KT-Fahrer Larsen holt Zeitfahr-Bronze

Mehr geht nicht! Evenepoel stürmt auch zu EM-Gold

Von Kevin Kempf

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Weltmeister Remco Evenepoel ist auch Zeitfahr-Europameister. | Foto: Cor Vos

01.10.2025  |  (rsn) – Mehr geht nicht! In Paris wurde Remco Evenepoel Olympiasieger im Zeitfahren. Im Juni holte er in derselben Disziplin das Belgische Meistertrikot, letzte Woche verteidigte er den WM-Titel und am Mittwoch sicherte sich der Belgier auch Gold bei der Europameisterschaft. Nach welligen 24 Kilometern von Loriol-sur-Drôme nach Étoile-sur-Rhône übertraf Evenepoel als einziger der 30 Starter die 50-km/h-Marke und war 43 Sekunden schneller als der Italiener Filippo Ganna.

Eng zu ging es im Kampf um die Bronzemedaille. Die sicherte sich überraschend der Däne Niklas Larsen knapp vor den Briten Ethan Hayter und Joshua Tarling. Larsen, ein Weltklasse-Bahnfahrer, galt einst auch auf der Straße als großes Talent, blieb als Profi bei Uno-X in fünf Saisons aber weit unter seinen Möglichkeiten. Beim Kontinental-Team BHS – PL Beton fand er dieses Jahr zu alter Stärke zurück. Dafür wurde der 28-jährige Larson von den Unibet – Tietema Rockets für 2026 mit einem Profivertrag belohnt.

Sechster wurde in der Ardèche der Niederländer Daan Hoole vor dem Tschechen Mathias Vacek und dem Schweizer Stefan Küng, der von Evenepoel überholt wurde.

Der war nach dem Rennen glücklich, jetzt alle ihm möglichen Zeitfahrtitel zu halten. Sein größter Gegner war dabei am Mittwoch nicht menschlicher Natur. “Meine Beine waren super. Aber der Wind war heute sehr stark. Er kam immer von vorn oder ein wenig von der Seite. Teilweise war es schwer, das Rad zu kontrollieren und die Kurven ordentlich zu nehmen. Aber alles hat perfekt geklappt“, sagte der 25-Jährige dem Veranstalter.

Sein nächstes Ziel ist nun das Straßenrennen am Sonntag, in dem er auf Tadej Pogacar treffen wird. “Zum Glück habe ich jetzt ein wenig mehr Zeit bis zum nächsten Event“, meinte er mit Blick auf das vor drei Tagen in Ruanda zu Ende gegangene Straßenrennen der WM. Auf die Mixed-Staffel am Donnerstag wird er verzichten. “Ich werde mich morgen ausruhen und danach ein paar gute Trainings absolvieren. Dann hoffe ich, auf Sonntag vorbereitet zu sein.“

Für German Cycling waren Maximilian Walscheid und Miguel Heidemann am Start. Der 32-jährige Heidelberger verpasste als Zwölfter die Top Ten um elf Sekunden. Heidemann war nach Larsen, dem U23-Weltmeister Jakob Söderqvist (Schweden) und dem Russen Artem Nych auf Position 21 der viertbeste KT-Fahrer.

So lief das EM-Zeitfahren der Männer:

Während alle Favoriten nach sieben Kilometern noch dicht beieinander waren, war Evenepoel als letzter der 30 Starter um gleich 14 Sekunden schneller als Ganna, der zuvor die Bestzeit erzielt hatte. Der früh gestartete Larsen setzte derweil im Ziel die erste Richtzeit, als er dem bis dahin Führenden Walscheid gleich 53 Sekunden abnahm.

Evenepoel erreichte kurz danach 25 Sekunden früher als Ganna den zweiten Messpunkt zur Rennhälfte. Da hatte er schon Küng im Visier, den er kurz danach überholte. Der Kampf um Bronze war umso spannender, denn Tarling lag eine Sekunde vor Larsen, deren zwei vor Hoole und auch Vacek und Hayter waren mit je fünf Sekunden Rückstand noch in Schlagdistanz.

Das Streckenprofil des EM-Zeitfahrens der Männer | Foto: Veranstalter

An der letzten Zwischenzeit 1,5 Kilometer vor dem Ziel drehte Larsen den Spieß um, er lag nun zwei Sekunden vor Tarling, der wiederum sieben Sekunden schneller als sein Landsmann Hayter war. Hoole und Vacek waren zurückgefallen, während Evenepoel hier Gannas Zeit um 33 Sekunden unterbot.

Im Ziel verpasste zunächst überraschend Hayter trotz eines sehr starken Finals die Bestzeit von Larsen um gerade mal sieben Zehntel. Auch bei Tarling wurde es knapp, der zweite Brite war im letzten Abschnitt praktisch genauso schnell wie der Däne und belegte damit vorläufig Rang drei. Den büßte er ein, als Ganna mit Bestzeit ins Ziel kam. Der Italiener konnte sich aber nicht lange freuen, da kurz hinter ihm schon Evenepoel über die Ziellinie jagte.

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