zum Ziel ihren Vorsprung auf 1:04 Minuten gegenüber den fünf ersten Verfolgerinnen aus, bei denen Riejanne Markus (Liv-Plantur) vor Maria Giulia Confalonieri (Lensworld-Zannata) auf Rang zwei sprintete. Markus belohnte sich so für ihren dritten Ausreißversuch bei diesem Giro und Confalonieri landete zum dritten Mal auf dem Podest.
"Die letzten fünf Kilometer haben sich gezogen, aber es war sehr schön auf den letzten zwei, weil ich da wusste, dass ich die Etappe gewinnen und Solo ins Ziel fahren würde", so die 22-Jährige, die schon gut 500 Meter vor dem Ziel die Faust zum Jubel ballte und in die TV-Kameras strahlte.
Während Angriffe auf das Rosa Trikot Mangelware waren, kam es in der Favoritengruppe am Berg immerhin noch zu Kämpfen um den dritten Podestplatz. In den Anstieg hinein versuchte sich Mara Abbott (Wiggle-High5) abzusetzen. Doch die zweifache Giro-Siegerin kam nicht weg und büßte am Ende sogar selbst noch Zeit ein: Der US-Amerikanerin wurde ihre schon am Mortirolo deutlich gewordene Abfahrtsschwäche zum Verhängnis, als ausgerechnet ihre Teamkollegin Elisa Longo Borghini, die am Lago Maggiore geboren wurde und lebt, der Welt zeigte, wie gut sie diese Abfahrt kennt.
Die Italienerin schlug ein Höllentempo an, aber ihre Kontrahentinnen konnten allesamt gerade noch so eben folgen. Und als Longo Borghini bemerkte, dass sie einzig Abbott abgehängt hatte, war es schon zu spät. Denn das hatten auch die Gesamtfünfte Claudia Lichtenberg (Lotto-Soudal) und -sechste Tatiana Guderzo (Hitec Products) festgestellt, die auf den letzten fünf Kilometern Tempo bolzten, um Abbott noch den vierten Gesamtrang streitig zu machen - mit Erfolg: Die US-Amerikanerin kam 31 Sekunden nach der Favoritengruppe ins Ziel, so dass Lichtenberg um fünf Sekunden an ihr vorbeizog und Giro-Vierte wurde.
"Für eine Klettererin zählt auch Platz vier etwas. Als Sprinterin ist man darüber vielleicht enttäuscht, aber als Bergfahrerin nicht", freute sich die Münchenerin über das Ergebnis. Für sie zählte beim Giro mit Blick auf die Olympischen Spiele in Rio vor allem auch die Erkenntnis, am Berg bei fast allen Vorstößen der Konkurrenz mitgehen zu können. "Natürlich ging es nicht nur um Rio, denn ich wollte auch einen schönen Giro fahren - gerade mit dem tollen Team, mit dem ich das ganze Jahr fahre", sagte sie umringt von ihren Teamkolleginnen und ebenfalls mit dem verdienten Eis in der Hand. "Und das ist mir gelungen. Es hat Spaß gemacht."
Gesamtendstand:
1. Megan Guarnier (Boels-Dolmans)
2. Evelyn Stevens (Boels-Dolmans) + 0:34 Minuten
3. Anna Van der Breggen (Rabo-Liv) + 1:53
4. Claudia Lichtenberg (Lotto-Soudal) + 2:33
5. Mara Abbott (Wiggle-High5) + 2:38
6. Tatiana Guderzo (Hitec Products) + 3:05
7. Katarzyna Niewiadoma (Rabo-Liv) + 6:48
8. Leah Kirchmann (Liv-Plantur) + 15:17
9. Alena Amialiusik (Canyon-SRAM) + 16:18
10. Ksenyia Tuhai (BePink) + 16:20
(rsn) – Knapp 1,25 Millionen Einwohner leben auf Mauritius, einer Insel in den Maskarenen im Indischen Ozean. Als Traumdestination für Strandurlauber bekannt, ist das afrikanische Land aber eher ei
(rsn) - Kimberley Le Court (AG Insurance - Soudal) ist die erste Siegerin eines Radsports-Monuments aus Mauritius. Die 29-Jährige setzte sich bei Lüttich-Bastogne-Lüttich nach 153 Kilometern im Sp
(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) fuhr bei der 9. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell zum größten Sieg ihrer Karriere. Die 29-Jährige aus Mauriti
(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) hat sich beim 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell den Sieg gesichert. Die 29-Jährige aus Mauritius verwies üb
(ran) - Seit 2017 kann auch Lüttich-Bastogne-Lüttich mit einem Frauenrennen aufwarten. Die damalige Premiere des schwersten der drei Ardennenklassiker entschied Anna van der Breggen für sich. Die
(rsn) – Zum neunten Mal starten die Frauen zu ihrem Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.WWT). Der Startschuss fällt wieder in Bastogne, am Wendepunkt des Männerrennens. Von dort aus geht es über 152,9
(rsn) – Am Sonntag steht die 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) auf dem Programm – und der fiebert vor allem eine Fahrerin schon seit langer Zeit entgegen: Lotte Kopecky (SD
(rsn) – Sieben Mal stand Demi Vollering (FDJ - Suez) inzwischen beim Flèche Wallonne Féminine am Start und jedesmal landete sie am Ende in den Top 10. Fünf Podiumsplatzierungen und ein Sieg im Ja
(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat beim 28. Flèche Wallonne (1.WWT) ihren ersten Klassikererfolg gefeiert. Nach 141 Kilometern war sie an der Mur de Huy zwei Sekunden schneller als De
(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat in einem spannenden Duell an der Mur de Huy ihre Landsfrau Demi Vollering (FDJ – Suez) hinter sich gelassen und sich nach dem Tour-Etappensieg vom
(rsn) – “Sieben auf einen Streich“ – und den achten Erfolg fest im Visier. So oft wie die in diesem Jahr wieder ins Peloton zurückgekehrte Anna van der Breggen (SD Worx – Protime) hat noch
(ran) - Der Flèche Wallonne Féminine (1.WWT) wurde erstmals 1998 ausgetragen und brachte mit Hanka Kupfernagel (1999) bis dato eine deutsche Siegerin hervor. Der kürzeste und topografisch leichtes
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic
(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be
(rsn) – Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) hat die 1. Etappe der 78. Tour de Romandie (2.UWT) für sich entschieden und mit seinem vierten Sieg bei den Profis seinem Landsmann Samuel Watson (In
(rsn) – Zur 62. Auflage wechselt der 1.-Mai-Klassiker Eschborn-Frankfurt seinen Startplatz: Während Start und Ziel des Hobby-Events ADAC Velotour im Gewerbegebiet auf den großen Parkplatzflächen
(rsn) - 126 Profis aus 18 Teams stehen am 1. Mai beim Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am Start, einem Rennen, das wie kaum ein zweites ein Kampf zwischen Sprintern und Ausreißern ist.
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) legte los wie die Feuerwehr, doch am Ende des 3,4 Kilometer langen Prologs der Tour de Romandie (2.UWT) musste sich der Zeitfahrweltmeister mit dem acht
(rsn) – Im vergangenen Jahr gewann Vinzent Dorn das Bergtrikot der Tour of Turkey (2.Pro). Bei der aktuellen Ausgabe der Rundfahrt ist der Fahrer von Bike Aid auf gutem Weg, diesen Coup zu wiederhol
(rsn) – Fast zu schön, um wahr zu sein: Am Montag trainierte Samuel Watson noch in Andorra, als ihn ein Anruf seines Teams Ineos Grenadiers erreichte: Der Brite musste bei der Tour de Romandie eins
(rsn) – Ivo Oliveira (UAE Team Emirates – XRG), der zuletzt beim Giro d’Abruzzo gleich zweimal hatte jubeln können, schien den dritten Saisonsieg schon in der Tasche zu haben. Den aber schnappt
(rsn) – Wer viel gewinnt, kann sein Gehalt nochmals aufbessern. Auch hinsichtlich der Preisgelder war Weltmeister Tadej Pogacar (UAE Emirates – XRG) den Konkurrenten bei den Frühjahrsklassikern d
(rsn) – Nachdem er seine verletzungsbedingt kurze Klassikerkampagne mit einem enttäuschenden 59. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich beenden musste, hat sich Remco Evenpoel (Soudal – Quick-Step)