Gala der Olympiasiegerin

Van der Breggen holt Ardennen-Triple: "´Wow´ das richtige Wort"

Foto zu dem Text "Van der Breggen holt Ardennen-Triple:
Anna van der Breggen (Boels Dolmans) hat die 1. Auflage des Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen gewonnen. | Foto: Cor Vos

23.04.2017  |  (rsn) - Das zweite Triple innerhalb von vier Tagen: Nach ihrem Hattrick beim Flèche Wallonne hat Anna van der Breggen (Boels-Dolmans) auch die Erstauflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich für sich entschieden und somit das Ardennen-Triple aus Amstel Gold Race, Fleche und eben Lüttich perfekt gemacht - in der ersten vollen Ardennen-Woche in der Geschichte des Frauen-Radsports.

"Wow - ja, ich glaube das ist das richtige Wort dafür", sagte die Olympiasiegerin nach 135,5 Kilometern von Bastogne in Lüttichs Vorort Ans, wo sie genau wie bei den anderen beiden Ardennenklassikern als Solistin vor ihrer Teamkollegin Lizzie Deignan und der Polnischen Meisterin Kasia Niewiadoma (WM3 Energie) triumphierte. "Ich hätte nie erwartet, das zu schaffen. Das ist so eine wichtige Woche und ich hatte gehofft, eines der Rennen zu gewinnen. Damit wäre ich wirklich glücklich gewesen! Aber alle drei zu gewinnen, das ist...ja: Wow!"

Van der Breggen zog im Anschluss an den Cote de Saint-Nicolas rund fünf Kilometer vor dem Ziel aus einer zu diesem Zeitpunkt noch vierköpfigen Favoritengruppe mit Deignan, Niewiadoma und Ashleigh Moolman-Pasio (Cervelo-Bigla) davon, nachdem zuvor vor allem die Polin das Finale bestimmt hatte.

"Es war eine blöde Situation: Ich war vorne und habe mich von Anna ablösen lassen, während Ashleigh an Annas Hinterrad war", schilderte Niewiadoma den entscheidenden Angriff der Niederländerin. "Ashleigh hat dann eine Lücke gelassen, damit ich vor ihr wieder einschere. In dem Moment hat Anna geschaut, sah die Lücke und hat durchgezogen."

Niewiadoma hatte zuvor am Cote de La Roche-aux-Faucons 20 Kilometer vor dem Ziel das Finale mit einem beherzten Angriff eröffnet, dem nur Moolman-Pasio, Van der Breggen und Deignan sowie die Italienerin Elisa Longo Borghini (Wiggle-High5) folgen konnten. Das Quintett setzte sich anschließend bis auf fast 50 Sekunden von den durch Orica-Scott um Annemiek van Vleuten und Katrin Garfoot angeführten Verfolgerinnen ab, die aber am Fuß des Saint-Nicolas-Anstiegs wieder auf 20 Sekunden herankamen.

Dort fuhr Niewiadoma wieder viel von vorne und sorgte so dafür, dass zunächst Longo Borghini, die am Mittwoch den Flèche Wallonne krankheitsbedingt ausgelassen hatte, und dann sogar Deignan abreißen lassen mussten. Kurz vor der Kuppe aber schaffte die britische Ex-Weltmeisterin den Anschluss wieder und stellte somit die zahlenmäßige Überlegenheit des Boels-Dolmans-Teams wieder her. "Mit Lizzie zusammen zu sein, war ein großer Vorteil", erklärte van der Breggen nach dem Rennen. Schon beim Amstel Gold Race und Flèche Wallonne saß sie gemeinsam mit Deignan in der entscheidenden Gruppe, um dann taktisch mehr Raum als die Konkurrenz zu haben und schließlich den entscheidenden Solo-Vorstoß lancieren zu können.

Während Van der Breggen nun von Saint-Nicolas aus allein dem Ziel entgegen fuhr, wurden hinter ihr Deignan, Niewiadoma und Moolman-Pasio in Ans von einer weiteren Gruppe um Van Vleuten eingeholt, bevor Deignan und Niewiadoma sich mit einem weiteren Antritt noch einmal absetzten und Rang zwei unter sich ausmachten. Dahinter sprintete Ellen van Dijk (Sunweb) auf Rang vier, während van Vleuten als Fünfte genug Punkte ergatterte, um die Gesamtführung in der Women's WorldTour zu übernehmen.

Da sie aber bei der Tour of Chongming Island in zwei Wochen in China sowie eine Woche später bei der Kalifornien-Rundfahrt nicht am Start stehen wird, dürfte sie das Lila Trikot bald wieder abgeben. Claudia Lichtenberg (Wiggle-High5) war in Ans einmal mehr beste Deutsche und beendete das Rennen 1:33 Minuten nach Siegerin van der Breggen in einer zweiten Verfolgergruppe auf dem 14. Platz.

Bevor Niewiadoma am Cote de La Roche-aux-Faucons das Finale eröffnete, hatte das Peloton auf dem bislang schwersten Klassiker-Parcours des Frühjahrs über viele wallonische Anstiege von Beginn an ein hartes Rennen produziert - mit vielen Attacken, von denen aber bei Gegenwind kaum eine zu einer Ausreißergruppe führte. Erst nach rund 50 Kilometern setzten sich Aude Biannic (FDJ) und Niewiadomas Teamkollegin Jeanne Korevaar (WM3 Energie) ab und fuhren rund eine Minute Vorsprung heraus.

Das Duo wurde aber 30 Kilometer später im 6,7 Kilometer langen und im Schnitt 4,9 Prozent steilen Anstieg La Vecquée wieder gestellt. Von da an war das Peloton mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs, teilte sich am Berg in mehrere Gruppe und lief anschließend in der Abfahrt wieder zusammen.

Tiffany Cromwell (Canyon-SRAM), die am Berg noch abgehängt worden war, attackierte anschließend als Solistin und erreichte den gefürchteten La Redoute-Anstieg als Erste. Dort aber wurde auch sie wieder ein- und überholt, bevor anschließend Roxane Knetemann (FDJ) noch ein Solo startete. Doch auch sie blieb nur bis zum nächsten Berg, dem Roche-aux-Faucons, an der Spitze - bis eben Niewiadoma aus dem schrumpfenden Feld attackierte und damit das Finale einläutete.

Endergebnis:
1. Anna van der Breggen (Boels-Dolmans)
2. Elizabeth Deignan (Boels Dolmans) +0:17
3. Kasia Niewiadoma (WM3) +0:19
4. Ellen van Dijk (Sunweb) +0:31
5. Annemiek van Vleuten (Orica-Scott) + 0:31
6. Ashleigh Moolman (Cervélo Bigla) + 0:31
7. Shara Gillow (FDJ) + 0:31
8. Olga Zabelinskaya (Bepink) + 0:31
9. Elisa Longo Borghini (Wiggle High 5) +0:34
10.Cecilie Uttrup Ludwig (Cervélo Bigla)) +0:41

 
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